Facebook stattet Android-Messenger mit Tor-Support aus

Klingt komisch, ist aber so: Das Social Network Facebook baut seinen Support für den Zugriff über das Anonymisierungs-Netzwerk Tor jetzt um einen wichtigen Schritt aus. Android-Nutzer können auch mit der Messenger-App über die Infrastruktur kommunizieren.
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Facebook: Android-Messenger via TorTor-Support im Messenger
Facebook steht eigentlich in dem Ruf, gerade kein Interesse an der Anonymität seiner Nutzer zu haben. So legt man Wert auf die Verwendung echter Namen und sammelt möglichst viele Daten über die User. Trotzdem sieht man in der Unterstützung von Tor durchaus ein sinnvolles Feature. Hier geht es letztlich eben um die Frage, wer Informationen über die User bekommt.

Denn wenn sich ein Anwender mit Facebook verbindet, ist anzunehmen, dass ihm mehr oder weniger klar ist, dass sein Nutzungsverhalten auch durch das Unternehmen ausgewertet wird. Die Verbindung über Tor soll dabei aber wenigstens externe Beobachter fernhalten - insbesondere solche von staatlichen Stellen. Und das vor allem aus Ländern, in denen es nicht gerne gesehen wird, wenn die Bürger Facebook verwenden, und wo Repressionen die Folge sein können.

Der Tor-Support nahm seinen Anfang in einem entsprechenden Projekt eines Praktikanten. Auf Grundlage dessen Arbeit bietet das Social Network seit dem Jahr 2014 die Option an, nicht nur die Verbindung über das Anonymisierungsnetz laufen zu lassen, sondern innerhalb dessen eine Verbindung zu bekommen. Wenn der Rechner mit Tor verbunden ist, kann Facebook so auch über die Adresse https://www.facebookcorewwwi.onion/ erreicht werden.

Als nächste Stufe folgt nun ein entsprechendes Feature in der Messenger-App für Android. Wenn der Nutzer auf seinem Smartphone oder Tablet via Orbot eine Verbindung zu einem Tor-Proxy aufbaut, kann in den Einstellungen der Anwendung nun ausgewählt werden, dass auch die Messenger-Verbindungen über die Infrastruktur laufen. Die neue Funktion soll in den kommenden Tagen mit Updates ausgerollt werden. Zu beachten ist dabei allerdings, dass es sich nicht um ein offizielles finales Feature handelt und es also durchaus noch technische Probleme geben kann.
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