PR-Skandal erschüttert die Wikipedia-Community

Die Wikipedia-Community wird aktuell von einem PR-Skandal erschüttert. Zwei enge Mitarbeiter des Projektes sollen ihre Beteiligung genutzt haben, um mit ihrem Engagement für das freie Projekt Geld zu machen, indem sie Änderungen im Interesse zahlender Kunden umsetzten.
Logo, Wikipedia, Wikimedia Foundation
Wikipedia
Bei einem der beiden Wikipedia-Supporter handelt es sich um Roger Bamkin, der für den britischen Ableger der Wikimedia Foundation tätig ist. In seinem Profil im Business-Social Network LinkedIn beschreibt er sich als Berater für Öffentlichkeitsarbeit. Seine Beteiligung an der Wikipedia nutzte er in der Vergangenheit offenbar schon des Öfteren, um seine zahlenden Kunden gut in der Enzyklopädie zu positionieren, berichtete das US-Magazin 'CNet'.

Bamkin war unter anderem für die "Schon gewusst?"-Box in der englischen Sprachversion sowie das GLAM WikiProject, bei dem das Projekt mit Galerien, Bibliotheken, Archiven und Museen zusammenarbeitet, zuständig. Zu seinen aktuellen Kunden im beruflichen Umfeld gehörte unter anderem der Zwergstaat Gibraltar an der Meerenge zwischen Spanien und Marokko.

Dessen Haupteinnahmequelle besteht im Tourismus und so ist man vor allem daran interessiert, viele Menschen auf sich aufmerksam zu machen. Durch die Zusammenarbeit mit Bamkin gelang dies durchaus: Allein im August tauchten Themen rund um Gibraltar ungewöhnliche sieben Mal in der Schon Gewusst?-Box auf und war damit des Öfteren auf der Wikipedia-Startseite vertreten, die monatlich von hunderten Millionen Nutzern besucht wird.

Beim zweiten Angehörigen der Wikipedia-Community handelt es sich den Angaben zufolge um Max Klein, der in der Gemeinschaft den Status eines "Wikipedians In Residence" inne hat. Dieser ist im SEO-Umfeld aktiv und vermarktet positive Änderungen an Wikipedia-Artikeln an interessierte Kunden. Er wirbt dabei mit engen Verbindungen in die Community und großen Erfahrungen beim Editieren der Wikipedia und bietet an, Wege zu finden, die einen Zusammenhang einer Änderung der Texte mit den Interessen des Kunden nicht erkennbar machen. Die Wikipedia-Community wird nun beraten müssen, wie sie mit den beiden Fällen umgeht - Jimmy Wales, der Gründer des Projekts, zeigte sich erwartungsgemäß alles andere als erfreut über die Vorfälle.
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