Von wegen Netflix & Co.:
Piraterie-Seiten wachsen immer noch kräftig

Angesichts des hohen Wachstumsraten von Streaming-Diensten wie Spotify, Netflix und Amazon Prime könnte man annehmen, dass immer mehr Internet-Nutzer auf den Pfad der Tugend zurückfinden. Dem sei aber mitnichten so, widersprechen nun jene, die die illegalen Angebote von Musik und Filmen im Netz im Blick behalten.
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Lucasfilm
Das Gegenteil sei der Fall - erklärt zumindest die Firma MUSO, die im Auftrag der Medienindustrie diverse Online-Angebote, die im Wesentlichen von Urheberrechtsverletzungen leben, im Auge behält. "Piraterie ist populärer als je zuvor", heißt es im jährlichen Bericht der Organisation. Demnach hätten einschlägige Webseiten aus dem Bereich im vergangenen Jahr die Rekordzahl von rund 300 Milliarden Besuchen verzeichnet.

Natürlich sind noch immer diverse Angebote verfügbar, die man schon seit langer Zeit kennt. Vielfach wurde allerdings angenommen, dass diese zunehmend Nutzer verlieren würden. Denn wer macht sich beispielsweise schon die Mühe, sich etwa auf Kinox.to durch problematische Werbung zu klicken, um dann Videos in minderer Qualität anzuschauen, wenn einen Klick weiter der bequeme Netflix-Zugang wartet.

Sogar ein Wachstum

Doch bringen es die großen Portale hier weiterhin teilweise auf hunderte Millionen Seitenabrufe - am Tag. Im Vergleich zum vorhergehenden Jahr ist die Zahl der Besucher auf entsprechenden Plattformen sogar um 1,6 Prozent gestiegen, so die Statistiken von MUSO, die auf dem Tracking von einigen zehntausend Piraterie-Angeboten weltweit basieren sollen.

Mehr als die Hälfte der Besuche - 53 Prozent - entfallen dabei auf die Streaming-Portale, die große Mengen an Links sammeln und die Nutzer dann zu den zahlreichen Stream-Hostern weiterleiten. Download-Angebote haben hingegen zwar eine ebenfalls nicht zu verachtende Stamm-Nutzerschaft, spielen aber eine weitaus geringere Rolle. Und auch Torrent-Portale haben längst nicht mehr die Bedeutung früherer Zeiten.

Warum die Popularität der fraglichen Angebote nicht abnimmt, erklärt sich im Grunde durch einen Blick auf die genutzten Inhalte: Der mit Abstand größte Anteil entfällt hier auf Serien - denn die legalen Plattformen bieten die aktuellsten Folgen niemals an - und wer dann am Arbeitsplatz oder im Freundeskreis mitreden will, kommt kaum um den Rückgriff auf illegale Plattformen herum. Auf Serien entfielen so 106,9 Milliarden Besuche des letzten Jahres, während es bei Kopien von Filmen nur 53,2 Milliarden waren. Dazwischen liegt mit 73,9 Milliarden die Musik.

Die Top Ten der Piraterie-Besucher, aufgeschlüsselt nach Herkunftsland:

Platz Land Milliarden Besuche
1. USA 27,9
2. Russland 20,6
3. Indien 17,0
4. Brasilien 12,7
5. Türkei 11,1
6. Japan 10,6
7. Frankreich 10,5
8. Indonesien 10,4
9. Deutschland 10,2
10. Großbritannien 9,0


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