Moto G4 & G4 Plus ausgepackt: Erste Eindrücke zu den neuen 5,5-Zoll-Handys
Lenovo und seine Tochter Motorola Mobility haben mit der neuen Generation des Moto G und dem Moto G Plus große Fußstapfen auszufüllen. Die Moto G 4th Gen Modelle sollen mal eben die Nachfolge der bisher erfolgreichsten Motorola-Smartphones überhaupt treten, die in einigen Ländern sogar den Markt dominieren. So hat das Moto G allein in Brasilien einen Marktanteil von mehr als 20 Prozent und ist dort wie anderswo das iPhone zur Definition des Wortes Smartphone geworden. Ob das große Vorhaben gelingen kann, werden wir in einem ausführlichen Test beleuchten, doch in diesem Video geht es zunächst um unsere ersten Eindrücke und darum, in diesem Fall das Moto G4 Plus auszupacken.
Moto G4 und Moto G4 Plus: Neue Mittelklasse von Lenovo
Wie bereits in unseren diversen Artikeln zum Moto G4 und dem neuen Moto G Plus berichtet, sind die beiden Geräte inzwischen auf 5,5 Zoll angewachsen, wobei das Display eine Full-HD-Auflösung bietet. Abgesehen vom fehlenden Fingerabdruckleser beim "einfachen" Moto G 4. Generation und der mit 13 Megapixeln etwas weniger hoch auflösenden Kamera - das Moto G Plus hat einen 16-Megapixel-Sensor - sind die beiden Smartphones hierzulande vollkommen identisch.
Es wird grundsätzlich der achtkernige Qualcomm Snapdragon 617 verbaut, der in Deutschland zunächst ausschließlich mit zwei Gigabyte Arbeitsspeicher und 16 GB Flash-Speicher kombiniert wird. Ob über den Moto Maker auch Varianten mit 2 und 32 GB bzw. 4 und 64 GB angeboten werden, ist laut Lenovo Deutschland noch nicht sicher. Hinzu kommt ein 3000mAh-Akku, der unter der austauschbaren farbigen Kunststoffrückseite fest verbaut ist.
Wer das Moto G4 oder Moto G4 Plus aus seinem Karton befreit, bekommt ein mit 5,5 Zoll recht großes Display, das dank der auf Full-HD-Niveau gesteigerten Auflösung auch alle Inhalte sehr scharf darstellt. Das Panel macht von vornherein einen guten Eindruck, denn es kommt mit relativ schmalen Rändern aus - auch beim weißen Modell gehen Display und Rand direkt ineinander über, ohne einen Innenrahmen, wie er bei manchem anderen Hersteller verwendet wird.
Ordentliches Display: Kräftige Farben, hoher Kontrast & hohe Helligkeit
Die Farbdarstellung ist satt, wirkt aber nicht übertrieben und dank eines recht hohen Kontrastwerts wirken schwarze Flächen auch wirklich schwarz, auch wenn es sich hier um ein IPS- und kein OLED-Panel handelt. In Sachen Helligkeit sollen bis zu 520 Candela erreicht werden, was wir erst noch messen müssen, aber doch ein sehr ordentlicher Wert für ein Mittelklasse-Smartphone wäre. Im hellen Sonnenlicht ist das recht leuchtstarke Panel schonmal gut ablesbar.
Benchmark-Werte, ...
...Software-Details und...
...Speicher-Test des G4 Plus
Was die Leistung angeht, darf man beim Moto G traditionell nicht zu viel erwarten. Auch beim neuesten Modell ist dies nicht anders, denn es wird zwar ein Octacore-SoC verbaut, doch dieser ist der Qualcomm Snapdragon 617, also ein lediglich mit maximal 1,5 Gigahertz arbeitender Chip. Er macht zwar beim Multitasking mit diversen Apps durchaus eine gute Figur - schließlich haben die acht Kerne keine Probleme, die Anfragen unterschiedlicher Apps abzuarbeiten - der SoC ist aber eben weder der neuesten Generation angehörig, noch ist er in Sachen Performance und Grafik besonders stark.
Dem entsprechen dann auch die Ergebnisse der ersten Benchmark-Tests, denn in AnTuTu bringt es das Moto G 4. Generation auf jeweils rund 48.000 Gummipunkte, während in Geekbench 717 Punkte im Single-Core-Test und 3148 Punkte im Multi-Core-Test drin sind. Zum Vergleich: beim ebenfalls für unter 300 Euro erhältlichen Huawei P9 Lite mit dem neuen HiSilicon Kirin 650 Octacore waren es jeweils knappp 54.000 Punkte in AnTuTu und 900 bzw. 4000 Punkte in Geekbench.
