Polizei nimmt riesiges illegales Streaming-Netzwerk auseinander

Illegale Streaming-Portale sind in der Regel längst keine Hobbyprojekte jugendlicher Nutzer mehr. Vielmehr versprechend sie mit vergleichsweise geringen Investitionen hohe Profite und docken damit fest ans kriminelle Milieu an. Dies erklärt auch das enorme Aufgebot an Beamten und Material, mit dem die Strafverfolgungsbehörden in zahlreichen Ländern jetzt ein ganzes Netzwerk entsprechender Angebote ausgehoben haben.

Wie bei legalen Angeboten konnten Nutzer hier gegen eine kleine Abo-Gebühr auf Inhalte zugreifen, deren Umfang selbst große Streaming-Anbieter gerade so erreichen. Zehntausende Filme, Serien und sogar Pay-TV-Sender waren direkt erreichbar. Vermarktet wurde die Dienstleistung über ein Netz von mehr als tausend einzelnen Webseiten. Der Kundenstamm soll bei rund zwei Millionen Abonnenten gelegen haben. Der Umsatz wird auf 15 Millionen Euro geschätzt.

Direktvermarktung und Reseller

Koordiniert von Europol und unter Federführung der spanischen Strafverfolgungsbehörden wurde Anfang Juni nun zum Schlag gegen das Netzwerk angesetzt. Im EU-Raum wurden dabei parallel 15 Hausdurchsuchungen in verschiedenen Ländern durchgeführt. Elf Verdächtige nahm man fest. Darüber hinaus wurden aber auch Polizeieinheiten in Großbritannien, den USA und Kanada aktiv. Beamte wurden aber auch in mehreren Datenzentren vorstellig und beschlagnahmten die Systeme, die das technische Rückgrat der Angebote darstellten. In 13 europäischen Ländern wurden von den Betreibern Server vorgehalten.

Die beiden größten stillgelegten Angebote sind IPTVStack und RapidTV. Neben diesen gab es aber noch diverse andere Seiten und auch zwei Apps, mit denen direkt Abos genutzt werden konnten. Die Streaming-Dienste wurden aber auch an Betreiber anderer Plattformen weitergegeben, so dass neben den Direktvermarktungen von Abos noch Einnahmen aus einem Reseller-Geschäft kamen. Bei den Razzien konnten die Ermittler nach Angaben Europols neben Rechnern und verschiedenen anderen Beweisstücken auch größere Summen Bargeld, Autos und Luxusgüter beschlagnahmen.

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genau solch ein Portal will der Kunde aber haben.. wenig Geld und alle Inhalte.. und nicht diese Fragmentierung, die wir heute erleben müssen
 
@frust-bithuner: ähm... netflix, amazon prime, disney+, hulu, starz
Wer würde gern monatlich 130 bis 200€ hinlegen wenn die beliebten Serien und Filme bei nur bei bestimmten Anbietern zu sehen gibt. Soviel würde keiner zahlen wollen. Ich würde ja auch nicht 5 verschiedene Anbietern abonnieren wollen weil bestimmte Serien nur bei Disney+, Warner (demnächst), Hulu oder Starz zu sehen gibt.
In der Zukunft wird vermutlich 15 Anbietern geben weil jeder Filmindustrie dem Kuchen (Geld) von Kunden haben will.
 
@Deafmobil: Würden sich alle Streaminganbieter, Fernsehsender und Filmstudios zusammensetzen und ein Portal erschaffen bei dem fast ALLE Serien, Filme, Dokus usw... die je produziert wurden bzw. deren Rechte die Studios haben, gestreamt werden können, würde ich monatlich auch gerne bis zu 200€ zahlen. Ich denke die meisten würden das. Aber sowas wird immer nur ein Traum bleiben.
 
@Ryou-sama: also 200 Flocken pfff aber im Prinzip würden wir alle profitieren
 
@Ryou-sama: 20, nicht 200. Das reicht vollkommen aus.
 
@Speggn: Träum weiter. Die Rundfunkgebühren in Deutschland sind doch schon günstiger. Allein Netflix (günstigster Tarif), Prime und Disney+ zusammen sind monatlich teurer. Die müssen ihre Filme/Serie auch von irgendwas finanzieren.
 
@Ryou-sama: für All-Inklusive Streamingdienst-Paket würde ich monatlich bis 30€ ausgeben. 80 oder 200€ würde ich niemals im Monat ausgeben.
 
