Guardian-Chef: Regierung führt billige Attacken

Eine "billige Attacke" seien die Drohungen, die der britische Premierminister David Cameron gegenüber dem Guardian vorbringt. Das erklärte der Chefredakteur der Tageszeitung, Alan Rusbridger, in der heutigen Ausgabe des Nachrichtenmagazins Der Spiegel.
Presse, the guardian, Redaktion, The Observer
Bryantbob (CC-BY-SA 3.0)
Cameron hatte in der letzten Woche an die "soziale Verantwortung" der Journalisten appelliert und "härtere Maßnahmen" angedroht, wenn die Enthüllungen aus dem Snowden-Archiv kein Ende nehmen sollten. Rusbridger hielt dem entgegen, dass die Behörden vielmehr dankbar dafür sein sollten, dass der Guardian mit dem Material von Edward Snowden in den vergangenen viereinhalb Monaten "äußerst verantwortungsvoll" umgegangen sei.

Der Journalist rechnet seinen Aussagen zufolge dennoch damit, dass die Regierung weitere Schritte unternimmt, um die Redaktion unter Druck zu setzen. "Das wäre allerdings völlig sinnlos, weil es natürlich Kopien des Materials außerhalb Großbritanniens gibt", sagte er. In dem Interview kritisierte Rusbridger auch die britischen Parlaments-Abgeordneten, die den Guardian in den vergangenen Wochen scharf attackiert hatten und beschuldigten, mit der Berichterstattung der nationalen Sicherheit zu schaden. "Nie wird erklärt, worin der Schaden genau besteht", so der Chefredakteur der Zeitung.

Rusbridger erklärte hinsichtlich seiner Motivation, an den Enthüllungen festzuhalten, dass ihm ebenso wie auch Edward Snowden wichtig sei, dass eine Debatte über die Aufsicht der Geheimdienste beginne. "Die wichtigste Frage lautet: Wer überblickt und kontrolliert das alles?", führte er aus.

Zugleich geht der Journalist davon aus, dass auch er längst im Visier der Spione ist. Sein Facebook-Profil sei kürzlich wie von unsichtbarer Hand geändert worden, erzählte er. In der Rubrik mit seinen Lieblingsfilmen tauchte plötzlich "Stirb langsam" auf. In den vergangenen Monaten sei er daher mit Kommunikationsmitteln vorsichtiger geworden. Zu wichtigen Gesprächen nehme er sein Mobiltelefon nicht mehr mit und Nachrichten mit sensiblem Inhalt verschickt er grundsätzlich nicht mehr per E-Mail.
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