Silicon Valley: Jeder vierte Bewohner inzwischen von Hunger bedroht

Im Silicon Valley nimmt die grassierende Armut immer dramatischere Formen an. In der Kernregion ist inzwischen mehr als jeder vierte Einwohner in einer Situation, in der davon gesprochen werden muss, dass eine ordentliche Ernährung nicht mehr gewährleistet ist - oder um es umgangssprachlich auszudrücken: Das Hunger-Risiko ist hoch.
Lebensmittel, Fast Food, Hamburger
Jeshoots (CC0)

Hunger im Silicon ValleyProzentuales Hunger-Risiko im Silicon Valley
In der Gegend, die als Silicon Valley bezeichnet wird, leben rund 2,3 Millionen Menschen. Von diesen arbeitet eine halbe Million in den IT-Unternehmen, die hier ansässig sind. Von ihnen wird ein Umsatz von satten 180 Milliarden Dollar im Jahr generiert. Und zahlreiche Manager und Entwickler verdienen auch ordentlich Geld. Entsprechend gilt die Region auch international als Vorreiter, wenn es um Ernährung geht - denn viele gut verdienende Leute achten immer stärker darauf, was auf den Tisch kommt.

Für sehr viele Menschen stellt sich die Lage tagtäglich aber wesentlich schlechter dar. Einer aktuellen Untersuchung der Second Harvest Food Bank zufolge, können es sich 26,8 Prozent der Menschen im Silicon Valley einfach nicht mehr leisten, sich ordentlich zu ernähren. Das sind immerhin 720.000 Leute. Bei diesen kommt es immer wieder vor, dass Mahlzeiten einfach ausfallen müssen, sie von Tafeln oder Lebensmittel-Marken abhängig oder nur dann finanzierbar sind, wenn andere Rechnungen wie solche für Miete oder Strom nach hinten geschoben werden, wie aus einem Bericht des britischen Guardian hervorgeht.

"Wir nennen dies das Silicon Valley Paradoxon", erklärte Steve Brennan von Second Harvest, die der hierzulande bekannten Tafel-Organisation entspricht. "Je besser sich die Wirtschaft entwickelt, umso mehr Leute kommen zu uns." Seit der Wirtschaftskrise vor fast zehn Jahren hat sich die IT-Branche im Silicon Valley wieder glänzend erholt - und die Nachfrage bei den Tafeln kletterte um 46 Prozent.

Lebenshaltungskosten extrem hoch

Dies liegt schlicht daran, dass der hohe Anteil von sehr gut verdienenden Leuten im Silicon Valley die Lebenshaltungskosten massiv in die Höhe treibt. Das führt dann selbst bei Normalverdienern zu dramatischen Folgen. Bekannt geworden sind bereits zahlreiche Berichte, nach denen sich kaum jemand, der nicht zu den reichen IT-Leuten gehört, mehr eine Wohung in der Region leisten kann. Tech-Firmen beginnen inzwischen sogar mit eigenem sozialen Wohnungsbau, damit die diversen Beschäftigten mit alltäglichen Aufgaben - wie Hausmeister, Putzkräfte, Köche und so weiter - überhaupt noch ein Dach über dem Kopf finden.

Dieses führt zu grotesken Situationen, sodass beispielsweise von einer Frau berichtet werden kann, die in ihrem Vollzeit-Job dafür sorgt, dass die Programmierer bei Facebook jederzeit kostenlos gesundes Essen auf dem Konzerncampus bekommen. Zu Hause muss sie allerdings auf die Tafel und Lebensmittelmarken zurückreifen, um ihre beiden Töchter ernähren zu können. Denn der größte Teil des Einkommens geht für eine kleine Wohnung drauf - selbst winzige Appartments kosten im Silicon Valley Monatsmieten im deutlich vierstelligen Bereich.
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