Huawei Mate 9 vorgestellt: Smartphone-Riese ohne Kompromisse

Der chinesische Hersteller Huawei hat mit dem Huawei Mate 9 sein neues Flaggschiff-Phablet mit Oberklasse-Ausstattung vorgestellt, das mit einem 5,9 Zoll großen Display und einer aktualisierten Ausgabe des schon beim P9 verbauten Leica-Dualkamera-Systems aufwartet. Mit dem neuen Top-Smartphone sieht sich Huawei in der ersten Liga der Hersteller angekommen, denn Kompromisse macht man mit dem Gerät nicht mehr.

Das Huawei Mate 9 tritt die Nachfolge der durchaus recht erfolgreichen Vorgänger Mate 7 und 8 an, schrumpft aber zumindest in Sachen Display-Größe ein wenig, denn statt ganzen sechs Zoll misst das neue "NEO"-IPS-Display des unter dem Codenamen "Manhattan" entwickelten Geräts "nur noch" 5,9 Zoll. Die Auflösung bleibt allerdings unverändert auf Full-HD-Niveau, liegt also bei 1920x1080 Pixeln und besitzt eine an den Rändern leicht abgerundete Abdeckung aus kratzfestem Glas. Der Hersteller verspricht einen Kontrastwert von 1:1500, Angaben zur Helligkeit stehen noch aus, auch wenn das Gerät bei einer ersten Betrachtung im Vergleich zum Vorgänger einen etwas helleren Bildschirm aufwies. Huawei Mate 9Huawei Mate 9: Leistungsstarker Akku-Riese mit Doppel-Kamera

Huawei Kirin 960 soll Qualcomm Snapdragon Top-Chips schlagen

Huawei verpasst dem Mate 9 den bereits vor kurzem erstmals offiziell präsentierten neuen HiSilicon Kirin 960 Octacore-SoC aus seiner hauseigenen Prozessor-Schmiede, bei dem es sich um den ersten Smartphone-Chip mit der neuen Mali-G71 Grafikeinheit handelt. Der Achtkerner verfügt über vier, auf der neuen ARM Cortex-A73-Architektur basierende High-End-Kerne mit maximal 2,4 Gigahertz Taktrate, die mit vier stromsparenden ARM Cortex-A53-Cores kombiniert werden, deren Maximaltakt bei 1,8 GHz liegt. Im Mehrkern-Betrieb soll der Chip sogar den aktuellen Apple A10 schlagen, der allerdings auch nur ein Quadcore-SoC ist.

Die Mali-G71 sorgt angeblich für eine erheblich Steigerung der Grafikleistung - von bis zu 130 Prozent gegenüber dem Vorgänger ist die Rede, so dass sich der Kirin 960 durchaus mit dem aktuellen Qualcomm Snapdragon 821 messen kann, der in diversen anderen Top-Smartphones zum Einsatz kommt. Darüber hinaus sind vier Gigabyte LPDDR4-Arbeitsspeicher und 64 Gigabyte UFS-2.1-Speicher an Bord, man nutzt also den schnellen Flash-Standard, der erheblich höhere Übertragungsraten als der sonst meist vewendete eMMC-Flash bietet. Eine Erweiterung des Speichers ist mittels MicroSD-Kartenslot ohne weiteres möglich. Huawei verspricht außerdem, dass man ein "nicht-alterndes" Dateisystem verwendet, das im Laufe der Zeit keine Performance-Einbußen verzeichnet.

