Anti-Porno-Lobby nimmt Reddit ins Visier - fordert Sperrung bei Upload

Eine Lobby-Organisation, die in der Vergangenheit schon mehrfach Erfolge gegen pornografische Angebote im Internet erzielte, will jetzt den großen Sprung schaffen: Reddit soll dazu gebracht werden, alle entsprechenden Inhalte zu verbannen. mehr... DesignPickle, Porno, Pornographie, Sex, Erotik, Youporn, Liebe, Porn, Pornos, Pornografie, XHamster, Xxx, Love, Erotikbild, Erotisch, Pinup, Erwachsenenunterhaltung, Banane, Mastubartion Porno, Pornographie, Sex, Erotik, Youporn, Liebe, Porn, Pornos, Pornografie, XHamster, Xxx, Love, Erotikbild, Erotisch, Pinup, Erwachsenenunterhaltung, Banane, Mastubartion

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Wenn kleine Vereine und Organisationen versuchen die Gesellschaft mit ihren Moralvorstellungen zu verbiegen. Bei Kinderpornographie und gegen den Willen veröffentliche Medien gehe ich mit. Aber der Rest? Wenn man es nicht sehen will, guckt man es sich nicht an. Und was der Nachbar sehen will, hat einen nicht zu interessieren. Sowas kann doch nur wieder auf erzkonservativem Mist gewachsen sein.
Damit kann man auch nur im prüden Amerika Erfolg haben.
 
@Tomelino: Schwierige Sache. Vor allem wenn man mit einem Argument wie "Bei x geh ich noch mit, aber y ist ja wohl harmlos" kommt, wenn man grad dagegen argumentiert wie durch "kleine Vereine" Moralvorstellungen verbogen werden.

Das man möchte das Pornographie auf einer Plattform strenger kontrolliert wird, weil dort bisher nicht festgestellt werden kann ob ein Einverständnis zur veröffentlichung oder auch die volljährigkeit der dargestellten Menschen vorliegt, finde ich auch als nicht erzkonservativer nachvollziehbar. Wenn du das als Plattform nicht bieten oder leisten kannst/willst, dann musst du Pornographie halt ausschließen.

Das gefordert wird, das die Plattform Nutzer sperrt die illegales teilen ist schon an sich traurig, wenn das tatsächlich nicht passiert. Ich bin nicht soviel auf Reddit unterwegs, aber das ist eine selbstverständlichkeit, und ich denke nicht das Reddit an sich das nicht ahnden würde, das seh ich mal als "Panikmache" der NCOSE an.
 
@James8349: Es ist einfach nur ein Weg gewisse religiös motivierte Moralvorstellungen allen anderen Menschen aufzudrücken. Ich finde soetwas sollte gesetzlich verboten werden und Unternehmen, die sich diesem Druck beugen, sollten vom EU-Binnenmarkt verbannt werden.

Es gibt auch bei uns im Grundgesetz die Religionsfreiheit und das heißt eben auch, dass jeder für sich selbst moralische Regeln setzen sollte und nicht den moralischen Vorstellungen anderer folgen muss. Natürlich sind Mindestregeln vorhanden, aber diese sind demokratisch ausgehandelt worden und sind in der Regel auch logisch erklärbar, was bei vielen moralischen Vorstellungen nicht möglich ist.
 
@Shavanna: Ich mein, man kanns vermutlich nicht direkt mit den USA vergleichen, aber hierzulande ist auch demokratisch ausgehandelt das man Pornographie Minderjährigen nicht zugänglich machen darf. Und wenn du als Plattform (oder damals als Videothek z.B.) nicht sicherstellen kannst die Minderjährigen rauszuhalten, darfst du auch keine Pornographie anbieten. Das wäre nicht mal religiös motiviert, sondern rein gesetzlich.