In Sachen Speicher spart Motorola bei den deutschen Varianten des neuen Moto G wie erwähnt - es gibt jeweils nur zwei GB RAM und 16 GB Flash-Speicher. Während man nie genug RAM bekommen kann, ist das Moto G4 bzw. G4 Plus jeweils in der Lage, eine Speicherkarte als Teil des Gesamtspeichers zu behandeln und so den im Grunde recht spärlichen internen kräftig zu erweitern. In Sachen Geschwindigkeit bewegt sich der Flash-Speicher der neuen Motorola-Smartphones auf dem in dieser Klasse üblichen Niveau, erreicht er doch beim Schreiben knapp 50 MB/s, während mit bis zu 280 MB/s gelesen wird.
Moto G4: 13-Megapixel-Sensor von Sony, 16-Megapixel-Sensor von OmniVision beim G4 Plus
Die Kameras des Moto G4 und G4 Plus nutzen jeweils unterschiedliche Sensoren, bieten aber beide eine F/2.0-Blende. Das Plus-Modell hat einen neuen OmniVision-Sensor mit 16 Megapixeln an Bord, der bisher recht ordentliche Bilder lieferte, die im Vergleich zum im normalen G4 verbauten Sony IMX214-Sensor (auch schon im Moto G 3rd Gen verbaut) etwas kühler wirken, aber bei guten Lichtverhältnissen jeweils gleichermaßen ordentliche Ergebnisse liefern. Geht es in die Dunkelheit wird schnell deutlich, dass Motorolas Kamera-App die Fotos im Automatik-Betrieb stark aufzuhellen versucht.
Diese Fotos wurden...
...mit der 16-MP-Cam des...
Moto G4 Plus aufgenommen
Die Ergebnisse wirken teilweise unnatürlich hell und sind natürlich recht verrauscht. Immerhin kann man nun aber noch vor der Aufnahme auch im Automatik-Modus ganz simpel mit einem Regler die Helligkeit justieren, was gerade im Dunkeln zu realer wirkenden Aufnahmen mit weniger Rauschen führt. Insgesamt macht die Kamera bisher bei beiden Geräten einen durchaus brauchbaren Eindruck - ob Motorolas vollmundige Behauptung, sie sei besser als die Kamera des Apple iPhones, Bestand haben kann, muss sich aber erst noch zeigen - und ist äußerst unwahrscheinlich.
Bei der Software gibt es nicht viel zu sagen, denn Motorola installiert ein praktisch reines Stock-Android, dem man lediglich seine eigene Kamera-App verpasst. Hersteller-eigene Apps gibt es im Prinzip so gut wie gar nicht, denn selbst die Anzeige von Fotos wird zum Beispiel über Googles Original-App abgewickelt. Bloatware gibt es hier nicht und das Betriebssystem wird lediglich durch einige simple Features erweitert, darunter die Möglichkeit, Notifications und Uhrzeit wie beim Glance Screen von Microsoft bzw. Nokia durch kurzes Bewegen des Smartphones anzeigen zu lassen, also zum Beispiel wenn man es aus der Hosentasche holt.
Zur Akkulaufzeit lässt sich bisher natürlich wenig sagen, da wir die Geräte erst seit gestern vorliegen haben. Nur beim Moto G 4 Plus liegt ein mit Qualcomm Quick Charge 2.0 kompatibles Netzteil bei, welches den 3000mAh-Akku innerhalb von 1:42h füllte. Beim normalen Moto G 4. Gen wird Quick Charge zwar unterstützt, doch liegt hier kein Schnellladegerät bei. Stattdessen - Achtung, jetzt kommt der WTF-Moment - wird lediglich ein simples Netzteil mitgeliefert, das mit 5 Volt und 550mA eine Leistung von unglaublich geringen 2,75 Watt liefert. Statt gut 1,5 Stunden dauert es mit diesem Netzteil beim Moto G4 mindestens sechs Stunden, bis der 3000mAh-Akku gefüllt ist. Warum zum Teufel sich Motorola bzw. Lenovo in diesem Fall erdreistet, die Käufer des Moto G4 mit einem derart peinlichen Netzteil abzustrafen, ist mir absolut nicht klar.
Das Moto G4 und Moto G4 Plus sind auf den ersten Blick sicherlich durchaus brauchbare Smartphones. Mit den in Deutschland sehr hohen Start-Preisen von 250 und 300 Euro werden es die Geräte jedoch sehr schwer haben, hierzulande im massiven Konkurrenzkampf zu bestehen. Während in Indien lediglich umgerechnet 180 bzw. 200 Euro fällig werden, muss man in Deutschland auf einen massiven Preisverfall hoffen, damit die Geräte an Attraktivität gewinnen. Die Zeiten, in denen Motorola mit dem Moto G bei einem Einstiegspreis von nur 170 Euro den Markt definierte, sind endgültig vorbei.

Es wird grundsätzlich der achtkernige Qualcomm Snapdragon 617 verbaut, der in Deutschland zunächst ausschließlich mit zwei Gigabyte Arbeitsspeicher und 16 GB Flash-Speicher kombiniert wird. Ob über den Moto Maker auch Varianten mit 2 und 32 GB bzw. 4 und 64 GB angeboten werden, ist laut Lenovo Deutschland noch nicht sicher. Hinzu kommt ein 3000mAh-Akku, der unter der austauschbaren farbigen Kunststoffrückseite fest verbaut ist.
