Fujitsu und Lenovo verkünden ihren Beinahe-Zusammenschluss offiziell
Die PC-Sparte von Fujitsu ist schon seit Anfang Februar nicht mehr direkter Teil des Unternehmens, sondern wurde damals in eine neue Tochterfirma mit dem Namen Fujitsu Client Computing Limited (FCCL) ausgegliedert, die aber noch immer in vollem Umfang Fujitsu gehört. Fujitsu habe seitdem verschiedene Optionen zur Sicherung weiteren Wachstums seines PC-Geschäfts ausgelotet, während Lenovo als nach Stückzahlen größter PC-Hersteller der Welt versucht, sein Kerngeschäft weltweit auszubauen.
Im Rahmen der aktuell verhandelten Partnerschaft soll Fujitsu "globale Verkäufe, Kunden-Support, Forschung und Entwicklung sowie Fertigungsfähigkeiten" einbringen, die dann mit Lenovos "operativen Möglichkeiten" kombiniert werden sollen, um die Wettbewerbsfähigkeit von FCCL im PC-Markt zu steigern. Ob Lenovo im Zuge der Verhandlungen auch Anteile an FCCL oder Fujitsu erwirbt oder wie der chinesische PC-Gigant sonst von dem Geschäft profitieren will, ist aktuell noch offen.
Fujitsu wolle weiterhin hochwertige, innovative und zuverlässige PCs anbieten, die auch die Marke Fujitsu tragen sollen. Gleichzeitig bleibt auch der Support gewährleistet. Denkbar wäre unter anderem, dass Fujitsus vor allem in Japan, aber auch in Europa und vielen anderen Ländern außerhalb der USA angebotenen PC-Systeme bald über Lenovos Vertriebskanäle breiter verfügbar gemacht werden sollen. Außerdem dürfte der Markenname Lenovo auf manchen Fujitsu-Produkten auftauchen und umgekehrt.
Lenovo hatte vor einiger Zeit bereits eine Kooperation mit dem ebenfalls japanischen PC-Hersteller NEC geschlossen, wodurch mittlerweile einige, teilweise höchst innovative oder zumindest kuriose NEC-Rechner auch außerhalb Japans erhältlich sind, wie zum Beispiel das Lenovo-NEC LaVie Z. Zuvor hatte Lenovo bereits den deutschen PC-Anbieter Medion übernommen, um so seine Vormachtstellung im Markt weiter auszubauen und mit großen US-Anbietern wie HP und Dell zu konkurrieren.
Fujitsu war in der letzten Zeit aufgrund des enormen Wachstums von Lenovo und dem im PC-Markt herrschenden Verdrängungswettbewerb aufgrund der sinkenden Verkaufszahlen zunehmend unter Druck geraten. Heute verkauft das Unternehmen seine Produkte in Europa vor allem an Business-Kunden. Vor einiger Zeit hatte man aber einige tiefgreifende Einschnitte vornehmen müssen, um potenzielle Verluste abzuwehren.
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