Telekom-Konzerne fordern Öffnung von Facebook- und WhatsApp-Chats

Die großen europäischen Telekommunikations-Konzerne wollen die neue EU-Kommission stärker gegen die dominierenden Internet-Unternehmen aus den USA in Stellung bringen. Letztere sollen unter anderem ihre Dienste öffnen, statt ihre Nutzer gegen andere Services abzuschotten.
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Facebook
In einem gemeinsamen Schreiben an den neuen EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker, das der Rheinischen Post vorliegt, fordern zehn Chefs großer Netzbetreiber, dass man sich in Brüssel für eine stärkere Transparenz und Offenheit "von Kommunikationsplattformen, Betriebssystemen und Suchmaschinen" einsetzen solle.


Ihre Unternehmen sollen dabei als Vorbild gelten. Es sei problemlos möglich, dass die Kunden eines Netzbetreibers per Telefonie oder SMS mit den Nutzern anderer Netze in Kontakt treten. Ebenso müsse gewährleistet werden, dass die immer wichtiger werdenden Online-Plattformen ebenso nicht nur die Kommunikation in ihrem geschlossenen System ermöglichen, sondern beispielsweise Nutzer von Facebook oder WhatsApp ohne weiteres auch Nachrichten an Nutzer anderer Dienste schicken können.

Dies ist bei Facebook theoretisch schon heute möglich, da das Nachrichten-System des Social Networks das XMPP-Protokoll nutzt, das auch von Jabber bekannt ist. Allerdings ist hier der Server geschlossen, so dass Anwender zwar Jabber-Clients zum Chatten verwenden können, doch eine Verbindung zu Usern auf anderen Jabber-Servern nicht möglich ist.

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Weiterhin fordern die Telekom-Manager in dem Schreiben, das unter anderem von Tim Höttges (Deutsche Telekom) und Vittorio Colao (Vodafone) unterzeichnet ist, dass die US-Firmen stärker an die in Europa geltenden Regeln gebunden werden. Es könne nicht sein, dass diese hier ein Milliarden-Geschäft machen, während europäische Anbieter dabei nicht mithalten können, wenn sie sich an die hier geltenden Richtlinien zum Datenschutz halten.

Und natürlich darf in der Forderungsliste der Telekommunikationskonzerne auch die Abschaffung der Netzneutralität nicht fehlen. Verborgen wird dies in dem Argument, dass sich die US-Konzerne, die den größten Teil der Nutzer an sich binden, auch einen Beitrag zur Finanzierung des Infrastruktur-Ausbaus leisten sollen.
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