Rufnummer mitgeschickt: E-Mail-Erpresser gaukeln Handy-Zugriff vor
Infografik: Unternehmen Computer-Kriminalität
Klassischer Scam
Die Betrüger geben dabei vor, das Handy ihres Opfers infiltriert zu haben und über die Kamera pikante Aufnahmen ihres Opfers beim Surfen auf Pornoseiten gemacht zu haben. Eine Forderung stellen die Unbekannten natürlich auch: Sie wollen 1000 Dollar, gezahlt per Bitcoin-Transaktion, für ihre Verschwiegenheit."Ich habe eine Malware auf der Adult Vids (Porno)-Website installiert und rate mal was, du hast diese Seite besucht, um Spaß zu haben (du weißt, was ich meine). Während du die Videos sahst, startete der Internet-Browser als RDP (Remote Desktop) mit einem Keylogger, der mir Zugang zu Bildschirm und Webcam ermöglichte. Ich habe ein Backup des Telefons gemacht. Alle Fotos, Videos und Kontakte", heißt es in der E-Mail. Zudem seien Screenshots und Selfies während des Besuchs der Porno-Webseite gemacht worden.
Erstunken und erlogen
Wer die Veröffentlichung verhindern will, heißt es in der Erpressungs-E-Mail, müsse jetzt schnell handeln und innerhalb von 48 Stunden Geld überweisen. Um der Drohung noch Nachhall zu verleihen, versenden die Unbekannten mit der E-Mail die letzten Ziffern der Telefonnummer ihres Opfers, um damit zu untermauern, dass sie Zugriff auf das Handy hätten. Auch wenn die mitgeschickte Nummer richtig ist - der Rest ist alles erlogen.Allerdings fallen doch ziemlich viele angeschriebene Nutzer auf diese Ansprache herein. Wie das Online-Magazin Bleeping Computer berichtet, trudeln bei den Betrügern nach und nach immer mehr Bitcoin-Zahlungen ein. Andersherum ist aber kein Fall bekannt, wo nach dem Ablauf der Zahlfrist irgendetwas passiert wäre. Woher die korrekte Verbindung von E-Mail und Telefonnummer stammt ist unbekannt, sie dürfte jedoch aus einem der vielen Datenlecks der letzten Jahre stammen.
Aufklärung
Wie immer in solchen Fällen wird geraten, die E-Mail einfach zu löschen und auf gar keinen Fall darauf zu reagieren. Zudem sollte man entsprechend dabei mitwirken, andere Nutzer über solche Betrugsmaschen aufzuklären und zu sensibilisieren.Siehe auch:
- Bundesnetzagentur geht gegen Betrug mit Pop-up-Fehlermeldungen vor
- Rückruf-Falle: Bundesnetzagentur warnt vor alter "Ping"-Betrugsmasche
- E-Mail-Erpresser machen mit gestohlenen Passwörtern zahlungswillig
- Support-Betrug: Polizei verhaftet falsche Microsoft-Mitarbeiter
- LKA warnt vor Trickbetrug mit Microsoft-Support
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