Telekom verliert den Architekten ihres größten Erfolges seit Jahren

Die Deutsche Telekom hat einen ihrer wichtigsten Architekten des massiven Aufschwungs in den USA verloren. Fast schon beiläufig wurde in einer internen Mitteilung an die Beschäftigten der Tochter T-Mobile erwähnt, dass Andrew Sherrard nicht mehr länger im Unternehmen sei - Gründe für sein Ausscheiden wurden nicht genannt.
Unklar ist auch, ob Sherrard aus eigenem Antrieb die Kündigung eingereicht hat oder rausgeschmissen wurde. Da die Trennung aber keine größere offizielle Stellungnahme nach sich zog, wie aus einem Bericht von GeekWire hervorgeht, und erst auf Nachfrage öffentlich gemacht wurde, laufen die Vermutungen auf letzteres hinaus. Im Top-Management hatte der Mann bisher die Position des Chief Commercial Officer inne.

Während der öffentliche Fokus bei der rasanten Entwicklung der US-Tochter auf dem Chef John Legere liegt, war es letztlich doch Sherrard, der die Weichen stellte. Auf ihn soll auch der Begriff des "Uncarrier" zurückzuführen sein. T-Mobile will sich mit diesem von den anderen Netzbetreibern (Carriern) abgrenzen und deutlich machen, wie anders man sei. Unterfüttert wurde das mit Tarifen, die für den US-Markt recht untypisch sind, regelmäßigen Boni und Geschenken für Vertragskunden und einer entsprechenden Werbekampagne.


T-Mobile wurde wichtigster Bereich der Telekom

Die Verbraucher dankten dem Unternehmen dies mit einem regelrechten Kundenansturm. T-Mobile wächst seit längerer Zeit rasant und aus der relativ ungeliebten Auslandstochter der Telekom, die man vor einigen Jahren unbedingt verkaufen wollte, entwickelte sich die wichtigste Umsatzquelle. Schon längst macht der Konzern in den USA wesentlich mehr Umsatz als mit allen Geschäften in Deutschland und Europa zusammengenommen.

Die Rolle Sherrards dabei war so groß, dass dieser sich auch in seinem Twitter-Profil als der "Uncarrier Architect" bezeichnet. Der Manager war nun seit dem Jahr 2003 bei dem Unternehmen tätig. Welche Folgen es haben wird, dass er und T-Mobile nun getrennte Wege gehen, wird sich zeigen.
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