Xerox-Kopierer baut Zahlendreher in Scans (Update)

Professionelle Kopiersysteme des großen Bürogeräte-Herstellers Xerox bauen beim Scannen von Dokumenten immer wieder einmal falsche Zahlen in die Dokumente ein. Das berichtet der Informatiker Daniel Kriesel.
Xerox, Kopierer, Workcentre
Xerox
Wie er in einer Analyse des Fehlers in seinem Blog berichtet, habe man das Problem eher zufällig in einem Unternehmen entdeckt, als gescannte Baupläne angesehen wurden. Betroffen waren hier verschiedene Modelle der WorkCentre-Serie. Der zuständige Xerox-Vertriebspartner als auch der Geräte-Hersteller hätten die Sache inzwischen verifiziert und es ist davon auszugehen, dass ganze Baureihen betroffen sind, da sie mit der gleichen Software-Version arbeiten.

Laut Kriesel fiel der Fehler auf, als in Bauplänen, die im Original die richtigen Daten zu den Quadratmeter-Zahlen der Räume aufwiesen, plötzlich eindeutig kleineren Räumen eine größere Flächenangabe auswiesen. Auch in einem Kostenregister trat der Fehler auf und wurde bemerkt, weil die Zahlen nicht mehr wie vorher aufsteigend verzeichnet waren.

So wurden in mehreren Fällen aus einer 6 eine 8. Die erste Vermutung, dass es sich um Pixelfehler handeln könnte, bestätigte sich nicht. Zu charakteristisch waren die im Font angelegten Einbuchtungen bei der 8. In den Bauplänen tauschten die Geräte aber auch andere Zahlen aus. Laut Kriesel lag das Problem auch nicht in einer eventuell ungenau arbeitenden OCR-Software. Diese war extra abgeschaltet worden. Xerox-FehlerBeispiel-Scan Da das Problem bei Tiff-Scans, bei der genaue Bilddaten weitergegeben werden, nicht auftritt, vermutet Kriesel, dass ein Kompressionsverfahren in der Firmware verantwortlich ist. Dieses scheint schlicht bestimmte Teile eines Bildes auch an anderen Stellen weiterzuverwenden, um die Informationsmenge zu beschränken. Da der Fehler auch mit einer neueren Firmware nicht zu beheben war, wird nun bei Xerox an einer Lösung gearbeitet.

Ein solches Vorgehen eines Kompressionsverfahrens in professionellen Systemen kann laut dem Informatiker schwerwiegende Folgen haben. Zahlendreher in Abrechnungen würden möglicherweise zu finanziellen Verlusten führen. Aber auch die Gesundheit und das Leben von Menschen könnten in Gefahr geraten. "Stellt euch vor, eine Autobahnbrücke hat in der Statik einen Zahlendreher verbaut" oder "Arzneimitteldosierungen mit Zahlendrehern, eigentlich noch schlimmer", so Kriesel.

Update, 8. August 2013: Xerox hat in einer Stellungnahme erklärt, dass das Problem lediglich bei einer bestimmten, der höchsten Kompressions-Stufe auftritt. Nutzer der Geräte sollen sich also vor Fehlern schützen können, wenn sie diese nicht verwenden und in einem anderen Modus wechseln beziehungsweise auf die Standard-Einstellungen zurückgehen.

Das Unternehmen arbeitet außerdem an einem Firmware-Patch, der auf die Geräte aufgespielt werden kann. Allerdings behebt dieser den Fehler auch nicht, sondern deaktiviert nur die fragliche Kompressions-Stufe. "Es ist wichtig zu wissen, dass Xerox Systeme, die direkt aus dem Werk kommen, auf die richtigen Komprimierungs- und Auflösungsstufen eingestellt sind. Mit diesen Standardeinstellungen ab Werk scannen Sie Dokumente so, dass sie für das Lesen und Drucken geeignet sind und gleichzeitig eine angemessene Dateigröße haben. Es kommt nicht zu vertauschten Zeichen, wenn Sie Dokumente mit den Werkseinstellungen scannen", erklärte Rick Dastin, Leiter der Office and Solutions Business Group bei Xerox.

Danke für den Hinweis an unseren Leser Lord Mettor.
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