Wer das Moto G4 oder Moto G4 Plus aus seinem Karton befreit, bekommt ein mit 5,5 Zoll recht großes Display, das dank der auf Full-HD-Niveau gesteigerten Auflösung auch alle Inhalte sehr scharf darstellt. Das Panel macht von vornherein einen guten Eindruck, denn es kommt mit relativ schmalen Rändern aus - auch beim weißen Modell gehen Display und Rand direkt ineinander über, ohne einen Innenrahmen, wie er bei manchem anderen Hersteller verwendet wird.




Dem entsprechen dann auch die Ergebnisse der ersten Benchmark-Tests, denn in AnTuTu bringt es das Moto G 4. Generation auf jeweils rund 48.000 Gummipunkte, während in Geekbench 717 Punkte im Single-Core-Test und 3148 Punkte im Multi-Core-Test drin sind. Zum Vergleich: beim ebenfalls für unter 300 Euro erhältlichen Huawei P9 Lite mit dem neuen HiSilicon Kirin 650 Octacore waren es jeweils knappp 54.000 Punkte in AnTuTu und 900 bzw. 4000 Punkte in Geekbench.
In Sachen Speicher spart Motorola bei den deutschen Varianten des neuen Moto G wie erwähnt - es gibt jeweils nur zwei GB RAM und 16 GB Flash-Speicher. Während man nie genug RAM bekommen kann, ist das Moto G4 bzw. G4 Plus jeweils in der Lage, eine Speicherkarte als Teil des Gesamtspeichers zu behandeln und so den im Grunde recht spärlichen internen kräftig zu erweitern. In Sachen Geschwindigkeit bewegt sich der Flash-Speicher der neuen Motorola-Smartphones auf dem in dieser Klasse üblichen Niveau, erreicht er doch beim Schreiben knapp 50 MB/s, während mit bis zu 280 MB/s gelesen wird.




Bei der Software gibt es nicht viel zu sagen, denn Motorola installiert ein praktisch reines Stock-Android, dem man lediglich seine eigene Kamera-App verpasst. Hersteller-eigene Apps gibt es im Prinzip so gut wie gar nicht, denn selbst die Anzeige von Fotos wird zum Beispiel über Googles Original-App abgewickelt. Bloatware gibt es hier nicht und das Betriebssystem wird lediglich durch einige simple Features erweitert, darunter die Möglichkeit, Notifications und Uhrzeit wie beim Glance Screen von Microsoft bzw. Nokia durch kurzes Bewegen des Smartphones anzeigen zu lassen, also zum Beispiel wenn man es aus der Hosentasche holt.
Zur Akkulaufzeit lässt sich bisher natürlich wenig sagen, da wir die Geräte erst seit gestern vorliegen haben. Nur beim Moto G 4 Plus liegt ein mit Qualcomm Quick Charge 2.0 kompatibles Netzteil bei, welches den 3000mAh-Akku innerhalb von 1:42h füllte. Beim normalen Moto G 4. Gen wird Quick Charge zwar unterstützt, doch liegt hier kein Schnellladegerät bei. Stattdessen - Achtung, jetzt kommt der WTF-Moment - wird lediglich ein simples Netzteil mitgeliefert, das mit 5 Volt und 550mA eine Leistung von unglaublich geringen 2,75 Watt liefert. Statt gut 1,5 Stunden dauert es mit diesem Netzteil beim Moto G4 mindestens sechs Stunden, bis der 3000mAh-Akku gefüllt ist. Warum zum Teufel sich Motorola bzw. Lenovo in diesem Fall erdreistet, die Käufer des Moto G4 mit einem derart peinlichen Netzteil abzustrafen, ist mir absolut nicht klar.
Das Moto G4 und Moto G4 Plus sind auf den ersten Blick sicherlich durchaus brauchbare Smartphones. Mit den in Deutschland sehr hohen Start-Preisen von 250 und 300 Euro werden es die Geräte jedoch sehr schwer haben, hierzulande im massiven Konkurrenzkampf zu bestehen. Während in Indien lediglich umgerechnet 180 bzw. 200 Euro fällig werden, muss man in Deutschland auf einen massiven Preisverfall hoffen, damit die Geräte an Attraktivität gewinnen. Die Zeiten, in denen Motorola mit dem Moto G bei einem Einstiegspreis von nur 170 Euro den Markt definierte, sind endgültig vorbei.
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Das Motorola Zubehörteil, der Turbo Charger, kostet übrigens 30 €. Da Motorola an sich recht gute Geräte baut (was ich bislang so gehört habe), scheinen die eben bei den günstigeren Geräten entsprechend am Zubehör zu sparen.
fehlen in dem Artikel nur noch Ausdrücke wie "Alta" und "Boah".
Ich kenne diese Ausdrücke und verstehe sie; dennoch haben die nichts in einem vernünftigen Artikel zu suchen.