Dragonfly: NASA sucht per Drohne Leben auf dem Saturn-Mond Titan

Lange Zeit konzertierte sich die Weltraumforschung bei ihrer Suche nach Leben auf die Planeten dieses Sonnensystems, allen voran den Mars. Dabei stellen Monde oftmals bessere Kandidaten dar, da dort Flüssigkeit bewiesenermaßen vorhanden ist. So gilt der Saturn-Mond Titan als der erdähnlichste Himmelskörper in unserem Sonnensystem.

Damit ist Titan das aktuell beste Ziel für die Suche nach Leben außerhalb der Erde. Die US-amerikanische Weltraumbehörde NASA hat nun eine Mission zum Saturn-Mond angekündigt. Im Mittelpunkt steht die Roboter-Landefähre mit dem Namen Dragonfly (auf Deutsch: Großlibelle).

Allerdings wird es noch etwas dauern, bis Dragonfly auf die Reise geht, denn der Start ist für das Jahr 2026 vorgesehen. Bis zur Ankunft und Landung auf Titan wird es dann noch zusätzliche acht Jahre dauern, der Touchdown ist für 2034 geplant. Das Interessante an Dragonfly und auch der Grund, dass die Wahl auf diesen Namen fiel, ist die Tatsache, dass es sich hier um eine fliegende "Lande"-Sonde handelt.

Große Drohne

Wie die NASA schreibt und auch in einem animierten Video gut zeigt, handelt es sich bei Dragonfly um ein Multi-Rotor-Gefährt. Das bedeutet, dass es im Prinzip eine große Drohne ist, die über acht Rotor-Einheiten verfügt. Es ist das erste Mal, dass die NASA ein solches Flugobjekt einsetzt.

Dass das überhaupt möglich ist, liegt am Vorhandensein einer Atmosphäre. Denn der Titan ist der einzige Himmelskörper seiner Größenklasse (er ist etwas größer als der Erdmond und deutlich kleiner als die Erde), der eine Gashülle besitzt. Diese Atmosphäre ist für die NASA ein Glücksfall, denn sie ist rund vier Mal so dicht wie jene der Erde, damit wird der Einsatz einer Drohne überhaupt erst möglich.

Wie man im Video gut sehen kann, wird Dragonfly bereits im Sinkflug per Fallschirm abgekoppelt und macht sich sofort auf die Reise. Die Vorteile einer derartigen Drohnen-Lösung liegen auf der Hand: Dragonfly kann ein wesentlich größeres Gebiet auf der Titan-Oberfläche erforschen, kann landen und nach getaner Arbeit weiterfliegen.

Titan wird, was die dort vorherrschenden Bedingungen betrifft, mit der frühen Erde verglichen. Es liegt entsprechend nahe, dass die NASA gerade dort etwa in einem Krater nach flüssigem Wasser sowie komplexem organischen Material sucht.
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Gibt es immer noch keine Ionentriebwerke, die die Rakete auf 400 Km/s beschleunigen kann? Für so einen Flug wäre dieser doch ideal. 8 Jahre Flug, das dauert ja ewig!
 
@Joshua2go: Doch gibts, aber die sind sehr schwach. Wenn du damit 3 Jahre lang beschleunigst, muss auch anschließend 3 Jahre lang wieder gebremst werden.
 
@Joshua2go: Dachte ich mir auch. Soo lange noch? Ist spannend! Und wenn die landet, bin ich 70. :D
 
@Joshua2go: Die Flugdauer liegt aber auch daran, dass andere Himmelskörper nicht in "Luftlinie" angeflogen werden, sondern es hängt eben auch davon ab, wie die Konstellation zwischen der Erde und dem Ziel liegt. Mars kann sich ja auch durchaus mal z. B. auf der gegenüberliegenden Seite der Sonne befinden, die Marsmonde sind ebenfalls nicht festgetackert, und außerdem wird bei Raumflügen auch nicht ständig Gas gegeben, sondern man nutzt die vorhandene Beschleunigung, die Gravitation anderer Himmelskörper etc.

Kurz gesagt: Das ist komplexes Zeugs. ^^
 
@WF: "Großlibelle"? Ist das jetzt euer ernst?
 
@fred8: Lass es sie halt übersetzen :D https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Flibellen
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