Sicherheitslücke in iOS: In-App-Browser machen Keylogging möglich

Erst gestern musste Apple sein Firmware-Update iOS 8.0.1 wegen Fehlern wieder zurückziehen. Jetzt zeigt sich, dass der Konzern auch beim Thema In-App-Browser nacharbeiten muss: Eine Sicherheitslücke erlaubt es Apps, Nutzern beim Surfen auf die Finger zu schauen.
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Chockenberry

Kleiner Fehler mit großer Wirkung

Viele iOS-Apps haben einen eigenen Browser integriert, um Nutzer bei der Verwendung von Links nicht immer an Apples Safari Browser weiterreichen zu müssen. Mithilfe dieses sogenannten "WebView" kann beispielsweise bei einem Smartphone-Twitterclient ein Verweis ins Web direkt aufgerufen werden, ohne den Umweg über das offizielle Surfwerkzeug gehen zu müssen. Wie sich jetzt zeigt, eröffnen diese In-App-Browser unter iOS aber auch Möglichkeiten, die von böswilligen App-Entwicklern ausgenutzt werden könnten.

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So hat der bekannte Entwickler Craig Hockenberry eine Sicherheitslücke in "WebView" entdeckt, die es möglich macht, dem Nutzer bei der Verwendung sozusagen ganz genau auf die Finger zu schauen. Konkret soll es Apps mit integriertem Browser möglich sein, die exakten Keyboard-Eingaben zu registrieren. Um seinen Fund zu dokumentieren, präsentiert Hockenberry eine eigene "Proof-of-Concept"-App, die den beschrieben Fehler verdeutlicht. Darüber hinaus kann die Funktionsweise dieser Anwendung in einem kurzen Video betrachtet werden.

Böser Wille ist nötig

Craig Hockenberry betont, dass die beschriebe Lücke nichts mit bekannten Methoden wie Phishing zu tun hat, bei denen über gefälschte Seiten Nutzerdaten eingesammelt werden. Da der Fehler in diesem Fall in die App integriert ist, die über den "WebView" das im Browser laufende JavaScript kontrolliert, können die Webseitenbetreiber selbst nichts gegen das Keylogging-Problem in iOS-In-App-Browsern tun.

Apple iPhone 6Apple iPhone 6Apple iPhone 6Apple iPhone 6

Nach den aktuellen Informationen lässt sich der Fehler bisher unter iOS 7 und iOS 8 reproduzieren. Eines muss aber betont werden: Um die Schwachstelle auszunutzen, müsste ein böswilliger App-Entwickler erst einmal eine Anwendung mit entsprechendem Code in den App Store schmuggeln. Bisher ist keine App bekannt, mit der auf diesem Weg Nutzerdaten gesammelt wurden.

Zum Schluss des ausführlichen Beitrags hat Craig Hockenberry noch einen Sicherheits-Tipp für alle iOS-Nutzer parat, der unabhängig von einer zukünftigen Lösung des Problems seine Gültigkeit hat: Nutzerdaten sollten niemals im "WebView" von Apps eingegeben werden, sondern nur über den Safari-Browser.
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