Festnetz: Klagen über mehr Bedarf & weniger Geld

Angesichts der aktuellen Diskussion um die Pläne der Deutschen Telekom, Nutzern die Breitband-Zugänge abzuschalten, springt der IT-Branchenverband BITKOM dem Konzern mit Hinweis auf das Festnetz-Geschäft zur Seite.
Dabei wird beklagt, dass die steigende Nachfrage immer mehr Investitionen erforderlich machen, während der Umsatz mit der Infrastruktur beständig nach unten geht. So habe sich das Datenvolumen im Breitband laut der Bundesnetzagentur allein zwischen den Jahren 2005 und 2011 verfünffacht, kommentierte der Verband.

Das habe vor allem zwei Gründe: So ist die Zahl der Breitband-Nutzer stark angestiegen. Rund 82 Prozent der Haushalte nutzen inzwischen einen schnellen Internet-Anschluss. Auch das durchschnittliche Datenvolumen pro Anschluss wuchs - von 6,4 Gigabyte pro Monat im Jahr 2005 auf aktuell knapp 20 Gigabyte monatlich. Dabei unterscheidet sich das Nutzungsverhalten zwischen einzelnen Verbrauchern sehr stark. "Ein Heavy User braucht um den Faktor 1.000 mehr Netzkapazität als jemand, der nur hin und wieder das Internet nutzt. Netzkapazität hat ihren Preis", sagte BITKOM-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder

Die Umsätze in der Festnetz-Kommunikation werden hingegen auch in diesem Jahr wieder schrumpfen. Noch 2005 betrug der Umsatz mit Sprach- und Datendiensten im deutschen Festnetz 31 Milliarden Euro. Im laufenden Jahr 2013 soll das Marktvolumen auf nur mehr 24,6 Milliarden Euro zurückgehen. Das ist ein Rückgang von über einem Fünftel (21 Prozent) im entsprechenden Zeitraum.

Für dieses Jahr erwartet BITKOM ein Minus von 2 Prozent im Vergleich zu 2012. "Die Netzbetreiber haben seit 2005 mehr als 6 Milliarden Euro Jahresumsatz verloren", beklagte Rohleder. Diese Mittel würden nun für dringend benötigte Investitionen in den weiteren Ausbau der Breitbandnetze fehlen. Allein für die Versorgung Deutschlands mit einer leistungsfähigen Glasfaserinfrastruktur sollen demnach Investitionen von etwa 80 Milliarden Euro nötig werden.

Wenn privatwirtschaftliche Unternehmen es aber nicht leisten können, eine gesellschaftlich notwendige Infrastruktur - wie es das Internet inzwischen zweifellos darstellt - zu betreiben und auf einem modernen Stand zu halten, muss die Frage gestellt werden, ob sie die richtigen für deren Betrieb sind. Offenbar zeichnet sich hier ab, dass hier der gleiche negative Effekt aus der Privatisierung eintritt, wie es von Fällen bekannt ist, in denen beispielsweise städtische Wassernetze in die Hand von Privatfirmen gegeben wurden.
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