@Deafmobil: Netflix, Prime und Disney+ zusammen sind monatlich teurer. Und da hast du nur deren Angebote. Wo bleiben Paramount Pictures, WB, Universal, diverse TV-/Sport-Sender und Indie Studios? Würde es einen solchen All-in Streaming-Dienst geben, bräuchte man auch kein reguläres TV mehr.

Wobei, ich schaue schon seit Jahren kein TV.
 
@Ryou-sama:
Netflix (Basis) = 7,99 je Monat
Disney Plus = 6,99 je Monat
Prime = 7,99 je Monat
Summe = 22,97 je Monat ...
... somit sind die drei zusammen NICHT teurer als 30€, selbst wenn du 4€ für Netflix Standard draufrechnen würdest nicht
 
@tapo: Stimmt. Hab mich verrechnet, sogar um ganze 10€. Sorry.
 
@Ryou-sama: Die meisten würden monatlich 200€ zahlen? Sicher nicht! Maximal 20-30€!
 
@Deafmobil: DU musst sie ja nicht gleichzeitig abonnieren, alle lassen sich monatlich kündigen
 
@adigo75: ist auch machbar wenn man alleine im Haushalt lebt, aber was ist mit anderen Angehörigen die im gleichen Haushalt leben oder dem Freunden wenn sie geteilten Account haben?
 
@Deafmobil: Das Teilen des Accounts außerhalb des eigenen Haushalts verstößt aber bei eigentlich jedem Anbieter gegen die AGB.
 
@gandalf1107: Richtig, aber bleiben wir mal bei der 4 köpfigen Familie im selben Haushalt... glaubst Du echt die könnten sich jeden Monat auf nen Anbieter einigen? Ist eher unwahrscheinlich!
 
@Scaver: Hja dann bleibt bezahlen oder verzichten, wie bei allen anderen Gütern doch auch. Wenn man sich nicht für ein Familienauto entscheiden kann, kommt auch keiner auf die Idee zu fordern dass 3 andere Hersteller eins 4free oder 90% günstiger bereitstellen müssen. Geschweigenden, wenn die Anbieter dem nicht nachkommen, es als Begründung zu sehn es sich jetzt halt illegal besorgen zu können.
 
@gandalf1107: 80% der angemeldeten Netflix-Mitglied teilen seinen Account mit Freunden dass jeder nur 4€ zahlt.
AGB... wer liest dann da? Nur runterschrollen und akzeptieren Anklicken ohne vorher gelesen haben. Legal oder illegal ist für viele wurscht solange keiner kontrolliert und bannt.
Schon mal PS4 Account Sharing gehört? Es gibt Leute die Accunt teilen damit jeder die Hälfte das gekauften Digitalen Spiel zahlt und herunterlädt. Ein Spiel kostet 60€ der eine kauft das Spiel A und der andere das andere Spiel B. 2 Spiele für halben Preis wenn 2 Spiele teilen.
 
@adigo75: Du hast Recht, da aber nicht alles und IMMER/überall verfügbar ist, ist immer zahlen ja Pflicht.Wie oft lese ich hier und auf anderen Seiten, was neu bei Netflix ist und was dafür wieder verschwindet.Von meinen Festplatten verschwindet nichts, was ICH nicht (mehr) sehen will.Merkst was?
 
@frust-bithuner: 50€ mtl. für eine gesamte Datenbank würde ich locker machen.
 
Es wird immer mehr illegale Streaming-Protale geben. Schliesst man eine kommen dann 3 neue hinzu.
 
@Deafmobil: Hail Hydra? :D
 
Schliesst man eine, werden es immer weniger
 
@Elek: Die Realität sieht anders aus. Aus movie2k kamen div. Clones hervor, gleiche bei Kino.to. OCH gibt, es je mehr geschlossen werden, immer mehr neue. Um sowas wirklich effektiv unterbinden zu können müssten alle was von ihrer (Internet)Freiheit bzw. Anonymität aufgeben.
 
@Motverge: Na klar werden es immer ein paar ganz kleine geben.
 
@Elek: Je mehr geschlossen werden kommen definitiv umso mehr hinzu. Und von klein würde ich nicht sprechen.
 