Das sich gewisse Bereiche überschneiden ist nur natürlich. Nur weil in der Bibel steht "Du sollst nicht töten", ist ein Gesetz gegen Morde nicht religiös motiviert. Vieles hat auch nichts mit Moral zu tun, sondern mit Schutz. Sei es Schutz der Kinder, der Schwachen, der Kranken, der Alten, whatever. Ich will damit nicht sagen das die NCOSE nicht religiös motiviert ist, aber spielt das hier eine Rolle? Hier wird nicht aus religiösen Gründen gefordert Pornographie zu bannen, sondern weil bei Reddit nicht gewährleistet ist das die Freiwilligkeit und die Volljährigkeit geprüft wird. Ja, möglicherweise mit dem Hintergedanken das Pornographie "böse" oder "unchristlich" ist. Das wäre ein unsinniges Argument. Aber damit wird hier nicht gearbeitet.

Wenn Reddit jetzt irgendwie sicherstellen würde das nur mit Einverständnis und von volljährigen gepostet wird (mit einer gewissen Fehlertoleranz natürlich, perfekt ist schließlich nichts), wäre das Argument sämtliche Pornographie von Reddit auszuschließen direkt hinfällig.

Man kann auch argumentieren das auch eine Alters- und Einverständniskontrolle einen Missbrauch nicht zu 100% verhindern kann und Produzenten sowie Konsumenten nur Steine in den Weg gelegt werden. Aber da ist man dann bei der Frage: Ab wieviel % ist ein Mehraufwand an Kontrolle denn gerechtfertigt? Den Schuh würde ich mir persönlich nicht anziehen wollen.
 
@James8349: An der von dir genannten Aushandlung bröckelt es auch zunehmend, da den Menschen klar wird, dass a) Pornographie im Allgemeinen keinen Schaden bei Kindern und vor allem Jugendlichen anrichten kann und dass b) viele heutige Erwachsene in ihrer Jugend und (späten) Kindheit definitiv Zugang zu entsprechendem Material hatten und trotzdem heute vernünftige Menschen sind. Für Ersteres gibt es, obwohl es seit langem behauptet wird, keinen einzigen wissenschaftlich stichhaltigen Beweis, was darauf hindeutet, dass es schlichtweg keinen Schaden anrichtet.

Ab 10+ haben auch einige Kinder schon ein Interesse an Sexualität, daher nutzen sie auch solches Material. Das ist völlig normal, da das sexuelle Interesse nicht einfach erst ab 14 oder 18 schlagartig auftritt. Vielmehr ist es ein Prozess der eben bei einigen früher und bei anderen später auftritt. von den jugendlichen Nutzern erwartet sicherlich auch niemand, dass es sich um einen Sachfilm über das Familienleben handelt, wie manchmal gerne in der öffentlichen Diskussion dargestellt wird.

Das Einzige, was also ein solches Verbot rechtfertigt ist die Religion, die Kinder und Jugendliche für nicht-sexuell erklärt, so dass Sexualität ihnen ja schaden muss. Daher hat die hier genannte Initiative vor allem einen religiösen Bezug und handelt keinesfalls im Interesse von Minderjährigen.
 
@Shavanna: Achso, du gehst davon aus dass das "ab 18" bei der Pornographie nix gesellschaftliches ist, sondern von der Religion aufgedrückt wurde. Na okay. Spielt aber keine Rolle, weil es in dem Beispiel darum ging, das man sich an Gesetze zu halten hat. Die kann man ja ändern wenn es gesellschaftliche übereinstimmung gibt.

Davon abgesehen gibt es die eine oder andere Studie die belegt das Pornos per se nicht schädigend sind, aber mangelnde Aufklärung schon. Weil dann zwischen Porno und realem Sex nicht ganz unterschieden werden kann. Wenn du dir ein paar Studien durchlesen möchtest: https://www.yourbrainonporn.com/de/relevant-research-and-articles-about-the-studies/internet-video-game-addiction/studies-demonstrating-porn-use-or-internet-use-causing-negative-effects-or-neurological-changes/

Aber im Hinterkopf behalten das es aus ethischen Gründen Korrelationsstudien sind und keine experimentellen.

