Fairphone: Größte Hürde für Langzeit-Android-Support ist Qualcomm
Die meisten Smartphone-Nutzer kennen das Problem, wenn ihr bereits älteres Gerät eigentlich noch einwandfrei funktioniert, sie aber keine Updates des Betriebssystems mehr erhalten. Das ist "nur" ärgerlich, wenn es um normale Features geht, kann aber auch gefährlich werden, wenn es sich um Sicherheitslücken und ähnliches handelt.
Das niederländische Unternehmen Fairphone möchte sich dieser Wegwerf-Mentalität entgegenstellen und entwickelt modulare Geräte, die nach Möglichkeit nachhaltig und fair produziert werden. Ein Aspekt dieses Ziels ist es auch, dass Fairphone versucht, seine Smartphones so lange wie nur irgendwie möglich mit Updates des Betriebssystems zu versorgen.

Ungewöhnliche Transparenz
Das eigentlich Interessante ist ein Video, das Fairphone veröffentlicht hat (via Ars Technica). Darin gibt der Software-Entwickler Karsten Tausche interessante und bisher unbekannte Einblicke, was an diesem Prozess schwierig ist. So viel Transparenz ist man von Herstellern an sich nicht gewohnt und der Fairphone-Mann verrät offen, wo die Probleme beim Wunsch nach Nachhaltigkeit liegen. Demnach ist das größte Problem durchaus überraschend, nämlich Qualcomm.Das Fairphone 2 hat einen Snapdragon 801-SoC von Qualcomm und das ist ein großes Problem, wenn man Langzeit-Support will. Tausche dazu: "Qualcomm hat den Support für den Chipsatz bereits nach Android 6 eingestellt, was das Update auf Android 7 deutlich schwieriger macht als z.B. das Update auf Android 6." Das könne man zwar mit Hilfe von LineageOS etwas abfangen, aber die "selbstgebastelten" Treiber und ROMs des Projekts können trotz aller Qualität nicht mit dem proprietären Code von Qualcomm mithalten.
Dieser Quasi-Workaround macht es Fairphone zunehmend schwerer, den Genehmigungsprozess von Google hinsichtlich von Apps zu passieren. Denn damit will der Android-Macher sicherstellen, dass das Betriebssystem sowie Apps ordnungsgemäß funktionieren.
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