Epic hat erst Steam geärgert, jetzt nimmt man sich die Publisher vor

Epic Games hat vor bereits einer Weile seinen Spiele-Store gestartet und agiert dort recht aggressiv. Die Exklusiv-Deals, die man ge­schlos­sen hat, waren und sind bei Spielern zwar nicht gerade populär, sie dürften aber effektiv sein. Nun schaltet man sogar noch einen Gang höher.

Bereits jetzt gibt es auf dem Epic Games Store so manchen Exklusiv-Deal, bisher sind diese aber in der Regel zeitlich begrenzt. Das bedeutet, dass sie erst nach einigen Monaten auf Kon­kur­renz­platt­formen, allen voran Steam, verfügbar sind. Doch künftig wird es auch Spiele geben, die es möglicherweise exklusiv nur bei Epic geben wird.

Denn Epic Games hat heute bekannt gegeben, dass man künftig auch als Publisher auf­tre­ten wird. Man hat auch Playdead (Limbo, Inside), Remedy Entertainment (Quantum Break, Control) und GenDesign (The Last Guardian) unter Vertrag genommen, das soll al­ler­dings nur der Anfang sein. Denn Epic will seine Publishing-Schiene auf- und ausbauen.

Die Fortnite- und Unreal Engine-Macher möchten das Geschäft aufmischen und "das Entwickler/Publisher-Modell fundamental ändern", man will die Developer-freundlichsten Bedingungen schaffen, die das Geschäft kennt. Als Folge sollen sich die Studios vor allem auf das Erschaffen großartiger Spiele kon­zen­trie­ren können.

Das will man auf drei Säulen stellen:

  • Die Entwickler sollen volle kreative Freiheit und Kontrolle genießen, sie bleiben stets zu 100 Prozent im Besitz ihres geistigen Eigen­tums.
  • Epic Games Publishing wird 100 Prozent der Entwicklungskosten übernehmen, dazu zählen u. a. auch Gehälter, Qualitätssicherung, Lokalisierung, Marketing und alle Publishing-Kosten.
  • Der Profit wird 50/50 aufgeteilt, nach dem Einspielen der Entwicklungskosten verspricht Epic "zumindest" die Hälfte der eingespielten Gewinne.

Ein Zwang zum Einsatz der Unreal Engine 4 besteht übrigens nicht, Entwickler können Werkzeuge zur Erschaffung ihrer Spiele ganz nach Belieben wählen.
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"Der Profit wird 50/50 aufgeteilt" - Interessant. Ich lese im Netz, normal sind es um die 10% für den Publisher. Wer weiß da mehr?
 
@Islander: Ich denke du hast den Artikel nicht ganz erfasst. Epic würde 100% der Entwicklungskosten übernehmen, somit hätten die Studios nur das Spiel zu produzieren ohne selbst Kapital riskieren zu müssen. Dadurch wird auch Epic auf 50% bestehen.
 
@Romed: Mit dem kleinen fähnchen daran "nach dem Einspielen der Entwicklungskosten"
Also sehen die Entwicklerstudios erst mal für eine ganze weile keinen Cent....
Zumindest verstehe ich das so.
EPIC Zahl z.b. 100Mio für die Produktion/Marketing etc für ein Spiel. Während der entwicklung erhällt das Studio ganz normal Gehälter.
Jetzt kommt das Spiel auf den Markt und Epic bekommt solange 100% vom Gewinn, bis die 100Mio erreicht sind. Danach erhällt das Studio 50% vom Gewinn.
 
@sunrunner: Aber das Studio geht kein Risiko ein, die Gehälter sind sicher. Das dürfte ein riesen Vorteil für die Studios sein.
 
@Stefan1200: Ich sehe es zwiespaltig.
Was ist wenn ein Studio nicht direkt einen Erfolg hat, ich glaube nicht, dass Epic nachdem Entwicklung abgeschlossen ist weiterhin Gehälter zahlt.
Umgekehrt, wenn ein Spiel richtig erfolgreich ist, profitiert das Studio auch weniger davon.
Ja man minimiert das Risiko während der Entwicklung, danach steigt es meiner Ansicht nach, aber Epic wird es auch nicht aus Nächstenliebe tun.
 
