Es gibt aber auch eine Vielzahl anderer Gründe, warum Autoren sich von der Online-Enzyklopädie abwenden. Manche sehen schlicht keine Möglichkeit mehr, mit ihrem Wissen noch neue Beiträge hinzuzufügen - denn zumindest in der englischen Wikipedia mit ihren 3 Millionen Artikeln sind weite Bereiche bereits sehr gut abgedeckt. Bei anderen verändern sich einfach die Lebensumstände, weil sie heiraten und eine Familie gründen. Dies ist laut Wales ein nicht unwesentlicher Aspekt, denn der durchschnittliche Wikipedia-Autor scheint noch immer meist der "26-jährige, männliche Geek" zu sein, hieß es.
So verfügt die Wikipedia zwar weiterhin über eine große Masse an Lesern - die Plattform steht unter den meistgelesenen Webseiten immerhin auf Rang 5. Die Zahl der Nutzer, die selbst Inhalte beitragen oder Korrekturen vornehmen, stagnierte im englischen Sprachraum aber zuletzt bei rund 90.000. Wales gab nun als Ziel an, bis zum Juni 2012 mindestens 5.000 neue feste Unterstützer zu gewinnen.
Allerdings müssen verschiedene Probleme gelöst werden. Eines ist sicher auch der Umgangston innerhalb der Community. Oft gibt es unter den Beteiligten unfreundliche Auseinandersetzungen, die Neulinge schnell abschrecken können. Aber auch der hohe Vandalismus-Grad, der nach Ansicht von Insidern für jene, die ernsthaft etwas Gutes Beitragen wollen, frustrierend ist, muss eingedämmt werden.
2011-08-05T13:13:00+02:00Christian Kahle
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