Du hast aber anscheinend nicht verstanden worauf ich hinaus wollte.

Zudem: Zu sagen das eine nicht einvernehmliche Veröffentlichung von Pornographie keinen Schaden anrichtet wäre naiv. Selbst einvernehmliche Veröffentlichung von Pornographie kann Schaden anrichten, hier muss man einfach wissen was man tut.

Seis drum. Es geht hier nicht (nur) darum das Kinder und Jugendliche Nutzer die Pornographie sehen. Es geht darum das Reddit nicht die Mittel und/oder den Willen dazu hat, zu prüfen ob mit der Pornographie alles in Ordnung ist. Das hat nichts mit dem Alter der Nutzer zu tun. Hier geht es u.a. um Schutz vor Revenge-Porn, Urheberrechtsverletzung (Onlyfans Bilder gratis öffentlich verfügbar machen z.B.) und ähnlichem. Wenn du nicht sicherstellen kannst, dass du das halbwegs adäquat rausgefiltert kriegst, dann solltest du eine Veröffentlichung nicht erlauben.
 
@James8349: Aufklärung ist immer wichtig hierbei, aber da ist der Ansatz ein ganz anderer. Man verbietet nicht, sodern versucht das Wissen der Menschen zu erweitern, so dass sie die Kompentenzen entwickeln können, mit dem Material umgehen zu können. Das spricht also für eine frühe Aufklärung, um das Problem zu umgehen.

Sollte ich deine Aussage falsch interpretiert haben, tut es mir leid. Natürlich sind Rachepornos usw. ein Problem, das aber eher einen Einzelfall als die Regel darstellt. Da reicht ein einfaches Löschen aus, wenn es bemerkt wird. Allerdings ist der Rattenschwanz, der aus den Forderungen dieser Initiative erwächst lang und problematisch. Dadurch müssten ja auch jegliche anderen Aussagen oder Handlungen herausgefiltert werden, die einem Menschen schaden könnten. Das können aber auch Dinge sein, die für viele Menschen kein Problem darstellen, wie etwa heilige Tiere in bestimmten Religionen.

Es würde grundsätzlich die Kommunikation über das Internet in Frage stellen. Da kann reddit auch gleich zumachen, da der Moderationsaufwand zu groß wird und gleichzeitig der erlaubte Kommunikationsinhalt zu klein wird.
 
@Shavanna: Das sind schon lange keine Einzelfälle mehr. Außerdem muss man hier differenzieren. Verletzende Aussagen sind etwas ganz anderes als Bilder aus der Intimsphäre. Verbreitungsgrad und dem ausgesetzt sein sind generell schon weiter verbreitet, alleine weil das auch in der Öffentlichkeit nicht unregelmässig passiert. Außerdem kann man da besser gegen vorgehen und Lügen z.B. kann man auch widerlegen. Gegen ein Bild machst du nix. Das verschwindet nicht. Dazu kannst du klarstellen das es nicht für die Öffentlichkeit gedacht war, aber das ändert nichts. Eine Aussage auf Reddit ist auf einen verletzenden Inhalt auch erheblich schneller (und einfacher) geprüft, als ob die Genehmigung vorliegt ein Bild zu veröffentlichen.

Die Intimsphäre steht nicht umsonst unter besonderem Schutz.

Natürlich ist Aufklärung wichtig, aber hier muss man darauf achten, das die aufgeklärte Person den Sachverhalt auch wirklich versteht. Und wie bei so vielem, gibt es hier Unterschiede bei Aufnahmefähigkeit, Verständnis und persönlicher Entwicklung. Man kann nicht alle über einen Kamm scheren, aber auch nicht auf jeden einzeln Rücksicht nehmen. Der Kompromiss ist: Man nimmt sich ein Alter wo die meisten (vermeintlich) soweit sind, damit man nur wenige hat die es noch nicht verstehen. Hier kann man sich freilich irren und zu früh oder zu spät ansetzen. Dann muss man halt nachkorrigieren. Aber solange du das Wissen noch nicht hast, solltest du auch entsprechendes Material ggf. nicht oder zumindest nicht unkommentiert/nur unter Aufsicht zu Gesicht bekommen.

