Dem Bericht zufolge tritt der "Error 53" erst beim Upgrade auf iOS 9 auf, auch wenn das jeweilige Gerät vielleicht zuvor über Wochen oder Monate ohne Probleme funktioniert hat. Tritt der Fehler einmal auf, gibt es bisher angeblich keine Möglichkeit, an die auf dem jeweiligen Gerät abgelegten Daten, Fotos, Musik oder anderen Inhalte zu kommen.
'Plötzlich' ist das iPhone unbrauchbar
Ein Beispiel dafür, wie problematisch das Ganze sein kann, liefert ein Guardian-Reporter persönlich. Er war auf dem Balkan als Fotograf im Einsatz, als sein iPhone zu Bruch ging und er einige Teile von einem örtlichen Händler tauschen lassen musste, um das Gerät weiter zu verwenden. Der Bildschirm und der Home-Button wurden dabei gewechselt, woraufhin das iPhone des Journalisten wieder einwandfrei funktionierte. Das böse Erwachen kam dann, mit dem Upgrade auf iOS 9, denn das Gerät wurde mit dem "Error 53" lahmgelegt.Beim Besuch eines Apple-Stores hieß es dann auch noch, dass ihm die Mitarbeiter des US-Computerkonzerns bei seinem Problem auch nicht weiterhelfen könnten. Stattdessen legte er also 270 Pfund auf den Tisch, um ein Ersatzgerät zu erwerben. Gerade weil in vielen Regionen der Welt keine autorisierten Apple-Partner existieren, sei es ein Unding, dass der Konzern das Telefon einfach so lahm legt, ohne den Nutzer zu warnen, so der enttäuschte britische Journalist.
Mit seinem Problem steht er jedoch keineswegs allein da, wie ein Blick in die Apple Support-Foren zeigt. Während diverse Kunden über ähnliche Probleme diskutieren, wird auch darüber spekuliert, ob Apple mit der Sperrung der von unautorisierten Anbietern reparierten Geräten möglicherweise sein Service-Geschäft oder die Beziehungen zu autorisierten Partnern schützen will. Der Konzern prüfe nach dem Update auf iOS 9 schlichtweg, ob das Gerät die "Original"-Komponenten verbaut hat.
Apple nennt Sicherheitsmaßnahmen als Auslöser des 'Error 53'
Der Guardian erhielt von Apple sogar ein Statement zum Thema, nachdem man sich bisher nicht öffentlich dazu äußern wollte. Einer Sprecherin zufolge, versuche Apple lediglich eine maximale Sicherheit der Daten seiner Kunden zu gewährleisten. Wird das Gerät von einem unautorisierten Reparatur-Dienstleister in Stand gesetzt, könnten "fehlerbehaftete Bildschirme oder andere unechte Komponenten, die den Touch-ID-Sensor betreffen", die Echtheitsprüfung der Hardware-Komponenten durch iOS 9 verhindern.Im Anschluss werde dann beim Versuch eines Updates oder einer Wiederherstellung durch Sicherheits-Checks der "Error 53" angezeigt, womit das jeweilige Endgerät den Dienst verweigert. Man empfehle in diesem Fall, dass sich die betroffenen Kunden an den Support von Apple wenden sollen. Wie das Unternehmen dann auf die Anfragen der betroffenen Kunden reagiert, ließ die Sprecherin allerdings offen.
Als Grund für die Sperrung der iPhones durch den "Error 53" gab die Apple-Sprecherin an, dass man verhindern wolle, dass unberechtigte Personen durch den Tausch von Hardware-Bauteilen Zugriff auf die Daten eines Nutzers erlangen könnten. Die Fingerabdruckdaten würden hochsicher abgelegt, wobei sie mit dem Fingerabdruckleser verknüpft werden. Wird nun das Bauteil getauscht, sind die Sicherheitschecks nötig, um die Sicherheit der Nutzerdaten zu gewährleisten.
Da die nicht von Apple autorisierten Reparatur-Anbieter nicht wie Apple selbst oder seine Partner über die entsprechenden Mittel verfügen, um die Sicherheitschecks beim Tausch von Komponenten zu validieren, würde deren Arbeit in den genannten Fällen den "Error 53" auslösen - weil das System die Daten für gefährdet hält.
2016-02-05T18:50:00+01:00Roland Quandt
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