Tastaturen für Microsoft & Co.: Arbeiten wie im Knast

Wirtschaft & Firmen Die US-Menschenrechtsorganisation National Labor Committee (NLC) hat einen umfassenden Bericht über die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in einem OEM-Werk veröffentlicht, dass für große IT-Konzerne tätig ist. Die Firma Meitai Plastics & Electronics fertigt hier im chinesischen Dongguan Tastaturen für Microsoft, Dell, Lenovo, Hewlett Packard und andere Unternehmen. Nachdem in der Vergangenheit bereits öfters solche Berichte auftauchten, verpflichteten sich die Konzerne stets, die Arbeitsbedingungen bei ihren Zulieferern stärker zu kontrollieren. Geändert hat sich aber offenbar - außer in Einzelfällen - nichts.

Rund 2.000 Beschäftigte sind in dem fraglichen Werk von Meitai tätig - zumeist junge Frauen. Neben Tastaturen verlassen auch Druckergehäuse und andere Artikel den Betrieb. Die Beschäftigten werden von der Geschäftsleitung dazu angehalten, ihr Unternehmen "wie ihr Zuhause zu lieben", beständig nach Perfektion zu streben und ihre Kollegen "aktiv zu beobachten".

Während der Arbeit dürfen sie nicht miteinander sprechen, keine Musik hören, die Augen nicht von ihrem Arbeitsplatz abwenden oder die Hände in die Taschen stecken. Bei Verfehlungen drohen sofort Abzüge vom ohnehin sehr spärlichen Gehalt.

Zwölf Stunden sitzen die Arbeiter während einer Schicht auf harten Holzhockern und arbeiten am Fließband im Akkord: Im Durchschnitt muss alle 1,1 Sekunden eine Taste an ihren Platz gesteckt werden. Pro Tag wird der gleiche Arbeitsschritt so über 35.000 mal wiederholt. Außerhalb der offiziellen Pausen ist ein Gang zur Toilette unmöglich, so der Bericht.
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