Strom ohne Kabel: Laser überträgt hunderte Watt Energie drahtlos

Die drathlose Übertragung von Energie bewegt die Wissenschaftler und Ingenieure in diversen Bereichen. Nun ist es gelungen, größere Mengen auf Distanz zu übertragen. Ein Laser schickte dabei hunderte Watt an einen hunderte Meter entfernten Empfänger.

Eine erste öffentliche Demonstration der Technologie fand jetzt auf einer Marinebasis des US-Militärs in Bethesda im US-Bundesstaat Maryland statt. Die Vorführung fiel dabei ziemlich unspektakulär aus und zu sehen war eigentlich nichts. Aber genau das wäre letztlich ein Qualitätsmerkmal für den praktischen Einsatz einer Technik, die irgendwann Einzug in den Alltag vieler Menschen finden soll.

Neue Solarzellen machen es möglich

Für die Demonstration wurde die Anlage zur Erprobung von Schiffstechnologien in Bethesda gewählt, weil man hier einen Innenraum von beträchtlicher Größe nutzen konnte und eventuelle Probleme mit der Zieljustierung nicht dazu geführt hätten, dass ein starker Laser unkontrolliert irgendwohin leuchtet. Für den Versuch wurde dann in vier Metern Höhe eine Sendeeinheit aufgehängt, die mit einem 2-Kilowatt-Laser ausgestattet war.

Der Empfänger, eine spezielle Form von Photovoltaik-Zellen, befand sich in 325 Metern Entfernung. Dieses System lieferte durch die Umwandlung des Laserlichts in elektrische Energie eine Leistung von 400 Watt. Unter anderem trieben die Entwickler damit eine Kaffeemaschine an und konnten Heißgetränke, die sie als "Laser-Latte" bezeichneten, an die Besucher verteilen. Aber auch für einige Lampen und Notebook-Netzteile gab es letztlich genug Strom zur Probe.

Das Ziel solcher Anlagen besteht letztlich darin, Solarzellen im Erdorbit zu platzieren, die dann Sonnenlicht einfangen und Energie in einem konzentrierten Strahl zur Erde senden. Problematisch waren dabei bisher in erster Linie die Empfänger, die ziemlich groß ausfallen mussten. Vor allem, da in den ersten entsprechenden Ansätzen Radiowellen genutzt wurden, für die man ziemlich ausladende Antennen benötigte. Jetzt hingegen kann man auf deutliche Fortschritte in der Photovoltaik-Technologie zurückgreifen, die es möglich machen, auch Infrarot-Laser zu verwenden. Bei diesen kann der Empfänger sehr viel kleiner ausfallen.
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