Street Fighter V: Wenn das Spiele-Update eigentlich ein Rootkit ist

Der Spielehersteller Capcom hat sich mit dem letzten Update für das Action-Game Street Fighter V ordentlich in die Nesseln gesetzt. Die Aktualisierung funktionierte im Grunde wie ein Rootkit und riss riesige Sicherheits-Lücken in die Betriebssysteme der Anwender.
Capcom, Street Fighter V, Duell
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Bestandteil des Updates war eine Treiber-Komponente, mit der verhindert werden sollte, dass unehrliche Spieler bestimmte Speicherbereiche manipulieren. Damit sollte Cheatern ein Riegel vorgeschoben werden, die sich in der letzten Zeit auf diesem Weg verstärkt mehr In-Game-Währung und andere Vorteile verschafften, berichtete The Register.

Einige Nutzer machte es allerdings stutzig, dass das Spiel nach dem Update plötzlich danach fragte, dass der Anwender ihm tiefergehende Systemrechte zugesteht. Weitergehende Analysen zeigten dann, dass die fragliche Treiberkomponente nicht nur selbst tief in das Betriebsystem eingriff und Sicherheits-Maßnahmen außer Kraft setzte, um selbst wirken zu können - die von den Prozessoren mitgelieferte Supervisor Mode Execution Protection (SMEP), die für eine strikte Trennung von Kernel- und User-Speicherbereichen sorgen soll, wurde schlicht abgeschaltet. Hinzu kam, dass der Code so schlecht programmiert war, dass er Tür und Tor für Malware öffnete.


Freie Bahn für Malware

Wenn ein Angreifer die Bugs in dem Street Fighter V-Update dann ausgenutzt hätte, hätte er seinen Code mit Kernel-Rechten auf dem Rechner ausführen können. Dies hätte also auf jeden Fall bedeutet, dass der Rechner als Ganzes übernommen werden kann und es keine Hindernisse mehr für einen eindringenden Schadcode gibt.

Capcom hat über das Wochenende reagiert und das Update zurückgezogen. Inzwischen soll es eine überarbeitete Variante geben, in der man wohl vor allem das Anti-Cheating-Tool erst einmal wieder ausgebaut hat. Die neuen Zusatzinhalte, die den Spielern mit dem September-Update bereitgestellt wurden, sollen hingegen weiterhin zur Verfügung stehen.
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