Licht statt WLAN: Drahtlose Technik überträgt hunderte Gigabyte/s
Versuchsaufbau des Prototypen
Entwickelt wurde dieses an der Oxford University. Es stellt lokal sozusagen den Endpunkt einer Glasfaserstrecke dar. Es nimmt das Signal hier entgegen, moduliert es neu und überträgt die Daten anschließend mit einem Lichtstrahl durch die Luft zu einem Empfänger auf der anderen Seite eines Raumes. Der Prototyp bringt es dabei auf Bandbreiten von mehreren hundert Gigabit pro Sekunde.
In den letzten Jahren gab es immer wieder Experimente für eine drahtlose Datenübertragung mit Licht. Unter anderem wurden dabei Informationen in einem sehr schnellen Flackern von LED-Lampen versteckt - was für den Menschen nicht wahrnehmbar ist, einen Lichtsensor aber zum Empfang von Informationen befähigt. Die dabei erreichten Datenraten sind allerdings relativ gering.
Das neue System arbeitet im Wesentlichen, wie eine normale Glasfaser-Übertragung nur eben durch die Luft. Im Gegensatz zu WLAN wird dabei allerdings eine direkte Sichtverbindung zwischen Sender und Empfänger benötigt. Diese Einschränkung sorgt sicherlich dafür, dass die Technologie das klassische WLAN nie komplett ersetzen wird.
Kein kompletter WLAN-Ersatz
Die Entwickler gehen trotzdem davon aus, dass ihre Technik ihre Einsatzgebiete finden wird. Denn die theoretisch erreichbare Bandbreite bei WLAN ist limitiert - denn pro Funkfrequenz lässt sich nur ein bestimmter Durchsatz erreichen und das nutzbare Spektrum ist begrenzt. "Wenn man im Bereich des sichtbaren Lichts ist, hat man theoretisch unbegrenzte Bandbreite in einem nicht lizenzierten Spektrum", erklärte Ariel Gomez vom Entwicklerteam.Wie bei einem Glasfaser-System wird dabei das sichtbare Licht in verschiedene Spektren aufgespalten und auf diese dann Daten moduliert. Die Übertragung selbst funktioniert dann ähnlich, wie bei einer Bildwiedergabe mit einem Beamer. Aktuell können die Forscher sechs verschiedene Wellenlängen einsetzen, die jeweils pro Sekunde eine Datenmenge von 37,4 Gigabyte zum Empfänger bringen.
Aktuell muss es aber noch eine fest definierte Strecke zwischen Sender und Empfänger geben. Allerdings arbeitet man bereits an einem Tracking-System, mit dem sich entsprechende Anlagen in einem Raum automatisch finden und sich aufeinander ausrichten.
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