Email-Dienst Lavabit: Neustart bald mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung

Der verschlüsselte E-Mail-Dienst Lavabit ist nach fast dreieinhalb Jahren wieder aus dem Untergrund aufgetaucht: Lavabit-Betreiber Ladar Levison hatte 2013 seinen alternativen Dienst auf Druck durch die Geheimdienste eingestellt und nun die Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump zum Tag des Neustarts erklärt.
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Lavabit
In Kürze sollen alle alten Nutzer von Lavabit wieder Zugriff erhalten, erklärte Levison in einem Gespräch mit dem Online-Magazin The Intercept. Es sei jetzt nicht nur an der Zeit, mit dem Angebot des E-Mail-Dienstes wieder durchzustarten - Levison will nun auch bis zum Jahresende den "sichersten, verschlüsselten Messenger auf dem ganzen Markt" vorstellen. Er arbeitet deshalb aktuell mit seinem Team an einer echten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.

Kompromisse

Dabei soll Lavabit dann aber auch zu einem Kompromiss bereit sein: Der Nutzer kann dann entscheiden, wie weit er selbst mit Verschlüsslung und Co gehen will. Es wird eine Basisversion geben, die eine unkomplizierte Nutzung garantieren wird, aber keinen 100-prozentigen Schutz bieten kann. Laut den derzeitigen Planungen wird es noch zwei weitere Optionen geben, die die Privatsphäre noch vor die Nutzerfreundlichkeit stellen.

Mit dem Neustart wird eine neue Struktur Einzug erhalten. Ehemalige Lavabit-Nutzer können deshalb auf ihre Konten zunächst nur im sogenannten "Trustful"-Modus zugreifen und ihre Anmeldeinformationen dann auf den neuen DIME-Standard übertragen. Ob man später die Datenbanken migrieren wird, ist nicht bekannt.

Siehe auch: Dark Mail: Lavabit und Silent Circle schlagen zurück

Zum Neustart bietet Lavabit einen speziellen Discount. Wer sich jetzt für den Standard- oder Premium-Service entscheidet, zahlt auf Dauer nur die Hälfte des entsprechenden Jahres-Preises, also 15 statt 30 beziehungsweise 30 statt 60 US-Dollar.

Die Vorgeschichte

Levison hatte Lavabit bereits 2004 gegründet. Damals war der Gedanke gereift, einen Gegenpol zu Massen-Diensten wie Gmail zu etablieren, um die Privatsphäre der Nutzer besser zu schützen. In die Schlagzeilen war das Angebot dann geraten, als bekannt wurde, dass Whistleblower Edward Snowden Lavabit nutze. Die US-Behörden hatten daraufhin Lavabit zugesetzt und Levison mit strafrechtlichen Konsequenzen gedroht, wenn er nicht den SSL-Schlüssel für den E-Mail-Dienst herausgeben würde, damit die Behörden auf das Konto von Snowden zugreifen könnten.

Mehr dazu: Lavabit-Gründer wurde mit Verhaftung bedroht
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