Apollo 11: So sieht der Quellcode der ersten Mond-Landung aus

Wer gern mit einem Nachbau der klassischen Apollo-Raumschiffe zum Mond fliegen möchte, kann sich jetzt viel Entwicklungs-Arbeit sparen. Der komplette Quellcode des Bord-Computers von Apollo 11 steht jetzt auf der Programmierer-Plattform GitHub bereit.
Selbst wenn man keinen eigenen Flug zum Mond vorhat, lohnt ein Blick in die Source-Codes - und nicht nur dann, wenn man selbst programmieren kann. Für viele heutige Entwickler dürfte der Code selbst ohnehin schwer nachvollziehbar sein - immerhin entstand er in den 1960er Jahren auf Grundlage einer speziell für diesen Zweck angepassten Assembler-Variante. Die zahlreichen Kommentare bieten aber einen interessanten Einblick in die Arbeit der Programmierer vor über 50 Jahren und durchaus auch in einige Aspekte des Lebens zu dieser Zeit.

Bestimmt war die nun bereitgestellte Software für den Apollo Guidance Computer (AGC). Die Entwicklung erfolgte am schon damals renommierten MIT, das bis heute quasi die Schmiede der US-amerikanischen Technologie-Elite darstellt. Recht bekannt ist aus dieser Zeit eine Aufnahme der Projektleiterin Margaret Hamilton, die mit einem Ausdruck des Codes posiert: Der Papierstapel ist etwa so hoch, wie sie selbst.

Code von Apollo 11Code von Apollo 11Code von Apollo 11Code von Apollo 11

Die vielen tausend Zeilen Assembler-Code, mit denen der AGC angetrieben wurde und mehrere Apollo-Missionen erfolgreich zum Mond und wieder zurück brachte, sind durchaus schon seit einiger Zeit öffentlich zugänglich. Anfangs gab es allerdings lediglich Scans der originalen Ausdrucke, die ein NASA-Pilot einmal angefertigt hatte. Diese waren zum Teil allerdings schlicht unleserlich.


Jahrelange Arbeit

Im Jahr 2003 begann der Entwickler Ron Burkey dann damit, den gesamten Code von den Scans originalgetreu abzutippen. Da er selbst noch zu jenen gehört, die Assembler beherrschen, rekonstruierte er die unleserlichen Stellen nach bestem Wissen. Ein Abgleich mit neueren Scans zeigten dann, dass er mit seinen Vermutungen meistens richtig lag. Burkey brachte aber nicht nur den Code in eine nutzbare Form, sondern veröffentlichte vor einiger Zeit auch schon einen Emulator, mit dem die Funktionsweise nachvollzogen werden konnte. Die Veröffentlichung auf GitHub erfolgte nun durch den NASA-Praktikanten Chris Garry.

Dass die Projektseite zahlreiche Interessierte anzieht, die in den Code schauen wollen, war abzusehen. Es gibt aber auch schon diverse GitHub-Nutzer, die Änderungsvorschläge einreichen. Diese sind natürlich in vielen Fällen nicht komplett ernst gemeint. So beklagt einer, dass von der Software Kryo-Tanks nicht ordentlich unterstützt werden, andere verweisen darauf, dass ein möglicher Fehler in dieser Apollo 11-Variante in der Fassung für Apollo 14 bereits behoben wurde.
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