Mir fällt da kein wirklich gutes Beispiel für ein, das direkt vergleichbar wäre. Aber es läuft etwa in die Schiene "PKW-Führerschein". Solange du den nicht hast, ist es dir verboten einen PKW zu führen, weil nicht sichergestellt ist das du die Verkehrsregeln kennst. Zusätzlich darfst du den auch erst ab 17 (bzw. 16 1/2) machen, weil dir vorher unterstellt wird das du die körperliche oder kognitive Reife dafür noch nicht hast. Das mag im Einzelfall anders sein, aber dieser Einzelfall hat dann sozusagen Pech. Bis man ggf. der Meinung ist das auch 16jährige schon das Zeug dazu haben. Dann gibts evtl. eine Gesetzesänderung und dann geht auch das. Aber hier gehts auch darum das du eine Gefahr für andere bist, nicht nur für dich selbst.

Ich sagte ja eingangs schon: Schwierige Sache.
 
@James8349: Was das Alter angeht, ist es definitiv eine eher einfache Sache in diesem Zusammenhang. Aus fachlicher Sicht (ich bin Bildungswissenschaftler) kann ich dir sagen, dass die Auffassungsgabe von Kindern deutlich größer ist, als man ihnen gemeinhin zutraut.
Ich habe vor einigen Jahren ein Interview mit einer Grundschulschulleiterin einer niedersächsischen 'Brennpunktschule' geführt, bei dem es um das Thema Tabus ging. Sie hat mir davon berichtet, dass die Schülerinnen und Schüler in ihrer Schule bereits in der 1. Klasse aufgeklärt werden. Der Grund ist hierbei einfach: Sexualität ist im Wortschaft vor allem der älteren Lernenden an der Schule weit verbreitet, so dass auch die jüngeren Lernenden zweifellos damit in Kontakt kommen, so dass es notwendig ist sie darauf vorzubereiten, so dass sie damit umgehen können. Aus diesem Praxisbeispiel lässt sich also ableiten, dass auch 6-jährige bereits in der Lage sein müssen, die vereinfachten und pädagogisch aufbereiteten Zusammenhänge des Themas Sexualität zu verstehen. Ähnliche Tendenzen kann man auch bei verschiedenen (entwicklungs-)psychologischen Studien nachvollziehen.

Losgelöst von diesem Thema gibt es hier im Allgemeinen die Erkenntnis, dass Kinder deutlich mehr 'können' als man ihnen zutraut. Falls es dich interessiert, so gibt es unter dem Stichwort 'der kompetente Säugling' einige sehr gute Studien zu dieser Unterschätzung bezüglich der Kompetenz von Säuglingen. Danach wird es schwieriger Kompetenzen nachzuweisen, da die Heterogenität stärker wird und auch die abzutestenden Eigenschaften komplexer werden, so dass sie oft nur indirekt nachgewiesen werden können, so dass ich hierzu an dieser Stelle nicht zu sehr ins Detail gehen möchte.

Nichtsdestotrotz kann man jedenfalls festhalten, dass Kinder deutlich mehr verstehen und leisten können, als man ihnen zutraut.
 
