Chaos bei UKW: Antennen-Betreiber drohen mit Sender-Abschaltung

Die Liberalisierung des Marktes für die Rundfunk-Ausstrahlung hat zu einigem Chaos geführt. Statt sinkenden Preisen durch größere Konkurrenz streitet man sich nun sogar um Preissteigerungen. In der vergangenen Woche fand sogar ein Krisengipfel mit allen Beteiligten in Berlin statt - der allerdings nicht zu einer Einigung führte.
Radio, UKW, Frequenz, Mittelwelle
C.P.Storm (CC BY 2.0)
Im schlimmsten Fall könnte es in der kommenden Zeit zu Ausfällen bei der Ausstrahlung von Radioprogrammen über die klassischen UKW-Kanäle kommen - zumindest in einigen Regionen. Der Gipfel der vergangenen Woche brachte aber zumindest das Ergebnis hervor, dass sich die verschiedenen Parteien zumindest weiter zusammensetzen wollen und kurzfristige Abschaltungen wohl erst einmal verhindert wurden - denn die Lage wird eigentlich ab dem 1. April akut, wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtet.

Früher gehörte das gesamte Netz der UKW-Sender im Land der Bundespost, später dann der Deutschen Telekom, die es in der Tochtergesellschaft Media Broadcast organisierte. Die wurde dann aber an Freenet verkauft. Der Konzern will sich aber stärker auf die digitalen Ausstrahlungen wie DVB-T2 (Fernsehen) und DAB+ (Radio) konzentrieren. Ein guter Teil der UKW-Sender wurde daher an diverse Investoren verkauft, aber auch einige private Radiosender haben die für sie wichtigsten Anlagen selbst übernommen.

Eine wackelige Einigung

Wie auch im Telekommunikationsnetz werden die Preise, die die Sender den Antennenbetreibern zu zahlen haben, von der Bundesnetzagentur reguliert. Um die Übernahmekosten möglichst schnell wieder hereinzubekommen, wollen die neuen Eigner nun aber mehr Geld sehen - hier ist von Steigerungen um 20 bis 30 Prozent die Rede. Als Druckmittel steht andererseits die Einstellung der Ausstrahlung im Raum. Und da die bisherigen Abkommen am 1. April auslaufen, ist der Druck natürlich entsprechend groß.

Nach dem Treffen der letzten Woche soll zumindest aber vorübergehend eine direkte Abschaltung von Sendern abgewendet sein. Das beruht aber bisher nur auf mündlichen Zusicherungen - Verträge gibt es noch nicht. Und angesichts dessen, dass zwei größere UKW-Betreiber auch nicht auf dem Treffen anwesend waren, muss sich erst noch zeigen, was die Praxis wirklich bringt.

Eine Abschaltung wäre für Verbraucher und Sender eine ziemlich herbe Sache - denn die digitalen Alternativen, die seit einiger Zeit ausgebaut werden, werden noch kaum genutzt. Insbesondere die Millionen Autoradios laufen zum überwiegenden Teil weiterhin mit UKW und es ist daher kaum anzunehmen, dass es in absehbarer Zeit - wie in anderen Ländern - zu einer kompletten Abschaltung der Technik kommt.

Siehe auch: UKW-Ende bis Blockchain: Erste Digital-Ziele der Koalition bekannt
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