Drittel der EU-Bürger: Piraterie ist akzeptabel, wenn Alternative fehlt

Laut einer neuen Studie des Amtes der Europäischen Union für Geistiges Eigentum halten viele EU-Bürger Internet-Piraterie für "akzeptabel" und zwar dann, wenn eine legale Alternative nicht unmittelbar zur Verfügung steht. Gleichzeitig sagten aber auch 83 Prozent der Befragten, dass sie gerne für Inhalte Geld hinlegen würden, wenn die Quelle legal und bezahlbar ist.
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Anti Piracy
Wir würden ja gerne, können aber nicht. Das ist im Wesentlichen das Fazit einer im Auftrag der EU durchgeführten Umfrage (PDF). Und diese kann man sicherlich als repräsentativ bezeichnen, denn daran teilgenommen haben 26.500 Menschen ab 15 Jahren, wie TorrentFreak berichtet.

Alle meinen: Urheber sollten bezahlt werden

Interessant ist durchaus, dass das Vorurteil, dass Filesharer kein Unrechtsbewusstsein haben, ganz und gar nicht stimmt. Denn 97 Prozent der Befragten gaben an, dass Urheber in der Lage sein sollten, ihr Eigentum zu schützen und dafür bezahlt zu werden. 83 Prozent sagten, dass sie digitale Inhalte am liebsten legal konsumieren, wenn es eine entsprechende Möglichkeit gibt, diese sollte aber eben auch bezahlbar sein.

Im EU-weiten Durchschnitt und über alle Altersgruppen hinweg, gaben zehn Prozent der Nutzer an, dass sie in den vergangenen zwölf Monaten Inhalte aus einer illegalen Quelle bezogen haben. Besonders hoch ist (erwartungsgemäß) dieser Anteil bei unter 15- bis 24-Jährigen, hier sind es 27 Prozent.

Interessant ist dabei auch der Blick auf die einzelnen Länder, da er Rückschlüsse zulässt, welche Strategien gegen Piraterie helfen und welche nicht. So ist etwa der Anteil an illegalen Filesharern in Frankreich mit 15 Prozent besonders hoch und das trotz eines besonders restriktiven Anti-Piraterie-Programms.

Der Blick auf Deutschland und einen Anteil von sieben Prozent könnte einen glauben lassen, dass die aggressive Abmahnstrategie wirkungsvoll ist. Doch der Blick auf Italien widerspricht dem, da der Piratenanteil dort gleich hoch ist - und das ohne Abmahnpraktiken und staatliche Bekämpfung.

Ein Fazit der Studie ist aber sicherlich, dass sich die Rechteinhaber weiter oder noch stärker bemühen sollten, den Nutzern legale Alternativen zu bieten. Denn 31 Prozent gaben an, dass für sie der Download illegaler Inhalte in Ordnung sei, wenn sie keine andere Möglichkeit haben. Unter den Piraten gaben 71 Prozent an, dass sie bei einem entsprechenden legalen Angebot auf illegale Downloads verzichten würden. Nur 20 Prozent gaben an, weiterhin zu illegalen Kanälen zu greifen.

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