@Shavanna: Da habe ich jetzt keine fachliche Kompetenz. Bei uns gab es damals auch Aufklärungsunterricht in der Grundschule, aber erst in der 4ten Klasse. Ich bin Jahrgang 82. Zu der Zeit war das Internet wie man es heute kennt freilich noch in weiter Ferne. Allerdings schreibst du selbst, das 6-jährige in der Lage sein müssen die *vereinfachten und pädagogisch aufbereiteten* Zusammenhänge der Sexualität zu verstehen. Hardcore-Pornos und auch Revenge-Porn sind aber beides nicht, finde ich. Schule generell soll unter anderem auch das miteinander lehren. Mobbing und Gruppenzwang zeigen aber unter anderem deutlich genug das Theorie und Praxis 2 Paar Schuhe sind.

Man darf hier eben nicht außer Acht lassen, das Kinder auch noch lernen und sich entwickeln. Als Jugendliche immer noch, plus das die Pubertät dazukommt. Im großen und ganzen sind sie beeinflussbar. Üblicherweise mehr als ein Erwachsener mit gefestigter Persönlichkeit. Ich bin hier der Meinung das Kinder vor allem geschützt (vernünftige Aufklärung werte ich hier auch als Schutz) werden müssen, das einen durchschnittlichen Erwachsenen stark beeinflussen kann. Negativ oder positiv erstmal außen vor, weil man da vieles nicht eindeutig zuordnen kann.

Ich bin auch davon überzeugt das unsere heutige Jugend mehr auf dem Kasten hat, weil die Kommunikation sich stark verändert hat, meiner Meinung nach insgesamt zum besseren. Es wird heutzutage über vieles offener geredet als noch zu meiner Zeit. Und das ist, finde ich, am wichtigsten. Pornographie ist nichts schlechtes oder schlimmes. Aber bevor konsumiert wird, gehört eben aufgeklärt.

Hat jetzt nicht direkt was mit dem Thema Pornographie und Reddit aus dem Artikel zu tun, aber: Problem mit Internet und Social Media ist da dann eher, das die Meinung gespalten ist. Die einen finden, das es keine Altersverifikationen braucht, weil Kinder und Jugendliche nicht ohne Aufsicht oder entsprechende Software ins Netz sollen oder das ohnehin keinen Sinn hat, weil unterschiedliche Länder, unterschiedliche Gesetze, unterschiedliche Anforderungen. Und die anderen finden, dass das Internet gar nicht stark genug reguliert sein kann, zum Schutz verschiedener schutzbedürftiger Gruppen. Beides geht aber von einem Idealzustand aus: Entweder das keine Minderjährigen ins Netz kommen, oder das alle Schutzmechanismen immer greifen. Beides wird aber nie der Fall sein, hier *muss* es einen Weg dazwischen geben. Ob man den jemals finden wird, ist aber auch eine Frage die niemand wirklich beantworten kann. Die extremen Enden beider Fraktionen werden da aber vermutlich auch nicht Kompromissbereit sein. Deswegen ist alles was bleibt die Diskussion und das ewige hin und her.
 
@James8349: Ich kann deine Haltung gut verstehen. In deinem letzten Absatz machst du aber einen Denkfehler: Es gibt eben nicht diese beiden Fraktionen, denn es sind beides Teil der Fraktion 'Kinder sollten keinen Zugang haben', die ja bereits ein Extrem von Meinungen darstellt. Das andere Extrem ist da eher 'Kinder sollten ermächtigt werden sich selbstständig und ohne einen Schaden zu erleiden im Internet zu bewegen'. Das ist dann die genannte Aufklärung, so dass der Bereich Sexualität dann keinen Schaden anrichten kann.
Ich denke auch nicht, dass diese Extreme als Reinform praktikabel sind oder es auch nur sein sollten. Sexualität sollte jedoch nicht aus dem Leben von Minderjährigen 'verbannt' werden, weil dadurch die reiferen jungen Menschen benachteiligt werden. Vielmehr sollte wir alle Mal mit dem Thema entspannter umgehen, das wird denke ich allen Beteiligten guttun. Wir haben so viele Probleme in unserer Zeit, da ist es gut, wenn es eins weniger wird.
 
