Mars: Rover könnten Leben nichtmal finden, wenn es sie anspringt

Spätestens wenn die NASA zu Budget-Verhandlungen mit US-Politikern antreten muss, werden immer wieder die Rover-Missionen auf dem Mars und ihre Bedeutung für die Suche nach Leben vorangestellt. Allerdings hält dies einer praktischen Prüfung kaum stand.
Weltraum, Raumfahrt, Nasa, Weltall, Roboter, Oberfläche, Mars, Sonde, rover, Curiosity, Perserverance, Lander, Mars-Rover, Perseverance, Mars 2020, Marsmission, Marsboden, Bohrer, Opportunity, Mars Rover, HP3, Mars-Basis, Mastcam-Z, marsrover, Mars 2020 Rover, Mars Science City, MSL, Weltraumbasis, Landeplatz, Beagle 2, Gale Krater
Das zeigten jüngste Experimente in der Atacama-Wüste in Chile. Laut eines Berichts des Wissenschafts-Magazins Spektrum, der sich auf ein aktuelles Paper im Journal Nature Communications beruft, sei es den Forschern vom spanischen Centro de Astrobiología mit ihrer Labor-Ausrüstung natürlich leicht gefallen, die zahlreichen Spuren von Mikroorganismen im Gestein nachzuweisen.

Die gleichen Versuche mit Instrumenten, wie sie von den Mars-Rovern mitgeführt werden, brachten hingegen keine Ergebnisse hervor. Im besten Fall sei man noch zu mehrdeutigen Ergebnissen gekommen, hieß es. Die Hardware, die von der NASA auf dem Mars gelandet wurde, ist den Untersuchungen zufolge vor allem nicht empfindlich genug, um das Leben eindeutig nachzuweisen.

Wenn man nun annimmt, dass die Konzentration entsprechender Marker auf dem Mars deutlich geringer ist als auf der Erde, wäre ein Nachweis also nicht einmal zu erbringen, wenn in den genommenen Proben tatsächlich etwas enthalten ist.


Ähnliche Bedingungen

Die Atacama wurde für die Tests ausgewählt, weil sie an einigen Stellen geologische Bedingungen bietet, die mit dem Mars durchaus vergleichbar sind. Ebendarum führt auch die NASA die Tests ihrer Rover hier durch. Unter anderem finden sich hier ein seit Ewigkeiten trocken liegendes ehemaliges Flussdelta mit rotem Gestein.

Die Forscher schafften es bei ihren Experimenten beispielsweise, mit einem Gaschromatographen organisches Material in den dort genommenen Gesteinsproben nachzuweisen. Das Instrument ähnelt jenem, das der Curiosity-Rover mitführt - nur ist das auf dem Mars genutzte System zehnmal weniger empfindlich und würde daher wohl erfolglos bleiben.

Besser lief ein Verfahren, bei dem Proben mit einem Lösungsmittel angereichert wurden. Mit einem solchen hat Curiosity auf dem Mars schon organische Moleküle gefunden - allerdings handelt es sich um solche, die auch bei normalen geologischen Prozessen ohne die Beteiligung eines lebenden Stoffwechsels entstehen.

Zusammenfassung
  • Experimente in der Atacama-Wüste zeigen: Mars-Rover nicht empfindlich genug.
  • Atacama-Wüste als Testumgebung, da ähnliche Bedingungen wie auf dem Mars.
  • Gaschromatographen ähnlich dem Curiosity-Rover, aber 10x empfindlicher.
  • Verfahren mit Lösungsmittel zwar erfolgreicher, aber nicht eindeutig.

Siehe auch:
Jetzt einen Kommentar schreiben


Alle Kommentare zu dieser News anzeigen
Tipp einsenden
❤ WinFuture unterstützen
Sie wollen online einkaufen? Dann nutzen Sie bitte einen der folgenden Links, um WinFuture zu unterstützen: Vielen Dank!