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Dual-Kamera mit Leica-Branding in der zweiten Generation

Das "Highlight" des Mate 9 ist wie schon beim P9 das Kamera-System mit seinen zwei Linsen, die erneut mit einem Leica-Branding versehen werden. Leica steuert seinerseits eine Optimierung der Software bei und war auch an der Entwicklung der Linsen beteiligt - die Fertigung erfolgt natürlich bei einem asiatischen Vertragsproduzenten. Statt zwei 12-Megapixel-Sensoren kommt in der zweiten Generation des Dual-Cam-Setups ein 20- und ein 12-Megapixel-Sensor zum Einsatz, wobei ersterer mit Monochrom-Aufnahmen für eine höhere Bildschärfe sorgen soll. Huawei Mate 9Huawei verbaut beim Mate 9 die zweite Generation der Leica Dual-Cam Wie beim P9 stehen Pro-Modus und diverse Möglichkeiten für Tiefeneffekte und Bokeh zur Verfügung. Neu ist aber, dass die Leica-Kamera-Einheit nun einen optischen Bildstabilisator mitbringt und in der Lage ist, 4K-Videos aufzunehmen. Fokussiert wird mittels Laser- und Phase-Detection-Autofokus sowie mit dem normalen kontrastbasierten Fokus. Hinzu kommt ein Dual-LED-Blitz, während auf der Front eine einfache 8-Megapixel-Kamera verbaut ist.

Gefunkt wird in insgesamt 20 verschiedenen LTE-Bändern, so dass das Huawei Mate 9 praktisch überall auf der Welt in 4G-Netzen surfen kann, während es neben einer Single- auch eine Dual-SIM-Variante geben wird. Beide Versionen sollen auch in Deutschland angeboten werden. Hinzu kommen Bluetooth 4.2 und NFC. Am oberen Rand sitzt hier ein Infrarot-Blaster, so dass diverse Elektronikgeräte mit dem Mate 9 fernbedient werden können. Es gibt außerdem gleich vier Mikrofone, die zusammen mit einer aktiven Rauschunterdrückung für optimale Audioqualität sorgen sollen. Die Mikrofone pegeln zudem automatisch herunter, so dass auch bei sehr lauten Umgebungen kein Übersteuern auftreten soll.

4000mAh-Akku mit neuer SuperCharge-Technik

Das Huawei Mate 9 soll einmal mehr mit einem sehr großen Akku daherkommen. Man verwendet erneut einen 4000mAh-Akku, der nun mit einer neuen, hauseigenen Schnellladetechnik mit Energie versorgt wird. Huawei nennt das ganze SuperCharge und lässt den Akku wie im Fall von Oppos DashCharge, das zum Beispiel beim OnePlus 3 verwendet wird, mit einer hohen Stromstärke laden. Ganze fünf Ampere jagt man durch das dafür nötige spezielle Kabel, um den Akku bei fünf Volt ohne große Hitzeentwicklung am Gerät selbst innerhalb kürzester Zeit mit bis zu 25 Watt zu laden. Huawei Mate 9Huawei rüstet das Mate 9 mit einem riesigen 4000mAh-Akku aus
Letztlich soll der Akku auf diese Weise innerhalb von nur 50 Minuten bereits zu über 60 Prozent geladen sein, nach 90 Minuten ist er dann komplett gefüllt - bei 4000mAh durchaus bemerkenswert. Bei der Software macht Huawei mit dem Mate 9 den Schritt auf Android 7.0 "Nougat" und führt nebenbei auch noch eine Neuauflage seiner stark angepassten Benutzeroberfläche EMUI in Version 5.0 ein, die durchaus einige Veränderungen mit sich bringt, welche sich aber vor allem auf optische Details beziehen. So wirkt das Interface nun insgesamt deutlich heller und es kommen häuifiger runde Formen zum Einsatz.

Das Huawei Mate 9 soll bereits ab morgen auch in Deutschland vorbestellbar sein, wobei die offizielle Preisempfehlung bei 699 Euro liegt. Das Gerät wird hierzulande in den Farben Moonlight Silber und Space Grau angeboten, in anderen Märkten gibt es aber auch noch eine goldfarbene Variante. Zusätzlich führt Huawei auch noch eine spezielle Version ein, die mit einem im Stil des Galaxy Note 7 nach hinten abgerundeten 2K-Display, mehr Speicher und vor allem einem erheblich höheren Preis daherkommt, was primär einer Kooperation mit Porsche Design zu schulden ist.
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