@Shavanna: Ich finde nicht das Sexualität "verbannt" wird, wenn man Pornographie strenger kontrolliert. Pornos und die Sexualität eines einzelnen haben wenig gemeinsam. Da werden zwangsläufig ganz andere Dinge betont, weil man beim Porno nur passiver Zuschauer ist, und bei Sexualität an sich eher interagiert. Ob nun mit wem anders oder mit sich selbst. Insbesondere die sexuelle Dynamik zwischen 2 (oder mehr) Personen, können Pornos nie komplett abbilden, weil einfach jeder Mensch unterschiedliche Dinge mag. Ein Porno hat in der Hinsicht auf die Sexualität nicht viel Effekt, bzw. sollte das nicht der Fall sein. Er kann zum experimentieren einladen, aber dennoch entbinden Pornos nicht davon die eigene und vor allem auch nicht die Sexualität der Partnerin/des Partners kennenzulernen und darüber zu reden.

Ich weiß nicht, ob man mit Pornos wirklich "entspannt" umgehen kann oder sollte, weil die Industrie an sich auch mit fragwürdigen Praktiken arbeitet. Weil sie wie jede Industrie hauptsächlich am Profit interessiert ist. Das muss da auch jedem klar sein. Es gibt da einige Probleme, die über die reine Existenz von Pornographie hinausgehen und sich eher um das erstellen drehen. Und das so mit beim intimsten das Menschen von sich preisgeben können. Das wird in vielen Fällen vermutlich auch immer problematisch bleiben. Da sind die Konsumenten zumindest indirekt mitverantwortlich. Das ist aber auch ein generelles Problem der Sex-Arbeiterinnen und -Arbeiter. Hier ist der Grad zwischen Schutz und dem drängen in missbräucliche Verhältnisse aufgrund zuvieler Regeln ziemlich schmal.
 
@James8349: Du vergisst hier vor allem eines: nicht jeder Mensch hat einen Partner, mit dem er seine Sexualität ausleben kann. Hierbei dient Pornographie teilweise als Ersatz, um die positiven Gefühle der Sexualität fühlen zu können, ohne einen Partner zu benötigen.
Dies trifft insbesondere auf junge Menschen zu. Die Nutzung von Pornographie nimmt anscheinen den jungen Menschen eine Notwendigkeit sich einen Partner zu suchen, was sich auch darin zeigt, dass junge Menschen immer später ihr erstes Mal erleben. Anscheinend gehen junge Menschen (und auch viele Erwachsene in unserem Alter) entspannt damit um und können trotzdem ein gutes Leben führen.

Die Situation der Entstehung von mancher Pornographie ist ein ganz anderes Problem, was erstmal nichts mit der Nutzung solchen Materials zutun hat. Z.B. öffentlich geförderte Pornographie könnte dieses Problem beseitingen, aber auch das ist wiederum mit anderen Herausforderungen verbunden.
 
@Shavanna: Oh, das hab ich nicht vergessen. Selbstbefriedigung ist aber nicht abhängig von der Verfügbarkeit von Pornos, bzw. auch hier wieder: Sollte nicht so sein. Mal als Abwechslung, sicher. Wenn es ohne überhaupt nicht mehr geht, hat es schon Züge einer Sucht.

Das der Altersdurchschnitt fürs erste Mal steigt, hat vermutlich weniger mit Pornos zu tun, als eher damit das die Aufklärung besser greift und offener darüber geredet wird. Und auch mit kulturellen Umständen. Denn: Auch die Nutzung der Pille geht zurück, weil die Verträglichkeit mit kritischeren Augen gesehen wird. Generell wird mittlerweile auch viel mehr Wert auf die Einvernehmlichkeit gelegt und die Rechte der Frauen werden gestärkt. Das Merkmal "außerehelich" wurde schließlich auch erst 1997 aus dem Paragrafen für Vergewaltigung gestrichen. Es gibt hier generell einen Wandel in der Gesellschaft. Das Pornos hier mehr als einen minimalen Einfluss drauf haben, halte ich für eine gewagte These.

