20 Jahre T-Aktie: Erst Flop und jetzt auch noch Innovationsbremse
28,50 Deutsche Mark kostete die neue Telekom-Aktie vor 20 Jahren - umgerechnet 14,57 Euro. Rund 1,4 Millionen Privatleute schlugen zu und spülten etwa 10 Milliarden Euro in die Kassen des Staatsmonopolisten, der privatisiert werden sollte. Wer nun aber auf ordentliche Wertsteigerungen hofft, wurde enttäuscht. Erst um den Jahrtausendwechsel herum, als sich ohnehin alle Technologie- und Telekommunikations-Aktien zu einer gigantischen Blase aufblähten, ging es rasant nach oben - bis zu einem Wert von 103,50 Euro. T-Aktie vom Start bis heute Schon kurz danach brach der Kurs aber wieder zusammen und über Jahre hinweg dümpelte die Aktie unter ihrem Ausgabekurs herum. Erst vor relativ kurzer Zeit konnte sie wieder über diesen hinauswachsen. Doch nicht nur das sorgte dafür, dass die anfängliche Euphorie um Aktienanlagen längst wieder auf ein niedriges Niveau gefallen ist. Auch die langjährigen Gerichtsprozesse, die Anleger führten, die sich mit falschen Versprechungen geködert sahen, taten ihr übriges.
Ironischerweise war für den Absturz der Telekom-Aktie nach ihrem kurzzeitigen Hoch auch der Kauf des US-Mobilfunkunternehmens VoiceStream durch den damaligen Telekom-Chef Ron Sommer mitverantwortlich. Viel zu teuer, hieß es damals. Sommer musste irgendwann gehen und seine Nachfolger versuchten erfolglos, die Tochter wieder loszuwerden. Heute sorgt das Unternehmen unter dem Namen T-Mobile USA dafür, dass der Konzern überhaupt noch ein Wachstum verzeichnen kann.
Glasfaser-Ausbau: Deutschland weit hinten
Die Privatisierung der Telekom und die Deregulierung des Telekommunikationsmarktes wurde für die Verbraucher anfänglich tatsächlich zu einer gewissen Erfolgsgeschichte. Die Preise für Telefonie und dann auch Internetzugänge fielen auf ein Niveau, das es unter einem Staatsmonopol so wohl nicht gegeben hätte.
Inzwischen ist die Luft aber raus. Die Telekom strebt wieder stärker in Richtung einer Monopolstellung bei der digitalen Infrastruktur und wird dabei von der staatlichen Investitionspolitik unterstützt - immerhin ist der Staat ja der größte Aktionär des Konzerns. Das sorgt inzwischen dafür, dass zugunsten der Gewinne mit aller Macht daran festgehalten wird, völlig veraltete Infrastruktur-Technologien bis aufs Letzte auszupressen, und vom Ausbau einer zukunftsfähigen Netzinfrastruktur bei den Verbrauchern schlicht kaum etwas ankommt.
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