Ex-EA-CEO will Mobil-Innovation statt Konsolengrafik

Der im März als CEO von Electronic Arts zurückgetretene John Riccitiello ist der Ansicht, dass der Wunsch der Entwickler mobiler Spiele nach einer Grafik in "Konsolen-Qualität" ein Fehler ist. Stattdessen sollten sich diese auf Gameplay-Aspekte konzentrieren.
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Als Chief Executive Officer (CEO) von Electronic Arts war John Riccitiello durchaus umstritten, seinen nun getätigten Aussagen wird man aber wohl nur schwer widersprechen können. Der Topmanager der Gaming-Branche wurde nämlich im Rahmen eine Diskussionsrunde gefragt, was Entwickler mobiler Spiele von ihren Konsolenkollegen lernen könnten, berichtet Polygon.

Riccitiello verwies hier auf seine Zeit bei EA: Von vielen Schöpfern von mobilen Inhalten habe er damals immer wieder gehört, dass man "Konsolen-Qualität" auch auf Mobilgeräten ermöglichen wolle, damit wollte man sich von allen anderen (mobilen) Anbietern unterscheiden, also ein Alleinstellungsmerkmal schaffen. Gemeint war dabei vor allem eines: die Grafik. John Riccitiello Mobile Games: John Riccitiello plädiert für innovatives Gameplay statt dem Wunsch nach Konsolengrafik "Ich denke, dass das ein Fehler ist", sagte Riccitiello nun. "Alleine in bessere Grafik zu investieren, ohne sich Gedanken zu machen, wie sich das Gameplay unterscheiden soll, ist ein Weg in den Ruin." Wichtiger sei es, sich Gedanken zu machen, wie Gameplay den Spieler belohnen kann, so Riccitiello: "Hübschere Spiele kosten mehr in der Herstellung. Bessere Spiele stellen Konsumenten zufrieden."

Als Vergleichsbeispiel nannte er (Echtzeit-)Strategiespiele aus den 1990ern. Diese hätten zu einem bestimmten Zeitpunkt alle auf kostspielige 3D-Grafik gesetzt, die Umsätze seien aber gleichgeblieben, was daran gelegen sei, dass man gleichzeitig spielerische Innovationen vergessen hat.

Zudem müssten sich Anbieter auf das Entwickeln langlebiger Marken konzentrieren. Nur wenige haben laut Riccitiello das Glück, mit neuen Titeln zwei Mal hintereinander einen Hit zu landen. Doch auch das bedeutet nicht, dass man sich auf bereits bekannte Erfolgsrezepte konzentriert, diese nennt der Ex-EA-Chef "Ich auch"-Spiele, also Games, die ein bekanntes Spielprinzip nur leicht verändern. "Schrittweise Innovation" sei nicht der richtige Weg. "Die nächsten Hits werden alle auf fundamentaler Innovation beruhen."
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