Fast ein Jahr Streik: Spiele-Synchronsprecher setzen Vertrag durch

Die Spieleindustrie kann sich wieder sicher sein, dass sie bei der Entwicklung ihrer kommenden Titel wieder auf ausreichend professionelle Sprecher zurückgreifen kann. Deren Streik wurde nun nach fast einem Jahr beendet und ein Vertrag mit den Unternehmensvertretern abgeschlossen.
Sprache, Mund, Lächeln
Public Domain
Vor einem guten Jahr hatten die in der SAG-AFTRA organisierten Spiele-Synchronsprecher mehrheitlich dafür gestimmt, die Spielebranche zu bestreiken. Die Gewerkschaft, in der auch zahlreiche Schauspieler, Radiomoderatoren und ähnliche Berufe organisiert sind, führte damals schon seit einiger Zeit ergebnislos Verhandlungen um bessere Honorare.

Anfang Oktober hatte die Gewerkschaft dann einen neuen Tarifvertrag für die rund 720 Personen ausgehandelt, um die es hier letztlich unter ihren Mitgliedern ging. Und nun haben diese auch über das Verhandlungsergebnis abgestimmt und es zu 90 Prozent angenommen. Unter anderem werden im Zuge dessen und je nach Umfang der Arbeiten auch noch nachträgliche Boni von bis zu 2.100 Dollar ausgeschüttet.

Viele Grundlagen erreicht

Weitaus schwerer wiegen aber verschiedene andere Ergebnisse der langen Auseinandersetzung. Insbesondere ist hier hervorzuheben, dass es überhaupt gelungen ist, mal einen verbindlichen Tarifvertrag in der Spieleindustrie abzuschließen. Die Branche ist im allgemeinen noch weit von jenen Arbeitnehmerrechten entfernt, die sich die Leute in anderen Branchen schon vor längerer Zeit erkämpft haben.

Vereinbart wurde im Zuge dessen auch, dass die Publisher mehr Transparenz herstellen. Bisher wurden teilweise Sprechaufträge vergeben, bei denen die Sprecher nicht einmal wussten, für welches Projekt sie gerade ihre Stimme zur Verfügung stellen. Weiterhin soll es auch eine Art Gefahrenzulage geben. Wenn Situationen einzusprechen sind, die aufgrund einer angespannten oder stressigen Performance ein besonderes Risiko für den Gesundheitszustand der Stimme bergen, werden zukünftig höhere Honorare fällig.

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