"Wirf dein Telefon weg":
UMTS ist laut Experten absolut unsicher

Wer sich zuverlässig vor Abhörattacken schützen will, für den hat Tobias Engel nur einen Rat: "Wirf dein Telefon weg". Der Experte für Mobilfunknetze zeigt in einem aktuellen Vortrag, dass auch der als sicher geltende Mobilfunkstandard UMTS ganz leicht abgehört werden kann.
Mobilfunk, Lte, Antenne, Sendemast
Telefonica

Direkter Draht zu jedermann

Schon 2008 hatte Tobias Engel demonstriert, wie die Bewegung eines Handys durch ein Mobilfunknetz verfolgt werden kann. Jetzt will der bekannte Sicherheitsexperte laut eines Berichtes der Süddeutschen Zeitung auf dem heutigen Hackerkongress 31 C3 in Hamburg eine Methode präsentieren, dank der Hacker Zugriff auf Kommunikationsinhalte nehmen können.

Laut Engel ist es prinzipiell jedem halbwegs versierten Hacker möglich, Telefonate mitzuhören oder SMS zu lesen und ihren Inhalt zu verändern. Darüber hinaus können Kurznachrichten auch so abgefangen werden, dass sie nie beim Empfänger ankommen. Hackern soll es auch möglich sein, direkten Zugriff auf Telefonfunktionen zu nehmen und beispielsweise die Internetverbindung zu kappen.

UMTS hat riesige Sicherheitslücken

Die von Engel beschriebene Methode zur direkten Überwachung eines jeden Mobiltelefons kann sowohl in GSM- als auch UMTS-Netzen angewendet werden. Über diese Netze werden in Deutschland alle Kurznachrichten und Telefongespräche abgewickelt. Laut dem Handynetzexperten kann aber prinzipiell weltweit auf jedes Handy zugegriffen werden.

Neben der Handynummer braucht der Angreifer dabei auch noch Zugriff auf das sogenannte SS-7-Netz, über das sich Mobilfunkanbieter mit ausländischen Providern austauschen, um beispielsweise Roaming-Gebühren abzurechnen. Mit der jetzt aufgezeigten Angriffstaktik ist es möglich, jedem Handy vorzugaukeln, es kommuniziere gerade mit einer dieser internationalen Vermittlungsstellen.

Laut dem Bericht der Süddeutschen wollen sowohl die Telekom als auch Vodafone an dem Problem arbeiten. Ein Telekom-Sprecher betont an dieser Stelle aber, dass "all die Maßnahmen einzelner Netzbetreiber nur ein Pflaster sein können". Echter Schutz für Millionen von Handynutzern - zumindest was diese Sicherheitslücke angeht - könnte wohl nur eine grundlegende Reform der SS-7-Netze bringen.
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