@Elek: Klein? Sicher nicht. Die Nutzer werden ja nicht weniger. Bei der aktuellen Fragmentierung werden es sogar wieder mehr.
Ich zahle aktuell für 3 Dienste: Netflix, Disney+ und Amazon.
Wobei ich bei Amazon eh nichts "in Prime enthalten" ist, was mich interessiert.
Einen weiteren Dienst werde ich auf gar keinen Fall bezahlen. Und ich abonniere die Dienste permanent, da Netflix immer was zu bieten hat und mit Disney+ ich einfach die Möglichkeit habe, als großer Disney Fan jeder Zeit wenn ich Lust habe (und das kommt mehr als einmal im Monat vor) nen Disney Film zu schauen.
Heißt für mich, ich muss auf den Rest verzichten, auf die guten alten DVDs/Blue-Rays zurück greifen oder mir nen entsprechendes Streaming Portal suchen.
Und ich sag mal so... meist verzichte ich. Daher liegt der Verlust bei der Content Industrie, die das Geld was sie von mir bekommen könnten schlicht nicht bekommen, weil ihre Vertriebssystemen Schrot und kundenfeindlich sind!
 
@Motverge: ewiges Katz-Maus-Spiel
 
@Elek: weniger? Nee, es werden mehr. Ich habe schon einen Anstieg im Angebot bemerkt. Die findest du nicht über google suchmaschine (meisten illegale Seiten sind gesperrt) sondern über andere Suchmaschine https://duckduckgo.com
 
Mich würde es mal freuen, wenn es heisst, Polizei nimmt korrupte Politiker auseinander. Wird aber nie passieren, da es ja bei uns keine Korruption gibt, nur Lobbyarbeit
 
Ich finde das ehrlich gesagt so albern, wie sich manche darüber aufregen wie teuer alles wird und deswegen illegales Streaming nachvollziehbar/zu rechtfertigen sei.

Jeder dieser Streaming-Anbieter kostet weniger als eine DVD im Monat und dafür bekommt man einen gigantischen Katalog an Angeboten, welche man in seinem ganzen Leben nicht durchgucken kann.

Trotzdem gibt es manchmal eben Serien, die man unbedingt sehen möchte, aber die nicht auf dem eigenen Anbieter verfügbar sind. Da könnte man natürlich einfach in den sauren Apfel beißen und einmalig die 7-10€ investieren, um das Gewünschte zu sehen. ODER: Man mault herum, dass man nicht alles was man will kostenlos kriegt und sagt: "Wenn die Streaminganbieter mir nicht einfach alles geben was ich will, dann klau' ich es eben einfach."

Woher kommt diese Überzeugung, man hätte das RECHT dazu ALLES sehen zu können, aber zu einem Preis den man selber bestimmen kann? Wenn ich in den Media-Markt gehe und ein Film, den ich gerne sehen würde, kostet mehr als ich bereit bin zu zahlen, dann kaufe ich ihn eben nicht und fange nicht an zu stehlen und zu behaupten, das sei gerechtfertigt.
 
@qwertz1234:
Du hast bestimmt von Zwangsabgaben auf DVDs, Smartphones, Festplatten, USB Stick usw. Bestimmt mitbekommen. Schon deswegen hätte man das Recht. Man zahlt im Voraus für etwas was man nicht tut
 
@qwertz1234: Weiß naj ed ob du wahllos alles glotzt was die in die Finger kommt aber sowohl bei Amazon als auch bei Netflix genügte für mich der Probemonat um alle for mich interessanten Inhalte abzugrasen. :X
 
@Aerith: Dann kannst du ja nach deinem Probemonat das Abo wieder kündigen. Ich verstehe deinen Punkt nicht. Wenn dich das Angebot der Streaminganbieter nicht bindet, dann musstest du ja im Endeffekt 0 Euro bezahlen, um alles zu sehen, was du sehen willst.
 
Ich finde die Dimension der Serveranlage, die man sich da aufgebaut hat, ziemlich krass. Hätte nicht gedacht, dass die so "professionell" und in der Größenordnung die Infrastruktur betreiben. Ich muss zugeben, das überrascht mich doch etwas. Wenn die Inhalte jetzt legal gewesen wären, hätte der Betreiber mit dem Level, auf dem er das betrieben hat, sicher auch gut Erfolg haben können. Know-How war ja anscheinend mehr als genug vorhanden.
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