HP-Absturz: Apotheker will nichts gewusst haben
Autonomy wurde im vergangenen Jahr für 10 Milliarden Dollar übernommen. Dadurch sollte das Geschäft mit Software und Dienstleistungen für große Geschäftskunden gestärkt werden. Inzwischen flog aber auf, dass die Bilanzen schöngerechnet waren, was nun zu einer Abschreibung in Höhe von 8,8 Milliarden Dollar auf dem Wert der Firma führte und HP erneut einen riesigen Quartalsverlust bescherte.
Laut Apotheker liege die Schuld dafür allerdings nicht bei ihm oder seinem Management. "Rückblickend auf die im September 2011 abgeschlossene Akquisition wurde die Unternehmensbewertung sorgfältig und gründlich durchgeführt. Zwei der weltweit größten und renommiertesten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften waren im Auftrag von HP an diesem Prozess beteiligt", erklärte er.
Da Autonomy ein börsennotiertes Unternehmen in Großbritannien war, stützten sich viele Aspekte des Prozesses auch auf veröffentlichte Geschäftsberichte und Rechnungsabschlüsse, die von der Leitung von Autonomy, dem Aufsichtsrat und den Wirtschaftsprüfern genehmigt, eingereicht und mitgetragen wurden.
Nach Angaben des aktuellen HP-Managements stammen die entdeckten Bilanzierungsprobleme von der Zeit vor der Übernahme. "Somit ist es offensichtlich, dass mit den angeblich falschen Bilanzierungsangaben seitens Autonomy eine Reihe von Leuten im Laufe der Zeit getäuscht wurden - nicht nur das Führungsteam, die Wirtschaftsprüfer und Directors von Autonomy. In der Tat kamen die angeblichen Unregelmäßigkeiten nur ans Licht, nachdem ein interner Informant die Frage im Frühjahr, lange nach meinem Abschied aufgeworfen hatte", führte Apotheker aus. Er sicherte außerdem zu, dem Computerkonzern und den zuständigen Behörden bei der Aufklärung der Angelegenheit zur Verfügung zu stehen.
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Christian Kahle
Redakteur bei WinFuture
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