MPAA soll Polizisten bestochen haben

In New York wird derzeit gegen zwei frühere Polizisten ermittelt, die beschuldigt werden Zahlungen von der Vereinigung der amerikanischen Filmindustrie (MPAA) entgegengenommen zu haben damit sie Verkäufer von illegalen DVD-Kopien festnehmen. Die New York Post berichtet unter Berufung auf Quellen in den Strafverfolgungsbehörden, dass einer der beiden 32- und 36-jährigen Polizisten bereits versetzt worden sei, während der andere noch seine Aufgaben innerhalb einer speziellen Task Force gegen DVD-Kopien erfüllt.

Ermittler nahmen in der Vergangenheit mehrfach Händler fest und konfiszierten deren Waren, nachdem sie von der MPAA Tipps bekommen hatten. An dieser Praxis ist eigentlich nichts unrechtmäßiges - hätten die Polizisten nicht mehrere Male einen Bonus von mehreren hundert Dollars von der MPAA oder deren Mitarbeitern erhalten.

Von Seiten der MPAA hiess es, dass die Auszahlungen keines Falls von der Handelsorganisation gekommen wären. Man stellt nur Informationen und Unterstützung logistischer Art zur Verfügung, so ein Sprecher weiter.

Die sogenannte "Staten Island Task Force" war im Jahr 2003 in den Schlagzeilen, nachdem einer ihrer Mitarbeiter bei einer Razzia in einem Lagerhaus in Manhatten einen afrikanischen Einwanderer erschossen hatte, als man eigentlich DVD-Piraten hatte festnehmen wollen. Das Verfahren gegen den Schützen musste wegen einer befangenen Jury abgebrochen werden und wird im Sommer neu aufgerollt.

Ein Tipp der MPAA hatte erst kürzlich zur Verhaftung von Randy Guthrie geführt, der als Sohn einer wohlhabenden New Yorker Familie in China zu mehreren Jahren Haft verurteilt wurde, nachdem er illegale Filmkopien im Wert von fast einer Million Dollar über das Internet verkauft hatte.