Netflix will mit KI-Kunst im Anime glänzen - erntet massive Empörung

Wahrscheinlich wollte Netflix zeigen, dass man ganz souverän auch in problematischen Situationen gute Inhalte liefern kann. Allerdings ging der Schuss ordentlich nach hinten los und der Streaming-Anbieter brachte zahlreiche Anime-Fans gegen sich auf.
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Die japanische Landesniederlassung präsentierte einen Kurzfilm namens "Dog & The Boy", bei dem man die Hintergründe der Bilder von einem KI-Algorithmus generieren ließ. Den Angaben zufolge habe man sich für diesen Weg entschieden, weil in der Anime-Branche seit einiger Zeit ein signifikanter Fachkräfte-Mangel herrscht und es immer schwieriger wird, nur mit den sonst üblichen menschlichen Zeichnern viele Projekte zu Ende zu bringen.

"Als experimentelle Maßnahme, um der Anime-Industrie zu helfen, die einen Arbeitskräftemangel hat, verwendeten wir hier eine Technologie zur Bilderzeugung für die Hintergrundbilder des dreiminütigen Videoausschnittes", schrieb die Streaming-Plattform in einem Tweet, mit dem das Ergebnis präsentiert wurde. Wahrscheinlich hoffte man zumindest auf halbwegs wohlwollende Reaktionen von Anime-Fans, die gar nicht genug von neuem Material bekommen können.

Doch das Gegenteil war der Fall. Netflix erntete massive Kritik und Empörung. Eine ganze Reihe von Nutzern warfen dem Unternehmen vor, KI-Technologien einzusetzen, um letztlich keine teuren menschlichen Zeichner bezahlen zu müssen. Man nutze die Technologie als Knüppel für weitere Kostensenkungen und die Abwertung von Arbeitnehmern, hieß es laut eines Berichts von VentureBeat.

Problematische Branche

Aus dem luftleeren Raum kommt dieser Vorwurf dabei nicht. Die Nachfrage nach neuen Anime-Produktionen ist in den letzten Jahren in die Höhe geschnellt, aber die Branche ist seit Langem durch schlechte Arbeitsbedingungen und geringe Löhne aufgefallen. Im Jahr 2017 starb ein Illustrator während der Arbeit, angeblich an einem stressbedingten Herzinfarkt und Schlaganfall; im Jahr 2021 betrug das Gehalt von Anime-Illustratoren der unteren Ränge Berichten zufolge nur 200 Dollar pro Monat, in der Spitze sind es 1400 bis 3800 Dollar. Da ist es kaum verwunderlich, dass es schwierig fällt, Nachwuchs-Kräfte heranzuholen.

Die Anime-Fans beschränken ihre Kritik aber nicht nur darauf. Sie befürchten auch, dass den Produktionen dadurch viel an Individualität und Charakter verloren geht. Immerhin werden die KIs mit zahlreichen existierenden Bildern für ihre Aufgabe geschult und dürften am Ende dann schlicht einen massentauglichen Durchschnitt hervorbringen.

Zusammenfassung
  • Japanische Landesniederlassung präsentierte Kurzfilm "Dog & The Boy" mit KI-Algorithmus statt menschlicher Zeichner.
  • Kritik und Empörung von Anime-Fans, da KI-Technologien als Knüppel für Kostensenkung und Abwertung von Arbeitnehmern gesehen werden.
  • Nachfrage nach Anime-Produktionen steigt, aber schlechte Arbeitsbedingungen und geringe Löhne.
  • KIs werden mit existierenden Bildern geschult und bringen bestenfalls massentauglichen Durchschnitt hervor.
  • Netflix erntet massive Kritik und Empörung für Experiment.

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