Sehr nah an der Realität: Unreal Engine 5-Demo schlägt hohe Wellen

Das große Versprechen vom Fotorealismus: Seit Ewigkeiten wird es herbeigeschrieben, neue Werkzeuge lassen die Idee, virtuelle Umgebungen von der Realität ununterscheidbar zu machen, aber tatsächlich näher rücken. Der neueste Beweis: eine sehr realistische Unreal Engine 5-Demo.

In kurzer Zeit über 1 Million Views: Das Netz feiert den Bahnhof

Die Steigerung der Grafikqualität über die letzten Jahrzehnte ist beeindruckend, das große Ziel von vielen Entwicklern in der Branche aber schon ebenso lange formuliert: Fotorealismus. Der Epic-Gründer Tim Sweeney hatte hier 2015 eine entsprechende Voraussage getroffen: Es solle nur weitere zehn Jahre dauern, bis das Ziel der ununterscheidbaren virtuellen Realität Wirklichkeit wird. 2025 rückt immer näher und dieses Mal könnte das Versprechen tatsächlich halten - zumindest im Ansatz.

Mittel zur Erzeugung dieser täuschend echten Umgebungen sind immer fortschrittlichere Werkzeuge, die immer mehr Menschen zugänglich sind. Darüber hinaus landet auch die benötigte Leistung zur Erzeugung und Darstellung der Ergebnisse in immer mehr Händen - für einen Bruchteil der Kosten. Ein Beweis für diese Entwicklung: Der 3D-Künstler Lorenzo Drago sorgt mit einem Video im Netz für große Aufregung und Millionen Klicks, das zeigt, was die Unreal Engine 5 imstande ist zu leisten. Mit dem verwendeten System bestehend aus RTX 2080 und Ryzen 7 3700x war das Projekt nach rund einem Monat vom Entwurf bis zum Rendern realisiert.

Wie der Künstler auf der Projekt-Seite beschreibt, hatte er sich mit der Demo das Ziel gesetzt, mit den Mitteln der Engine dem Fotorealismus so nahe wie möglich zu kommen. Das Video basiert frei auf einem realen Bahnhof in Toyama, Japan und wirkt in vielen Momenten tatsächlich sehr realitätsnah. Dabei will er nur wenige Detailtexturen und Alphas aus Bildern erstellt haben, der Rest der Texturen wurde demnach aber "von Grund auf in Painter erstellt", dazu kommen benutzerdefinierte Materialien in Unreal. Den Eindruck der handgeführten Kamera-Bewegung durch die Szene konnte Drago dann mit Echtzeit-VR-Tracking simulieren, später wird damit auch die Bewegung der Taschenlampe ermöglicht. Die Umgebung läuft in der Unreal Engine 5, beleuchtet mit Epics Beleuchtungssystem Lumen.

Etchu-Daimon Station - Unreal 5 Demo von Lorenzo DragoEtchu-Daimon Station - Unreal 5 Demo von Lorenzo DragoEtchu-Daimon Station - Unreal 5 Demo von Lorenzo DragoEtchu-Daimon Station - Unreal 5 Demo von Lorenzo DragoEtchu-Daimon Station - Unreal 5 Demo von Lorenzo DragoEtchu-Daimon Station - Unreal 5 Demo von Lorenzo Drago

Noch nicht Echtzeit

Bleibt der altbekannte Wermutstropfen für alle, die hoffen, solche Darstellungsqualität allzu bald in Spielen erleben zu können. Es handelt sich hier ausdrücklich nicht um eine in Echtzeit berechnete Szene, sondern laut Drago um ein "hochauflösendes Rendering (etwa 7 Bilder pro Sekunde)". Allerdings betont der Künstler: Das Ausführen in Echtzeit ist möglich, sogar mit akzeptablen 30-50 FPS bei 1440p, das allerdings nur bei deutlich reduzierter Bildqualität.
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