Tja, hat EA in seinen Anfängen auch noch probiert und ist damit mehrmals heftig auf die Schnauze geflogen. Bei der Übernahme von Westwood damals lief das ja (nach späteren Aussagen ehemaliger Westwood-Mitarbeiter nachdem das Studio schon lange Geschichte war) auch so nach dem Motto "Hier ist unbegrenzt viel Geld, seid genial und macht damit alles was ihr wollt!". Im Endeffekt haben sie sich dann komplett verrannt und es kam jahrelang nur noch Mist. Das ist das Problem, wenn man kreativen Köpfen, die marktwirtschaftlich nicht fit sind, keinen festen finanziellen und zeitlichen Rahmen setzt. Dann wird das Projekt größer und größer, kommt jedoch nie zum Abschluss. Als man damals dann bei EA (zu spät) gemerkt hat, dass man da die ganze Zeit Geld in den Gulli geworfen hat, hat man den Laden lieber schnell dicht gemacht. Wenn man sich die drei aufgezählten Punkte anguckt, will man bei Epic offenbar nochmal herausfinden, dass das auf Dauer nicht funktioniert :)
 
Aufregen will ich mich nicht mehr.
Dann wird die Spielemenge schon weniger die auf meiner gewohnten Steam Welt released wird.

Ich würde EPC respektieren, wenn nicht immer alles exklusiv sein würde.
Der Spieler sollte als Käufer jedoch immer selbst am Hebel sitzen und irgendwelche kleineren Indiestudios schmerzen jetzt nicht so stark.
 
Die sollen lieber mal alle dafür sorgen, dass man als Single-Player keine Internet (Store-Verbindung) mehr braucht.
 
Also ich würde das Begrüßen, dass Sie den Markt etwas aufmischen. Diese Logik Konsolen (Only) nervt schon etwas. Man muss um Spiel X welches auf Konsole Y NUR verfügbar, dessen Konsole besitzen um dieses Spiel X zu spielen. Ergo eine Spielerreihe(PC, ö.ä.) schaut in die Röhre. Beispiel Heavy Rain, Detroit Become Human und Beyond Two Souls. Hätte es Epic nie gegeben, wären diese Titel immer noch Konsolen Only Titel. Ich kann mir auch vorstellen dass Sony und Micro$oft von dieser Meldung gar nicht begeistert sind. Leute welche keine Konsole mehr kaufen, da der gute alte PC mit neuerer Grafikkarte das auch kann.
Ist mir dann wurscht dass ich dafür Hate kassiere, aber als PC Spieler hätte ich gerne The Last of us usw. gespielt als die Titel kamen, was war die antwort "Kauf dir die Konsole, ala friss oder stirb!" Aber eins ist sicher. Ich habe Uplay, Origin, Steam und nun auch Epic. Ich habe kein Doppelkauf. Wenn ich Watch Dogs spielen will, öffne ich Uplay. Ist es Detroit Become Human, öffne ich Epic. Hab ich Lust auf ETS2 wird Steam geöffnet. Würde ETS2 auf Epic landen, kauf ich es nicht, da ich es bereits auf Steam besitze.
 
@awwwp1987: Vollste Zustimmung. Auf dem PC ist auf dem PC, man muss sich nichts zusätzlich kaufen. Habe die Nörgelei nie verstanden. Für die Kommunikation mit Freunden (Chat oder Voice) muss man nicht die Launcherlösung verwenden, da gibt es genug andere unabhängige und bessere Clients. So schwierig kann das doch nicht sein.
 
@awwwp1987: Wo ich damals las, dass Heavy Rain, Detroit Become Human und Beyond Two Souls nun für PC rauskamen hab ich mich ziemlich gefreut. Auch der Punkt, dass nun Horizon Zero Dawn im Sommer für Steam herauskommt.

Das sind alles Spiele die ich gerne spielen wollte, ich aber nicht konnte, da ich keine PS4 besitze. Und damals konnte ich keine anschaffen, wegen dem fehlenden Geld.

Und ich besitze selbst auch Uplay, Origin, Steam und Epic.

Die Logik mit Konsolen only nervt halt schon ziemlich.
https://pics.onsizzle.com/a-real-gamer-enjoys-all-three-console-systems-pc-preferring-4312479.png

Der Punkt mit dem "fanboy-behafteten" Konsolenkrieg a la "PS ais besser als XBOX" oder das Verweigern von Crossplay in einigen Spielen bzw allgemein nervt auch tierisch.

Dass es auch ohne Konsolenkrieg geht zeigt auch der Artikel aus 2016.
https://gamingnewstime.de/xbox-befuerwortet-konsolen-romeo-julia-mit-dem-erfolg-liebe-kennt-keine-konsole/
 
Bin auch der Meinung, dass man den Konsolenmist nicht braucht, sind eh nur überteuerte Gaming-PCs im Kleinformat, aber mit dem Nachteil, dass man damit eben nur spielen und bestenfalls Film-DVDs oder Bluerays anschauen kann, mehr nicht. Und für sowas gebe ich keine 350 oder 400€ aus, nur das das Teil später sinnlos in der Ecke verstaubt.
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