Jede zweite Firma hat kein Konzept für IT-Ausfälle

Jedes zweite deutsche Unternehmen hat keinen Notfallplan für Ausfälle im IT-Bereich. Dabei können Störungen teuer werden, die jährlichen Schäden wachsen pro Unternehmen schnell auf mehrere Hunderttausend Euro. Das ist das Ergebnis einer Marktbeobachtung des Beratungshauses Steria Mummert Consulting.
Ein Hardwarefehler schaffte es noch vor wenigen Tagen, den deutschen Aktienhandel zum Erliegen zu bringen - fast eineinhalb Stunden fiel die elektronische Handelsplattform Xetra aus. Und das ist kein Einzelfall: In nahezu jedem Unternehmen können IT-Probleme für massiven Schaden sorgen. Die Umsatzeinbußen durch IT-Ausfälle in Deutschland werden jährlich auf mehr als vier Milliarden Euro geschätzt, hieß es. Schon der Ausfall eines Etikettendruckers kann in einem Chemieunternehmen zu massiven Problemen und Kosten durch Lieferungsverzug führen.

"Notfallplanung wird in vielen Unternehmen noch stiefmütterlich behandelt, da sich die Investition nur in einem Fall auszahlt, den niemand haben möchte", sagte Gerald Spiegel von Steria Mummert Consulting. "Doch Notfallvorsorge zahlt sich auch aus, wenn kein K-Fall eintritt, denn Unternehmen beschäftigen sich mit ihren kritischen Geschäftsprozessen und können daraus Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Absicherung treffen."

Einige Unternehmen verfügen nach Beobachtungen der Experten zwar über Backup-Server oder sogar über ein teures Ausweich-Rechenzentrum, doch nur wenige haben überhaupt eine Definition, wann genau ein Notfall eingetreten ist, wer dann benachrichtigt werden muss und wer im Fall des Ausfalls Entscheidungen trifft. Fehlt ein Notfallplan komplett, kann das dem Geschäftsführer oder Vorstand sogar als Vorsatz ausgelegt werden - schließlich ist die Firmenleitung gesetzlich verpflichtet, die Existenz des Unternehmens zu sichern.

Vielen Unternehmen fehlt schlicht die Vorstellung, was bei einem IT-Ausfall passieren kann. Die Abhängigkeit von der IT ist über die Jahre hinweg deutlich gewachsen und die Verfügbarkeit ist in der Regel immer noch sehr gut. "Oft überschätzen Unternehmen ihre Fähigkeit, bei einem IT-Ausfall die Prozesse manuell weiterführen zu können", sagt Spiegel. Selbst wenn eine manuelle Kompensation bei einem Ausfall möglich ist, können viele Unternehmen aufgrund ihrer dünnen Personaldecke in der IT-Abteilung dies im Ernstfall nicht umsetzen.

Empfohlen wird, selbst bestehende Notfallpläne einer regelmäßigen Prüfung zu unterziehen und Übungen durchzuführen. Denn auch der beste Plan sei wirkungslos, wenn im Notfall das Administrator-Passwort eines wichtigen IT-Systems fehlt oder der Dieselgenerator für die Notfall-Stromversorgung letztlich nicht funktioniert.
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