10 Jahre UMTS: Positive Bilanz nach Startproblemen

Mobiles Internet Der IT-Branchenverband BITKOM hat zehn Jahre nach dem Start der Versteigerung von UMTS-Lizenzen eine positive Bilanz gezogen. Der Erfolg ließ allerdings auf sich warten. Am 31. Juli 2000 begann die Auktion, auf der die Frequenzen für die damals neue Mobilfunkgeneration vergeben wurden. 17 Tage und 173 Bieterrunden später wurde sie abgeschlossen und brachte dem Bund umgerechnet 50,8 Milliarden Euro ein.

Sechs Bieter hatten UMTS-Lizenzen ersteigert, um in Deutschland Netze für die mobile Datenübertragung aufzubauen. "Die Frequenzauktion war der Startpunkt für das mobile Internet. Es wird heute von Millionen Menschen genutzt und ist inzwischen auch ein wirtschaftlicher Erfolg geworden", sagte BITKOM-Präsidiumsmitglied René Schuster.

Die Summe war der höchste Betrag, der weltweit für UMTS-Frequenzen gezahlt wurde. "Die Preise für die UMTS-Lizenzen waren der damaligen Euphorie der New Economy geschuldet", resümierte Schuster. Die Telekommunikationsunternehmen litten in den Folgejahren unter den finanziellen Belastungen, welche die Lizenzzahlungen und die zusätzlichen Investitionen für den Netzausbau verursachten.

Fünf Jahre nach der Versteigerung war die Bilanz bescheiden: 2,3 Millionen UMTS-Anschlüsse und kaum nennenswerte Umsätze. Erst um das Jahr 2005 wendete sich das Blatt. "Die Netze waren ausgebaut, die Handys wurden multimediatauglich und die Preise für die mobile Datenübertragung sanken. Den endgültigen Durchbruch brachte schließlich die neue Handy-Generation der hochwertigen Smartphones", so Schuster weiter.

Ende 2009 nutzten in Deutschland rund 24 Millionen Menschen UMTS, ein Plus von 52 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der BITKOM rechnet nach einer aktuellen Prognose im laufenden Jahr mit einem weiteren Zuwachs von 28 Prozent auf rund 31 Millionen UMTS-Nutzer. Der Umsatz mit mobilen Datendiensten werde 2010 in Deutschland um 8 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro steigen. Damit entfallen inzwischen ein Viertel der Umsätze der Netzbetreiber auf die mobile Datenübertragung.

Während sich UMTS fest etabliert hat, steht die nächste Stufe der mobilen Kommunikation bereits kurz vor der Einführung. Mit dem neuen Mobilfunkstandard LTE sind deutlich höhere Bandbreiten möglich als heute.

"Anders als vor zehn Jahren bei UMTS beginnt bei LTE der Ausbau auf dem Land, um die so genannten weißen Flecken bei der Versorgung mit schnellen Internetzugängen zu schließen", erklärte Schuster. Grundlage für den LTE-Ausbau ist ebenfalls eine Frequenzauktion der Bundesnetzagentur, die im April und Mai 2010 stattgefunden hat. Der Erlös betrug 4,4 Milliarden Euro.
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