Phishing-Betrüger erleichterte Google & Facebook um 100 Mio. Dollar

Die amerikanischen Internet-Riesen Google und Facebook sind offenbar über Jahre hinweg einem Betrüger auf den Leim gegangen. Ein Mann aus Litauen soll die beiden Konzerne um rund 100 Millionen US-Dollar erleichtert haben, weil es ihm gelang, die Unternehmen mit einem Phishing-Trick zu täuschen.
Apple, Google, Facebook
Google
Wie das US-Magazin Fortune berichtet, wurde vom amerikanischen Justizministerium schon im März Anklage gegen einen Litauer erhoben, weil man ihm den Aufbau eines betrügerischen Schemas mit gefälschten Firmen-E-Mails vorwarf, mit dem er zwei in den USA ansässige Internetfirmen dazu brachte, ihm mehr als 100 Millionen Dollar auf bestimmte Bankkonten zu überweisen.

Siehe auch: König der Phisher räumt bei zwei bekannten IT-Konzernen groß ab

Bisher war der Fall selbst zwar bekannt, es war aber offen, um welche Firmen es dabei ging. Jetzt fand Fortune heraus, dass es sich ausgerechnet um den Suchmaschinenbetreiber Google und das Soziale Netzwerk Facebook handelte, die da einem Betrüger auf den Leim gingen. Inzwischen haben die beiden Firmen bestätigt, dass sie in dem Fall betroffen waren.

Betrüger stellte Rechnung im Namen eines Zulieferers

Facebook habe den Großteil der an den Betrüger überwiesenen Gelder bereits kurz nach dem Vorfall wieder zurückerlangen können und arbeite seitdem mit den Behörden zusammen, teilte das Unternehmen mit. Google habe einen Betrugsversuch gegen das für den Umgang mit Zulieferern tätige Team festgestellt und daraufhin umgehend die Behörden alarmiert. Inzwischen habe man das Geld ebenfalls wieder zurückerhalten.

Der Mann aus Litauen hatte zuvor offenbar Rechnungen, Stempel und E-Mails gefälscht, um sich als Mitarbeiter des taiwanischen Vertragsfertigers Quanta Computer auszugeben. Google und Facebook beziehen von Quanta unter anderem Server-Produkte bzw. lassen ihre Systeme von dem Unternehmen bauen. Zu den Klienten von Quanta gehören diverse große Markenanbieter, darunter auch Apple, Amazon, Dell und HP, schließlich ist Quanta der weltweit größte Auftragshersteller für Notebooks.

Scheinbar waren Facebook und Google dem Betrüger auf den Leim gegangen und hatten für von ihm gestellte Rechnungen gezahlt. Wie man dem Täter auf die Spur kam, ist aktuell noch offen. Der Mann soll in die USA ausgeliefert und dort vor Gericht gestellt werden, weist aber jede Schuld in dem Fall von sich.
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