Hamburger Gericht weist Klage gegen Adblock Plus ab

Vor dem Landgericht Hamburg hat der Betreiber des bekannten Werbeblockers Adblock Plus einen Sieg eingefahren. Geklagt hatten Zeit Online und Handelsblatt gegen Betreiber Eyeo, deren AdBlocker in den Augen von Zeit und Handelsblatt eine wettbewerbswidrige Behinderung werbefinanzierter Online-Medien darstellt.
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Die Richter entsprachen dieser Auffassung nicht. Die Klage wurde abgewiesen. In der Begründung hieß es, dass die Entscheidung, Werbung sehen zu wollen oder nicht, beim Internetnutzer liege. Nur dieser entscheide - notfalls mit der Anwendung von Angeboten wie AdBlock Plus - ob Werbung mit angezeigt werden soll oder nicht. Das Eyeo daraus ein lukratives Geschäftsmodell gemacht hat, stelle noch keine wettbewerbswidrige Behinderung von werbefinanzierten Online-Medien dar.
Infografik: Wie AdBlocker das Internet zerstörenWie AdBlocker das Internet zerstören

Internetwegelagerei


Auf die Kritik zum Thema "Internetwegelagerei" gingen die Richter dabei gar nicht ein. Nicht nur Nutzer und Experten hatten immer wieder das Geschäftsmodell von Eyeo kritisiert. Auch der Klageführer Matthies van Eendenburg hatte das heute vor Gericht noch einmal thematisiert. Er nannte das Angebot der Aufnahme in eine "Whitelist" sogar Schutzgelderpressung. Mit einem solchen Vertrag für die Whitelist können sich Publisher freikaufen, ihre Werbung wird dann trotz Werbeblocker noch weiter angezeigt.

Eyeo selbst hat sich zu dem heutigen Urteil bereits im Firmenblog geäußert. Man freue sich, so Projekt-Manager Ben Williams, dass das Gericht das "offensichtliche neu formuliert habe," und "Adblocking als legal erklärt habe". Soweit ist das Gericht eigentlich nicht gegangen. Die Richter haben jedoch eine ähnliche Auffassung vertreten, wie Professor Thomas Hoeren von der Universität Münster, dessen Rechtsgutachten zum Adblocking von Eyeo gern als positives Beispiel angeführt wird.

Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig. Gegen Eyeo stehen noch weitere Verfahren vor deutschen Gerichten an. Unter anderem klagen noch die Werbevermarkter von Axel Springer Media Impact und SevenOne Media, Termine stehen dazu in München und Köln an.

Mehr dazu: AdBlocker: So beeinflussen die Anti-Werbe-Programme das Netz
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