SwitchBot: Cleverer Helfer für das Upgrade normaler Lichtschalter

Bei einigen Dingen im Leben merkt man erst, dass man sie braucht, wenn man sie hat. Dazu gehört auch das Ökosystem rund um den smarten Kippschalter von SwitchBot. Dabei handelt es sich um einen Aufsatz für normale Lichtschalter, um diese automatisch per Bewegungserkennung, App, Fernbedienung oder Sprachbefehl zu bedienen und das Licht ein- oder auszuschalten. Im Grunde kann der SwitchBot Kippschalter eine Möglichkeit darstellen, sich größere Investitionen in ein smartes Deckenlicht zu sparen. Darüber hinaus könnte man den SwitchBot aber auch bspw. an der Kaffeemaschine oder einer Mehrfachsteckdose anbringen. Die Gründe für einen smarten Kippschalter können vielfältig sein. Im Falle unseres Kollegen Timm Mohn und seiner Freundin sind die Lichtschalter in der neuen Wohnung sehr niedrig angebracht. Was zunächst ganz amüsant wirkte, wurde schnell umständlich und unangenehm. Die Installation eines smarten Kippschalter in jedem Raum sorgte ganz schnell für große Erleichterung.

Zunächst war nur angedacht, einen smarten Kippschalter von SwitchBot zu installieren. Allerdings war schnell klar, dass man für die Google Assistant- bzw. die Apple Watch-Anbindung auch den Hub benötigt. Ohne Fernbedienung und Hub hätte unser Kollege wahrscheinlich den SwitchBot zurückgeschickt, da man in der Zeit, bis man die App geöffnet und den Lichtschalter betätigt hat, auch zum eigentlichen Lichtschalter gelaufen ist. Für den maximalen Konfort ist es also von Vorteil, sich entweder den smarten Kippschalter und Hub, oder das Dreiergespann aus den beiden genannten Gadgets sowie der Fernbedienung ins Haus zu holen. Zu beachten ist, dass die smarten Kippschalter einem selbst, aber auch eventuellen Besuchern ins Auge fallen werden. Die Lichtschalter-Aufsätze wurden sicherlich so klein wie möglich gehalten, allerdings sind die kleinen Helfer alles andere als unsichtbar. Bei niedrig gelegenen Lichtschaltern oder wenn diese hinter Kommoden versteckt sind, fallen sie weniger auf.

Großes Ökosystem

Unabhängig davon, für welche Geräte-Kombination man sich entscheidet, ist das Setup sehr einfach. Die jeweiligen Komponenten werden schnell von der kostenlosen App (iOS / Android) erkannt und eingepflegt. Im Alltag konnte man sich erfreulicherweise stets auf die Steuerung durch den SwitchBot verlassen. Die Akkulaufzeit gibt der Hersteller selbst mit 600 Tagen an, was circa 1,5 Jahren entspricht. Ob die Kippschalter bei regelmäßiger Bedienung wirklich solange halten, wird die Zukunft zeigen. Nicht unerwähnt sollte aber bleiben, dass die Bedienung durch den smarten Kippschalter etwas lauter ist, als wenn man selbst den Lichtschalter betätigt. Die App ist aber nicht nur für das Setup und die spätere Bedienung nützlich: über jene lassen sich eine Vielzahl an Einstellungen vornehmen, allen voran die Deaktivierung des Signaltons, wenn der Lichtschalter betätigt wird. Gerade wenn man den SwitchBot in einem hellhörigen Haus einsetzt, könnte besagter Signalton durchaus störend sein. Ein weiteres nützliches Feature dürfte der Timer sein, mit dessen Hilfe man bspw. das Licht automatisch zum täglichen Aufstehen einschalten lassen kann.

