Merkel: Deutsche sollen Datenschutz für die Wirtschaft aufgeben

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die deutsche Bevölkerung aufgefordert, endlich ihre ständigen Datenschutz-Bedenken fallen zu lassen und den Schutz ihrer Privatsphäre der Weiterentwicklung der nationalen Wirtschaft unterzuordnen. Nur so könne man im digitalen Zeitalter international mithalten.

Infografik: Big Data - Das steckt hinter den MengenangabenBig Data - Das steckt hinter den Mengenangaben
Der Schutz persönlicher Daten vor dem unkontrollierten Zugriff seitens des Staates oder von Unternehmen hat in Deutschland einen vergleichsweise hohen Stellenwert. Ein wesentlicher Ausgangspunkt dafür waren die Erfahrungen in der Nazi-Diktatur, in der eine penible Erfassung von Informationen über die Bevölkerung die systematische Verfolgung von religiösen und ethnischen Minderheiten sowie politischer Gegner überhaupt erst im bekannten Ausmaß ermöglichte.

Heute bildet die umfassende Sammlung und Auswertung von Nutzerdaten die Grundlage des Erfolgsrezeptes von US-Firmen wie Google oder Facebook. Deutsche Internet-Firmen beklagen hingegen immer wieder, dass die hiesigen Datenschutz-Regelungen sie daran hindern, ähnliche Entwicklungen vollziehen zu können. Laut Merkel müsse daher ein Umdenken stattfinden.

"Wer Daten als eine Bedrohung wahrnimmt, wer immer nur darüber nachdenkt, welchen Schaden jedes Stück Information anrichten kann, wird nicht in der Lage sein, die Möglichkeiten der Digitalisierung zu seinem Vorteil zu nutzen", sagte Merkel auf dem diesjährigen Kongress des CDU-Wirtschaftsrates. Big Data sei keine Bedrohung, sondern die Wertschöpfungsmöglichkeit der Zukunft, führte die Bundeskanzlerin aus.

Wenn die Möglichkeiten, die hier entstünden, nicht ausgenutzt werden, wird man früher oder später auf große Probleme zusteuern. Merkel merkte an, dass im Zuge einer neuen Automatisierungswelle, die durch neue Entwicklungen in der IT-Forschung ausgelöst wird, zahlreiche Arbeitsplätze verschwinden und durch Maschinen ersetzt werden. "Aber ich bin zuversichtlich, dass viel mehr Arbeitsplätze durch die Wertschöpfung aus Daten geschaffen werden können", so die Bundeskanzlerin.
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