Hackerangst: Britische Minister müssen auf Apple Watch verzichten

Aus Angst vor russischen Hackern dürfen britische Kabinettsmitglieder zu Sitzungen der Regierung keine Smartwatches von Apple mehr mitnehmen, vermutlich werden aber auch die Geräte anderer Hersteller verbannt. Begründet wird dieser Schritt mit der Angst vor Hackern, genauer gesagt werden Angriffe aus Russland befürchtet.
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Apple
Britische Regierungsmitglieder, die an vertraulichen Sitzungen teilnehmen, dürfen schon seit längerem keine Smartphones in diese Treffen mitnehmen. Laut einem Bericht der Tageszeitung The Telegraph wurde dies nun auf Apple Watches ausgedehnt. Das Blatt spricht ausschließlich von den Modellen des kalifornischen Herstellers, es ist aber anzunehmen, dass das für alle Geräte dieser Art gilt.

Laut einer Quelle befürchtet man, dass die Smartwatches gekapert werden könnten, um deren Mikrophone anzuzapfen. Ähnliche Gründe wurden bereits bei der Verbannung von Smartphones angegeben. Der Informant des Telegraph sagte dazu: "Die Russen versuchen, alles zu hacken."

Ganz unbegründet ist die Sorge wohl nicht, denn zuletzt gab es immer wieder Hinweise, dass sich angeblich Putin-nahestehende Hacker und Hackergruppen Zugang zu internen E-Mails der Demokratischen Partei verschaffen wollten und das auch von Erfolg gekrönt war.

Offizielle Beschuldigung

Vor einigen Tagen hat das Heimatschutzministerium offiziell die russische Regierung beschuldigt, hinter den Angriffen auf US-amerikanische Bürger und Institutionen zu stehen. Die US-Behörde ist sich sicher, dass die Angriffe zu groß waren und sind, um unabhängig agierende Gruppierungen als Hintergrund zu haben.

Die renommierte New York Times hat bereits im Vorjahr berichtet, dass die Regierung von Wladimir Putin koordinierte Angriffe in Auftrag gibt, um die Wahrnehmung der Öffentlichkeit im Westen zu beeinflussen.

Ein weiterer Beleg dafür ist ein aktueller Bericht der BBC: Laut diesem wurde auf den französischen TV-Sender TV5 im Frühjahr 2015 ein Angriff eines angeblichen "Cyber-Kalifats" (hinter dem der IS stecken soll) durchgeführt. Die Attacke war hochgradig professionell und hat Netzwerksysteme des Senders außer Gefecht gesetzt. Mittlerweile sollen aber Beweise vorliegen, wonach das keine islamistischen Hacker waren, sondern die Angreifer von Russland aus agiert haben.
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