Apollo 11: So sieht der Quellcode der ersten Mond-Landung aus
Bestimmt war die nun bereitgestellte Software für den Apollo Guidance Computer (AGC). Die Entwicklung erfolgte am schon damals renommierten MIT, das bis heute quasi die Schmiede der US-amerikanischen Technologie-Elite darstellt. Recht bekannt ist aus dieser Zeit eine Aufnahme der Projektleiterin Margaret Hamilton, die mit einem Ausdruck des Codes posiert: Der Papierstapel ist etwa so hoch, wie sie selbst.
Die vielen tausend Zeilen Assembler-Code, mit denen der AGC angetrieben wurde und mehrere Apollo-Missionen erfolgreich zum Mond und wieder zurück brachte, sind durchaus schon seit einiger Zeit öffentlich zugänglich. Anfangs gab es allerdings lediglich Scans der originalen Ausdrucke, die ein NASA-Pilot einmal angefertigt hatte. Diese waren zum Teil allerdings schlicht unleserlich.
Jahrelange Arbeit
Im Jahr 2003 begann der Entwickler Ron Burkey dann damit, den gesamten Code von den Scans originalgetreu abzutippen. Da er selbst noch zu jenen gehört, die Assembler beherrschen, rekonstruierte er die unleserlichen Stellen nach bestem Wissen. Ein Abgleich mit neueren Scans zeigten dann, dass er mit seinen Vermutungen meistens richtig lag. Burkey brachte aber nicht nur den Code in eine nutzbare Form, sondern veröffentlichte vor einiger Zeit auch schon einen Emulator, mit dem die Funktionsweise nachvollzogen werden konnte. Die Veröffentlichung auf GitHub erfolgte nun durch den NASA-Praktikanten Chris Garry.Dass die Projektseite zahlreiche Interessierte anzieht, die in den Code schauen wollen, war abzusehen. Es gibt aber auch schon diverse GitHub-Nutzer, die Änderungsvorschläge einreichen. Diese sind natürlich in vielen Fällen nicht komplett ernst gemeint. So beklagt einer, dass von der Software Kryo-Tanks nicht ordentlich unterstützt werden, andere verweisen darauf, dass ein möglicher Fehler in dieser Apollo 11-Variante in der Fassung für Apollo 14 bereits behoben wurde.
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