Ultrakurzdistanz-Beamer: Mit diesen Nachteilen muss man rechnen

Das eigene Heimkino ist für viele Film- und Serienjunkies ein Traum. Die einen erfüllen sich diese Sehnsucht mit einem großen Fern­se­her, die anderen entscheiden sich direkt für einen Bea­mer. Projektoren wie der Wemax Nova 4K bringen großes Ki­no­fee­ling ins heimische Wohnzimmer.

Anders als herkömmliche Beamer können UST-Geräte direkt vor einer Leinwand positioniert werden. Ultra-Kurzdistanz Laserprojektoren wie der eben genannte Wemax Nova bringen neben Vorteilen auch Nachteile mit sich, die nachfolgend besprochen werden sollen.

Große Wand ist Muss

Das Bild von UST-Projektoren wird sehr groß: Auf kürzester Distanz zur Wand schafft die Geräteklasse meist mindestens 80 Zoll. Für diese Displaydiagonale muss man im Wohnzimmer unter Umständen erst Platz schaffen. Steht der Projektor nur wenige Zentimeter von der Wand entfernt, entfaltet sich das wahre Potenzial der Produktklasse und das projizierte Bild wird zunehmend größer. Abhängig von den räumlichen Dimensionen zu Hause kann das projizierte Bild auch leicht zu groß ausfallen. (Freistehende) UST-Leinwände können durchaus eine teure Investition darstellen, sodass viele Leute ihren Kurzdistanz-Beamer zunächst mit einer reinen Wand nutzen. Auch unser Kollege Timm Mohn hat anfangs eine Wand im Büro mit dem XGIMI Aura verwendet. Das klappt in der Theorie sehr gut. Allerdings nur, wenn die Wand sehr glatt und eben ist. Da die Projektionsfläche von UST-Projektoren sehr breit ist, verzeihen Projektoren wie der Wemax Nova keine Unebenheiten in der Wand.

Eine Leinwand als Folgeinvestition

Sollten die heimischen Wände von Mustern geprägt sein, kann eine passende UST-Leinwand ein Muss darstellen. Je nach Qualität können diese durchaus so viel kosten wie der Projektor selbst. Im oben stehenden Video bauen Timm und seine Freundin eine Celexon CLR HomeCinema UST Hochkontrast-Rahmenleinwand für den Wemax Nova auf. In der 120 Zoll Ausführung beansprucht die UST-Leinwand im Heimkino-Budget 1.599,99 Euro. Rechnet man den Preis des Wemax Nova 4K (2.428,97 Euro) dazu, landet man ohne weitere Anschaffungen fürs Heimkino bei 4028,96 Euro. Das klingt nach einem sehr hohen Preis, allerdings muss man jenen in Relation setzen: Mit 4028,96 Euro ist man immer noch günstiger als beim 2-in-1-Paket von Hinsense. Einen 120 Zoll Fernseher gibt es sonst erst ab 200.000 Euro. Die Anschaffung einer passenden Leinwand kann Menschen, die mit einem Heimkino liebäugeln, durchaus abschrecken.

Positionierung von Audiogeräten

Beide in diesem Artikel erwähnten Geräte kommen mit sehr guten internen Lautsprechern daher. Der ein oder andere Heimkino-Fan will sicherlich dennoch noch eine Schippe drauflegen und bspw. eine Soundbar anschließen. Da UST-Projektoren aber mitunter viel Platz auf einem Lowboard einnehmen, kann deren Platzierung schwierig werden. Die einfachste, aber nicht perfekte Lösung, kann die Platzierung auf dem Boden sein. Der Nachteil hiervon ist klar: In diesem Fall kommt der Ton von sehr weit unten und nicht mehr aus räumlicher Nähe zur Leinwand. Eine Alternative wären große Regal- oder Raumlautsprecher, für die man aber auch Platz und Budget benötigt.

Platzierung eines UST-Projektors im Raum

Beamer wie der Xgimi Aura oder Wemax Nova fühlen sich auf einem Lowboard am wohlsten. Ein solches muss aber auch optisch in den Raum passen und auch den weiteren Bedürfnissen im Alltag (bspw. Stauraum) gerecht werden. Je nachdem, welche Möbel man zuvor gekauft hat, wird die Anschaffung eines neuen Lowboards eventuell notwendig. Spezielle Möbel für Kurzdistanz-Projektoren können sehr teuer sein. Da der Projektor einmal ausgeschaltet nur noch eine schwarze Kiste ist und die Wand leer erscheint, kann ein großer Kontrast in der Raumgestaltung entstehen. Dieser besteht auch, wenn eine von Natur aus graue UST-Leinwand ungenutzt im Wohnzimmer hängt. Bei Fernsehern mit 32-55 Zoll fällt dieser Effekt durchaus weniger auf, als bei einer 120 Zoll Leinwand im Wohnzimmer.

Geringste Bewegungen am Projektor erfordern Nachjustierung

Die Positionierung des Projektors sollte nicht unterschätzt werden: durch die Position direkt vor der Leinwand muss der Beamer im richtigen Winkel zur (Lein-) Wand stehen, um das Bild perfekt auf jene auszurichten. Ist dies nicht möglich bleibt einem immer noch die Nutzung der digitalen Keystone-Korrektur. Diese werden Heimkino-Fans allerdings sicherlich auf Grund des Qualitätsverlustes vermeiden wollen. Die Feinjustierung allein kann durchaus 10-15 Minuten in Anspruch nehmen. Hat man das Setup aufgestellt und ausgerichtet ist man unter Umständen versucht, den Bereich des Projektors weiträumig abzusperren, um den Aufwand einer Nachjustierung zu verhindern.

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