Natürlich wird es darunter auch welche geben die sich allein wohler fühlen. Genau wie es auch welche gibt die der Sexualität überhaupt nichts abgewinnen können. Beides nix schlimmes, aber sicherlich Minderheiten.
 
@James8349: Es ist irgendwie vermessen, wenn man nur politische Faktoren für eine Veränderung sieht und dabei technische Veränderungen marginalisiert. Schließlich ist das Internet seit ca. 20 Jahren onmipräsent in unserem Leben, so dass es auch deutlich einfacher ist an pornographisches Material zu kommen. Ich denke eher, dass dies die Hauptrolle bei den genannten Veränderungen einnimmt. Frauenrechte sind auch nicht neu, sondern dominieren schon seit den 70er und v.a. 80er Jahren die Diskussion, daher werden sie auch keinen großen Einfluss auf die Entwicklung in den 2010er oder 2020er Jahren haben.

Da ist es für mich doch wahrscheinlicher, dass eher die zeitlich naheliegendere Veränderung einen Einfluss haben wird als die alte Veränderung. Zudem: Als Folge der Aufklärung hätte ich eigentlich eher erwartet, dass junge Menschen häufiger Beziehungen eingehen, da sie mehr Möglichkeiten für sich entdecken. Ich vermute, dass beides einen Effekt auf die Entwicklung haben wird, jedoch die Wirkung des leichteren Zugungs zu Pornographie überwiegt, so dass sich das durchschnittliche Alter nach hinten verschoben hat.
 
@Shavanna: Es war noch nie schwer an Pornos zu kommen. Weder vor dem Internet, noch in den frühen Tagen des Internets. Der Mittelsmann ist weggefallen, bzw. hat sich geändert. Vom älteren Freund zum Internet halt.

Warum sollte die Aufklärung bewirken dass junge Menschen öfter Beziehungen eingehen? Hier wird doch, gerade was den Sex angeht, schon lange darauf hingewiesen das Sex vor der Ehe nichts schlimmes ist. Warum sollte ein leichterer Zugang zu Pornographie dafür sorgen, das die Menschen erst später neugierig auf mehr werden? Mit den Korrelationen bin ich nicht einverstanden. Soweit ich das überblicke gilt hier grob: Je besser die Bildung, desto später das erste mal.

Aufklärung bewirkt das sich junge Menschen besser selbst einschätzen können. Da wird der Druck genommen, das man unbedingt Sex haben muss, weil man "schon" 14 oder 16 ist. Die Frauen der 70er und 80er sind diejenigen die viele Jugendliche von heute erziehen (erstes Kind im Durchschnitt ist seit den 80ern von ~27 auf ~30 gestiegen). Die haben einen enormen Einfluss auf die Entwicklung in 2010 und 2020.

Generell steigt das Druchschnittsalter fürs erste mal und auch das Alter fürs erste Kind seit Jahrzehnten an.

Nun, ist jetzt ein wenig abgeglitten und ich denke wir werden uns da nicht wirklich einig werden. Also gibts hier ein: Agree to disagree von mir.
 
@Tomelino: Es geht ja nicht nur um das was man sehen will, sondern auch um das was gezeigt wird...

und das ist nur ein beispiel:
revange porn ist leider sehr problematisch, weil bis ein Löschantrag durch ist, ist in der heutigen zeit der persönliche ruf bereits ruiniert und so oder so der content vielfach kopiert

das hat gar nichts mit konservativ oder selbstbestimmung zu tun
 
@Tomelino: Da gab es neulich bei Netflix die PornHub Dokumentation, wo es glaub ich um die selbe Organisation ging, mit den entsprechenden negativen Folgen für die Sexarbeiter. Fande ich eigentlich recht sehenswert, weil da auch einzelne Personen mit nicht ganz explizitem Material davon betroffen waren.
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