Keine Streaming-Hochzeit: Spotify verzichtet auf Kauf von SoundCloud

Aus der Übernahme des Berliner Musikstreaming-Anbieters SoundCloud durch den bekannten schwedischen Konkurrenten Spotify wird offenbar erst einmal nichts. Nachdem es weit vorangeschrittene Gespräche zwischen den beiden Unternehmen gegeben haben soll, hat Spotify nun wohl doch einen Rückzieher gemacht.
soundcloud, Sound Cloud, SoundCloud Logo
SoundCloud
Im September hatte die Financial Times zunächst gemeldet, dass Spotify und SoundCloud bereits seit längerem Verhandlungen führen würden, die mittlerweile kurz vor dem Abschluss stehen sollten. Nun meldet TechCrunch, dass Spotify sich inzwischen gegen die Übernahme entschieden hat, um negative Auswirkungen auf die Vorbereitungen für einen bevorstehenden Börsengang zu vermeiden.

Spotify hat offiziell zwar noch keinen Börsengang angekündigt, doch entsprechende Spekulationen gibt es schon seit langem. Der Verzicht auf die Übernahme von SoundCloud soll vor allem deshalb erfolgen, weil Spotify angeblich Auseinandersetzungen mit Rechteinhabern fürchtet. Die offene Frage nach Lizenzierung und anderen urheberrechtlichen Details soll die größte Hürde sein, schließlich sind diese Dinge für SoundCloud von größter Bedeutung. Der Grund dafür ist die Ausrichtung des Diensts auf unabhängige Musiker und Remix-Künstler.

Spotify soll in den vergangenen Jahren schon mindestens zwei Mal eine Übernahme von SoundCloud ausgeschlagen haben. Damals war es aber angeblich vor allem der Umstand, dass man sich nicht auf einen Preis einigen konnte, der einen Kauf verhinderte. Neben den rechtlichen Fragen dürfte auch der Fakt, dass SoundCloud bis heute nicht profitabel arbeitet, ein Grund für den Verzicht durch Spotify sein.

So hat SoundCloud jüngsten Schätzungen zufolge zwar innerhalb eines Jahres eine Umsatzsteigerung um 43 Prozent erzielen können, macht bis heute aber keinen Gewinn. Der Umsatz soll auf rund 28 Millionen Dollar geschätzt werden, was vor allem auf die in diesem Jahr eingeführte Abo-Option zum Preis von 9,99 Dollar zurückzuführen sein soll. Laut den letzten bekannten Zahlen für 2014 soll SoundCloud damals aber 44 Millionen Dollar Verlust gemacht haben, so dass es als unwahrscheinlich gilt, dass das Unternehmen heute profitabel arbeitet.

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