Sicherheitsexperte: China-FUD verschleiert Fakten

Datenschutz Der Umfang von Daten, zu denen sich Angreifer im vergangenen Jahr Zugang verschafft haben, ist deutlich zurückgegangen. Die absolute Zahl der Fälle ist hingegen erneut deutlich gestiegen. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung des US-Telekommunikationskonzerns Verizon hervor. Hintergrund der Entwicklung ist die Tatsache, dass insbesondere größere Unternehmen die Sicherheit ihrer Kundendaten spürbar verbessert haben. Außerdem wurden viele Kriminelle, die die Fähigkeiten zu erfolgreichen Angriffen auf deren High End-Infrastrukturen haben, dingfest gemacht.

Immer mehr Angreifer orientieren sich deshalb auf kleine Firmen, die nicht über ausreichend Sachverstand zur Abwehr von Attacken besitzen. Im großen Stil betroffen seien unter anderem gastronomische Betriebe, bei denen es oft relativ einfach ist, Kreditkartendaten oder andere Informationen über Gäste, die zum Identitätsdiebstahl eingesetzt werden können, zu erlangen.

Dies zeigt auch, dass die Täter in der Regel von finanziellen Interessen geleitet werden. Die öffentliche Wahrnehmung sehe aber anders aus. Es sei geradezu eine Mode geworden, jeden Angriff mit Industriespionage aus China in Verbindung zu bringen. Man wolle sich einfach nicht die Blöße geben, dass man von einem 17-Jährigen aus Weißrussland kompromittiert wurde, erläuterte Bryan Sartin, der bei Verizon Business für Ermittlungen in dem Bereich verantwortlich ist.

Für die Sicherheitsexperten ist dies ein Problem. "Das FUD (steht für Angst, Unsicherheit und Sorge, d.R.) ist außer Kontrolle", so Sartin. Jedes kleine Virus lasse bei einigen Nutzern inzwischen die Angst aufkommen, dass die Chinesen ihnen ihre Geheimnisse stehlen wollen.

Statt dessen geht es eher darum, dass Kriminelle an persönliche Daten von anderen Nutzern kommen wollen, um diesen anschließend entweder gezielt Spam zustellen zu können oder aber direkt Geld vom Konto zu stehlen. Eine kritische Rolle würden dabei auch zunehmend Social Networks spielen, auf denen oft ausreichend Informationen für das Grundgerüst eines Identitätsdiebstahls zu finden sind.
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