IT-Panik: Firmen rüsten Notstromanlagen massiv auf

Die immer weiter steigende Abhängigkeit der Wirtschaft von funktionierenden IT-Systemen und die Angst vor den Folgen der Energiewende lassen die Anbieter von Notstromversorgungs-Systemen boomen.
Wie das Wirtschaftsmagazin 'Capital' in seiner kommenden Ausgabe berichtet, verzeichnen die Anbieter eine wachsende Nachfrage nach Anlagen, die Firmen im Ernstfall eine Unabhängigkeit vom Stromnetz ermöglichen - bis hin zu einer Dauer von mehreren Tagen. Der Hintergrund ist eine durchaus reale Zunahme kurzer Stromausfälle und Spannungsschwankungen im Netz, die auf den rasanten Ausbau der schwankungsanfälligen Erneuerbaren Energien zurückgehen sollen, denen die Energieversorger nicht mit einem ausreichend schnellen Umbau der Infrastruktur begegnen.

Einer der Profiteure dessen ist der Schweizer Energietechnikkonzern ABB. Es gebe mehr Unternehmen, die sich über die Möglichkeiten zur Absicherung beraten lassen wollen, bestätigte Alexander Frick, Leiter des Bereichs Anlagenoptimierung bei ABB. Auch der mittelständische Anbieter E-Tec Power Management aus der Nähe von Düsseldorf registriert eine stark gestiegene Nachfrage. "Die Unsicherheit durch die Energiewende treibt uns die Kunden zu", sagte Prokurist Michael Hallen gegenüber 'Capital'. Besonders nachgefragt seien Anlagen, die einen längeren Stromausfall überbrücken können. In den vergangenen Jahren hat der Umsatz von E-Tec so jeweils um 15 bis 25 Prozent zugelegt.

Bei weitem nicht nur die klassischen IT-basierten Dienstleister rennen den Herstellern solcher Anlagen die Türen ein. In letzter Zeit habe E-Tec unter anderem die Kölner Verkehrsbetriebe, einen Logistiker und die Wirtschaftsauskunftei Creditreform beliefert. Sogar ein ganzer Gewerbepark wolle sich absichern, berichtete Hallen. Die Firmen fürchteten zunehmend wegen der gesunkenen Netzqualität Produktionsausfälle, die zu hohen Vertragsstrafen bei Lieferverzögerungen führen können.

Allein Creditreform hat bislang nach eigenen Angaben einen hohen sechsstelligen Betrag investiert, um sich abzusichern. "Wir verlassen uns nicht mehr auf das Stromnetz", sagte Maik Röse, der bei der Auskunftei das Rechenzentrum leitet. Bei Messungen habe er festgestellt, dass kleinere Stromausfälle, Spannungsschwankungen und Wischer im Netz häufiger geworden seien. Dieser Befund deckt sich mit Umfragen von Wirtschaftsverbänden. Diese fordern inzwischen, dass Stromausfälle künftig nicht erst ab einer Dauer von drei Minuten in der offiziellen Statistik erfasst werden. Denn schon Unterbrechungen im Sekundenbereich können IT-Systeme vorübergehend lahmlegen und die Prozesse so empfindlich stören.
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