Kleine Welt: Kontaktnetz ist enger als die "6 Ecken"

Die Welt der Bekanntschaften zwischen Menschen ist offenbar kleiner als bisher angenommen. Das hat eine Prüfung der bekannten Aussage, dass jeder mit jedem auf der Welt über sechs Ecken bekannt ist, ergeben, die von Facebook und der Universität Mailand durchgeführt wurde.
Bei dem Projekt wurden die Freundschaftsverknüpfungen der gesamten Nutzerbasis von Facebook zur Analyse herangezogen. 721 Millionen User sind inzwischen bei dem Social Network registriert - was gut einem Zehntel der Erdbevölkerung entspricht. Damit hatte man hier die bisher wohl größte Datenbasis für eine entsprechende Untersuchung zur Verfügung.

Es zeigte sich, dass der durchschnittliche Wert von Kontaktverknüpfungen zwischen zwei beliebigen Menschen auf der Welt lediglich bei einem Wert von 4,74 liegt. Beschränkt auf die USA, wo etwa die Hälfte der Einwohner Facebook nutzt, reduziert sich der Wert sogar auf 4,37 Kontaktknoten zwischen den einzelnen Bürgern, berichtete die 'New York Times'.

Erstmals hatte der Psychologe Stanley Milgram im Jahr 1967 eine entsprechende Untersuchung durchgeführt. Seine Ausgangsvoraussetzungen waren deutlich schwieriger: 296 Teilnehmer an dem Experiment verschickten damals Postkarten an ihre Freunde und diese wiederum an ihren Bekanntenkreis. Milgram analysierte dann, wie viele Zwischenstationen es benötigt, bis die Nachricht letztlich eine bestimmte Person in einem Vorort von Boston erreicht und kam dabei auf den bekannten Wert von 6.

Die neue Analyse auf Basis der Facebook-Daten dauerte einen Monat. Hierfür kamen Algorithmen zum Einsatz, die an der Universität Mailand entwickelt wurden. Dabei zeigte sich, dass sich beispielsweise selbst zwischen Nutzern aus dem tiefsten Sibirien und dem peruanischen Regenwald relativ kurze Wege finden lassen.

Allerdings muss hier auch berücksichtigt werden, dass Facebook-Freundschaften oft eine recht unbestimmte Angelegenheit sind. Es gibt durchaus viele Kontaktverknüpfungen, bei denen sich die Nutzer untereinander nicht persönlich kennen. Eine vergleichbare Untersuchung, die Microsoft im Jahr 2008 durchführte und dabei einen deutlich engeren Begriff von Bekanntschaft ansetzte - nämlich 240 Millionen Nutzern, die tatsächlich Nachrichten miteinander austauschen - kam auf einen Wert von 6,6.

Allerdings ist es für verschiedene weiterführende Fragestellungen gar nicht unbedingt notwendig, die Qualität der Bekanntschaft zu stark einzugrenzen. Will man beispielsweise die Verbreitungswege bestimmter Nachrichten untersuchen, sind die losen Facebook-Kontakte durchaus ein annehmbarer Grundwert - denn interessante Neuigkeiten, die auf der eigenen Pinnwand auftauchen, werden auch mit dem eigenen Bekanntenkreis, wenn sie nicht von einem engen Freund gepostet wurden.
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