Über den Kippschalter für den Lichtschalter hinaus bietet SwitchBot noch einige weitere nützliche Gadgets: zum einen wäre da der Bewegungssensor, um jegliche Interaktion mit dem Lichtschalter, der Fernbedienung oder dem Sprachassistenten unnötig zu machen. Zum anderen bietet man u.a. Gadgets für Gardinen und ein Thermometer an. Letzteres misst die Luftfeuchtigkeit und die aktuelle Temperatur im Raum. Die Produktpalette beinhaltet weiterhin einen Türsensor und eine Überwachungskamera. Je nach Anzahl der zu bestückenden Lichtschalter kann das SwitchBot-Ökosystem zu einer ganz schönen Investition werden. Allerdings spart man insgesamt gesehen immer noch einiges, als würde man stattdessen überall ein smartes Yeelight Deckenlicht an die Decken schrauben. Normalerweise kostet ein SwitchBot Kippschalter knappe 30 Euro. Tagesaktuell ist dieser Preis aber auf 22,49 Euro reduziert. Der Hub Mini ist mit regulär 35 Euro etwas teurer als der Kippschalter selbst. Mit der aktuellen Preisreduzierung spart man sich etwa 9 Euro. Die Fernbedienung kostet 18 Euro. Sie ist nicht nur für den Kippschalter zu verwenden, sondern auch für die weiteren Automatisierungs-Gadgets aus dem Hause SwitchBot. Mit dem derzeitigen Rabatt liegt die SwitchBot Remote bei 13,50 Euro. Bestellt man zeitnah zur Veröffentlichung dieses Artikels, erhält man die Geräte noch vor Weihnachten. Bei der finanziellen Planung sollte man aber auf jeden Fall den jeweils tagesaktuellen Preis überprüfen.

Vorteile

  • Simple Licht-Automatisierung
  • Praktisch bei niedrigen Lichtschaltern
  • Kann für alle Arten von Kippschaltern eingesetzt werden
  • Lange Akkulaufzeit der einzelnen Geräte
  • Apple Watch-Unterstützung
  • Einfaches Setup
  • Kann drücken, ziehen, drücken und halten sowie ziehen und halten
  • In Schwarz sowie Weiß verfügbar
  • Alles für die Anbringung im Lieferumfang vorhanden

Neutral

  • SwitchBot Hub für smarte Dienste notwendig
  • Kein USB-Netzteil für das Hub im Lieferumfang
  • Lauter Signalton (lässt sich deaktivieren)
  • Kippschalter ist gerade so klein genug

Nachteile

  • Kann zu einer ganz schönen Investition werden
  • Steuerung über Sprachbefehl benötigt Internet-Verbindung

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Interessantes Ding, aber da würde ich aus vielen, vielen Gründen einen Shelly bevorzugen. Die Geräte sind nicht nur günstiger, sondern bieten auch noch viel mehr Funktionen und sind ohne zusätzliches Zubehör z.B. per Alexa steuerbar. Man braucht zwar etwas mehr "Fachkenntnis", um das Gerät hinter dem Schalter oder der Steckdose anzubringen, dafür ist es dann aber auch wirklich unsichtbar.
 
@HeadCrash: Darf ich unwissend fragen: was ist ein shelly? Kannst du mir einen Link geben?
 
@Erbsenmatsch: Klar, gerne: https://shop.shelly.cloud/

Shelly ist eine Produktreihe von smarten Geräten für die Heimautomation. Hauptsächlich kleine Schalter für die Unterputzmontage, die im Grunde hinter einem Schalter oder einer Steckdose montiert werden, aber auch Bewegungsmelder, Zwischenstecker und, wenn man es etwas "professioneller" haben möchte, Automaten für den Sicherungskasten.

Wenn man nicht gerade zu viel Unterverteilung hinter einem Schalter oder einer Steckdose hat (wie es heute leider immer wieder vorkommt, weil eine ordentliche Unterverteilung ja zwei Euro mehr kosten würde), dann passen diese Dinger problemlos hinter einen bestehenden Schalter und können dann sowohl mit dem Schalter als auch per App oder über einen Sprachassistenten gesteuert werden. Die Geräte selbst sind dabei echte Universalgenies, können mit Niedervoltgleichstrom oder auch normalen 230V betrieben werden und kommen mit einem eingebauten Webserver daher, so dass man sie auch direkt über den Browser steuern und konfigurieren kann. Manche wie der Shelly 1PM können dabei noch den Strom messen (nutze ich z.B., um zu erkennen, ob meine Waschmaschine noch läuft oder fertig ist). Und sie sind sowohl per einfachem REST Call als auch per MQTT steuerbar, lassen sich also wunderbar in eine lokale Haussteuerung (z.B. über ioBroker) integrieren.

Zu guter Letzt sind die Geräte auch noch unschlagbar günstig im Vergleich zu im Grunde allen Konkurrenzprodukten. Für 10 Euro bekommt man einen normalen Shelly 1 (1 Schalter ohne Verbrauchsmessung), für 14 Euro oder so einen Shelly 1L, den man z.B. auch dann installieren kann, wenn kein Nullleiter zur Verfügung steht. Ich habe mit Homematic angefangen, versuche aber mittlerweile das meiste über Shelly zu machen, da ich für einen Homematic-Schalter locker vier Shelly-Schalter bekomme.
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